Paloma - Ein Liebesroman (German Edition)
sein mickriges kleines Häuschen.
„Sag doch schon endlich, hast du vor, dein Land an die Schweizer zu verkaufen?“ , wiederholte er, diesmal an Salvador gerichtet, seine Frage. „Wenn ja, überleg dir das gut. Du hast gesehen, was sie aus der Cala des Mortes gemacht haben.“
„Ich weiß“, murmelte Salvador.
„Dummerweise gibt es da ein Problem ...“, sagte Paloma.
„Der Konzern hat eine Menge Geld geboten, ist es das?“
„Ja“, sagte Paloma.
Philipp spürte, wie seine Kehle trocken wurde. „Kann ich einen Schluck zu trinken haben, Wasser oder irgendwas?“
Paloma holte schweigend die Flasche mit dem Brandy aus dem Schrank und zwei Gläser, zögerte kurz und stellte dann noch ein drittes Glas dazu. Nachdem sie eingeschenkt hatte, hob sie ihr Glas und sagte: „Auf Philipps Haus.“ Und es klang so, als ob sie sagen wollte: jetzt erst recht.
Philipp und Salvador nickten beide und da Salvador schwieg, war es wieder Paloma, die redete. „Das Problem ist, Vater gehört nicht das ganze Land an der Cala Dragonera. Sein Bruder, du weißt ja, Vicente, hat auch noch ein Stück da unten. Und das hat er vor ein paar Jahren seinem Sohn überschrieben.“
„Du kennst es“, sagte Salvador, „das Land ganz unten, also nahe am Strand. Wertloser Boden, der sich nicht zu bearbeiten lohnt.“
„Wertlos für dich, aber nicht für Leute, die dort ein Hotel bauen wollen. Gerade Strandnähe. Das ist es ja, was sie suchen. Und falls dieser Sohn also verkauft, hab ich ein Hotel direkt vor der Nase.“
„Hör zu“, sagte Paloma. „Der Mann aus der Schweiz will nur kaufen, wenn er das ganze Land bekommt. Deshalb war Eduardo, Vicentes Sohn, heute Morgen hier. Und hat den ganzen Vormittag auf meinen Vater eingeredet. Er will, dass mein Vater auch verkauft, weil Eduardo nur dann zu dem Geld für sein Grundstück bekommt. Er braucht es dringend, sagt er. Weil er sich ein Taxi-Auto kaufen will.“
„ Taxista will er werden. Und deshalb wird er morgen wieder herkommen. Und übermorgen. Solange bis ich ja und amen sage“, fügte Salvador hinzu.
Philipp war plötzlich klar, wie gering seine Chancen waren als Fremder in dieser reinen Familienangelegenheit.
„Der Mann aus der Schweiz will auch mit dir sprechen und dir ein Angebot machen.“
„Das kann er sich sparen.“ Philipp trank sein Glas leer und schenkte sich nach. Er sah, dass Paloma und auch Salvador ihn beobachteten.
„Was soll ich machen? Mir ein Hotel vor die Nase setzen lassen? Oder klein beigeben und die Cala Dragonera vergessen? Verdammt noch mal, wenn ich Geld hätte, ich würde das ganze Tal aufkaufen und denen die Zähne zeigen. Aber ich hab ja nichts, nur das bisschen, das hoffentlich ausreicht für den Bau meines Hauses.“
„ Wie viel ist das?“, rief Paloma.
„Paloma!“ wies Salvador sie Stirn runzelnd zurecht. „Das geht dich nichts an.“
„Versteh doch, Vater, vielleicht hat Philipp so viel, dass er Eduardo sein Land abkaufen könnte. Eduardo kann es doch egal sein, an wen er verkauft. Hauptsache, er hat das Geld.“
„Was hat man Eduardo denn geboten?“
„Vergiss es“, Salvador winkte ab.
„ Wie viel?“
Flüsternd nannte Salvador eine Zahl, die für ein Grundstück hier auf der Insel tatsächlich unglaublich hoch war. Philipp überschlug im Kopf die Summe, die ihm von dem Geld, das er drei Jahre lang mit diversen Jobs zusammengekratzt hatte, noch blieb, wenn er Salvador, Jack und Jim und die gelieferten Steine bezahlt hatte. Auf den Pfennig genau konnte er es nicht sagen, aber grob geschätzt würden ihm dann immer noch etwa drei- bis viertausend Mark fehlen. Wenn er seinen alten 2 CV verkaufte, würde er eventuell hinkommen. Aber er musste sich zweifellos rasch entscheiden, denn falls der Schweizer erfuhr, dass es noch weitere Interessenten für das Land gab, würde er sein Angebot erhöhen und dann würde er auf keinen Fall mithalten können.
„Mal ganz ehrlich, Salvador. Du könntest das Geld für dein Land auch gut gebrauchen, oder?“
„Sicher kann ich es brauchen, wer braucht schon kein Geld. Aber ich verkauf nicht an jeden. Wenn es nicht um Eduardo ginge, brauchten wir gar nicht darüber zu reden. Eduardo ist das Problem, du verstehst.“
„Ja, ich verstehe.“
Paloma hat da unten übrigens auch noch ein Stück Land. Das Weinfeld westlich von deinem Grundstück. Noch von ihrer Mutter her.“
„Das geb ich nicht her, egal, was sie zahlen“, rief Paloma.
„Gut“, sagte Philipp. Er stand auf und ging
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