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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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sein Gesicht vor Schmerz verzerrt. „Sag mir, wo es dir weh tut! Kannst du das?“ Liz sprach ganz sanft.
    Er war kaum in der Lage seinen Kopf zu drehen, als er zähneklappernd ve r suchte ihren Blick fest zu halten.
    „Hast du eine Decke im Wagen?“ Liz wandte sich an Charlotte, die sofort aufsprang und zurück hastete.
    In der Zwischenzeit überprüfte sie rasch Pulsschlag und Blutdruck. Beides war schwach, der Druck stark abgesunken, und der Puls flatterte. Sie zog ihr Handy heraus und telefonierte mit dem Krankenhaus. Einen Rettungswagen zu alarmieren schien ihr zwecklos. Für dieses unwegsame Gelände brauchten sie einen Hubschrauber. So gut sie konnte, gab sie ihre geschätzte Position durch. In der Klinik würde man die Rettung s wacht benachrichtigen.
    Charly kniete sich wieder hin. „Was fehlt ihm?“
    „Ich weiß noch nicht.“ Liz begann, ihn mit geschickten Händen abzutasten. Mindestens eine Rippe war gebrochen, schätzte sie. Er atmete nur äußerst vorsichtig. „Wo tut es dir am meisten weh?“
    Tyler legte eine Hand auf seinen Bauch. Offenbar fiel ihm das leichter, als zu reden.
    „Okay, ich werde dich abtasten müssen.“ Liz schnallte bereits seinen Gürtel auf und öffnete den Reißverschluss der Hose. Sie schob ihre Hände unter den Bund seiner Unterhose. Sofort spürte sie die Schwellung seines Unte r bauchs und berührte behutsam die Stelle.
    Er stöhnte furchtbar. Automatisch griff Charlotte nach seiner Hand. Sie wagte jedoch nicht, fest zu zufassen, da sie auch hier die Verletzungen wah r nahm.
    Noch einmal fuhren Elizabeths Hände vorsichtig über die Schwellung. Tyler schrie.
    „Tut mir leid. Tut mir furchtbar leid“, murmelte sie und schaute dabei Charlotte an. „Ich bin mir nicht sicher. Aber ich fürchte, sein Schambein ist g e brochen und hat sich durch die Wand zur Blase gebohrt.“
    „Gütiger Gott. Was willst du jetzt tun?“, fragte Charly leise.
    „Ich gebe ihm Morphium und dann müssen wir ihn warm einpacken. Ich kann hier draußen nichts weiter machen. Der Hubschrauber wird sicher gleich da sein.“
    Über einen venösen Zugang in seinem Handrücken injizierte sie das Schmerzmittel. Charlotte wickelte ihn bereits in die Decke. Vorher hatte sie ihre Jacke über ihn gezogen, in der Hoffnung, dass ihm ihre gespeicherte Körperwärme helfen würde. Danach schlang sie behutsam ihre Arme um ihn und rieb sachte. Sie hörten bereits die Geräusche des herannahenden Helikopters. Da Elizabeth mit der Crew bekannt war, bettelte sie so lange, bis sie letztlich mitfliegen durfte. Charlotte sollte Ryan Bescheid geben und ihn a n schließend ins Heim zurückbringen.
    „Und sag Toby, dass er seinen Job wie gewohnt weiter machen soll. Eventuell muss er abends noch mal raus fahren und die Tiere versorgen. Jedenfalls so lange bis Tyler wieder okay ist“, mahnte Elizabeth.
    Charlotte machte sich sofort daran, die ihr zugewiesenen Aufgaben zu erfüllen. Innerlich fluchte sie wütend, da sie allein Mühe hatte, den Weg zurück zu finden. Als die ersten Gebäude vor ihren Augen auftauchten, konnte sie sich wieder orientieren. Sie fand Toby und Ryan in der Scheune. Der Blick des Jungen war starr vor Angst. Seine Augen spiegelten all ihre eigenen Empfindungen wider,  Verzweiflung überwog eindeutig. Charly hätte ihm jetzt gern etwas Tröstliches gesagt, aber es kam kein Wort über ihre Lippen. Stattdessen bot sie ihm an, ihn ins Heim zu fahren. Es war keine Überraschung, dass er ablehnte. Als sie mit Toby redete, saß Ryan bereits auf seinem Fahrrad und raste davon, als wären wilde Hunde hinter ihm her. Sie konnte ihn dieses Mal verstehen und war sich der Tatsache voll bewusst, dass auch sie Angst um Tyler O´Brian hatte. Dabei kannte sie ihn weit weniger gut, als Ryan es offensichtlich tat. Ihr wurde plötzlich klar, dass irgendetwas an ihm ihr Innerstes berührte. Sie müsste schon aus Stein sein, um sich nicht um ihn zu sorgen. Charlotte brauchte dringend Gewissheit über seinen derzeit i gen Zustand. Kurz entschlossen fuhr sie in die Klinik und lief eilig in die Notaufnahme. „Ich suche Dr. Tanner.“
    Die Dame an der Rezeption lächelte ihr freundlich zu. „Sie ist momentan mit einem Notfall beschäftigt. Wenn Sie bitte dort drüben warten möc h ten.“
    „Ich bin Dr. Svenson, es ist dringend.“
    Ohne die verblüffte Frau weiter zu beachten, marschierte sie schnurstracks in das erstbeste Behandlungszimmer.
    „Warten Sie! Das geht doch nicht.“
     
    Liz war zutiefst

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