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Palzki 09 - Ahnenfluch

Palzki 09 - Ahnenfluch

Titel: Palzki 09 - Ahnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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ganze Zeit, sie zu erreichen.«
    »Sie hat nur mitgeteilt, dass sie einen Mörder in der Bunkeranlage unter dem Ehrenhof eingesperrt hat, mehr nicht. Die Kollegen haben dann hinter der Absperrung im Hof das Loch und die LKW-Planen entdeckt. Wegen der Absperrung ist die Sache heute früh bei dem Vorfall in der Gruft nicht weiter aufgefallen, weil man eine Baustelle vermutete. Dieser Fratelli kam dann wie zufällig hinzu und behauptete, dass ihm die Planen in der letzten Nacht gestohlen wurden.«
    »Und die Professorin? Hat man die wenigstens vorläufig festgenommen?«
    Gerhard trank eine Tasse Sekundentod auf ex. »Dafür gab’s keine Veranlassung. Jutta hatte ja gestern Abend prophylaktisch das SEK informiert. Daher wusste man, was los war. Trotzdem musste ein Techniker runter in den Bunker. Dort unten verlaufen nämlich die Hauptstromleitungen für den südlichen Schlossteil des Ehrenhofes. Irgendein Depp muss in den Bunker rein sein und hat die Hauptsicherungen lahmgelegt. Dadurch war unter anderem die Alarmanlage des Museums ausgeschaltet. Du hast nicht zufällig dort unten eine fremde Person getroffen?«
    Verschämt blickte ich zu Boden. Dumm gelaufen, das konnte ich wirklich nicht ahnen.
    »Ich war übrigens mit Jürgen in Mannheim im Schloss«, sagte Gerhard. »Die Gewänder haben wir beschlagnahmt und ins Labor gebracht. An der Kasse saß eine Frau, die ist vor Freude fast explodiert. Und sie hat die ganze Zeit Jürgen angestiert.«
    Unserem Jungkollegen war die Aussage sichtbar peinlich.
    »Was gab es sonst noch?« Ablenkung war die beste Taktik, sowohl in eigener Sache mit dem Bunker als auch als Hilfestellung für Jürgen.
    Jürgen saß auf Juttas Bürostuhl und las vom Bildschirm ab. »Ich habe alle Personen, die wir bisher im Fokus haben, überprüft. Was Relevantes konnte ich bei keinem finden. Rocksingers Mittelalterband scheint harmlos zu sein. Sie haben eine eigene Homepage und treten regelmäßig auf Festen auf. Es gibt sogar Fanclubs.«
    »Das ist die offizielle Seite«, belehrte ich Jürgen. »Wer weiß, was da inoffiziell alles gemauschelt wird. Schau dir doch zum Beispiel nur in Großstädten die vielen Einzelhandelsgeschäfte an. Die zahlen doch bestimmt astronomische Mieten. Und wenn man vorbeiläuft, sind die Läden fast immer leer. Ohne Zusatzgeschäfte könnten die kein Vierteljahr überleben.«
    Gerhard wurde neugierig. »Was meinst du mit Zusatzgeschäften?«
    »Drogenhandel, illegale Importe, das ganze Portfolio eben.«
    Jutta zog eine Schnute. »Ich glaube, du schaust zu viele Krimis im Fernsehen.«
    Ich wechselte erneut das Thema, darin war ich schließlich geübt. »Jürgen, schaust du mal bitte nach der Privatadresse von Beate Stadelbauer? Ich würde mich gern persönlich bei ihr bedanken. Oder hat jemand von der Uni angerufen und die Daten durchgegeben?«
    Gerhard wusste von nichts.
    Während der Jungkollege in die Tastatur haute, wandte ich mich an Becker. »Sie sind doch am Tatort geblieben. Wurde noch etwas gefunden? Weiß man inzwischen, wo der Gang hinführt?«
    Dietmar Becker setzte sich gerade hin, wahrscheinlich wollte er damit wichtiger wirken. »Zum Hergang der Tat gibt es keine weiteren Erkenntnisse. Später ist ein Spezialist von der Feuerwehr gekommen, der in den Schacht gekrochen ist. Dann …«
    »Was ist denn hier los?«
    Wieder mal wurden wir von KPD überrascht. Dieses Mal sogar an einer spannenden Stelle. Zum Glück reagierte Becker und brach seinen Bericht ab.
    »Hat jemand Geburtstag?«, fragte unser Chef, als er den Besprechungstisch entdeckte. Hinter ihm trottete Ludwig-Wilhelm Zweier herein.
    Jutta versuchte, KPD zu beruhigen. »Das ist nur für den kleinen Hunger zwischendurch, Herr Dok…, äh, Herr Diefenbach. Wir stehen wegen den Ermittlungen dermaßen im Stress, dass wir uns keine Pause leisten können und deshalb während der Arbeit essen.«
    KPD schien dies zu gefallen. »Das ist mal ein wirklich guter Ansatz und sehr arbeitgeberfreundlich, Frau Wagner. Vielleicht kann ich das auch bei der Schutzpolizei durchsetzen. Die fahren ja immer zu zweit durch die Gegend, was ich persönlich für völlig übertrieben halte. Der Beifahrer hat sowieso nie etwas zu tun, da kann man die Mitfahrt eigentlich als Pause deklarieren. Essen kann er dabei auch. Und nach einer halben Stunde wird gewechselt.«
    Ihm fiel noch etwas ein und er blickte zu Jürgen. »Das Gebäck, das Sie besorgt haben, ist vorzüglich, die Dose ist bereits leer. Das hat zwar einen stolzen Preis,

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