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Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen

Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen

Titel: Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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aufhielten.
    »Dämonen!«, stieß sie hervor.
    Lucien bedeutete ihrem Vater, der den Liam-Dämon führte und etwas zurückgefallen war, mit einem Handzeichen, stehen
zu bleiben. Dann kam er zu ihr gelaufen und ging neben ihr in Deckung.
    Vivana biss sich auf die Lippe und beobachtete die beiden Krieger. Die Geschöpfe stocherten mit ihren Lanzen in einer Erdspalte herum und unterhielten sich zischend. »Was machen sie da?«
    »Sieht ganz so aus, als würden sie etwas suchen.«
    »Uns?«
    Lucien gab keine Antwort. Sie konnte ihm die Anspannung ansehen.
    »Sind das Blutsklaven von Nachach?«, fragte Vivana flüsternd.
    »Wenn, dann ist Nachachs Reich größer, als ich dachte.« Sie atmeten auf, als die Dämonen kurz darauf im Dunst verschwanden. Anschließend gingen sie zu Vivanas Vater, der mit Ruac und ihrem Gefangenen im Schutz einiger Felsen wartete.
    »Ab jetzt bleiben wir dicht zusammen«, sagte Lucien. »Wenn wir wieder einer Patrouille begegnen, müssen wir in der Lage sein, uns rasch zu verstecken.«
    Allmählich erreichten sie die Randregionen des Gebirges. Die Bergmassive wichen Hügeln, die genauso karg und zerklüftet, aber nicht annähernd so hoch waren. Vivana roch beißenden Gestank im Wind, der von den Schwefeltümpeln in der Ebene kam. Nicht mehr weit bis zum Tor , dachte sie und verspürte zum ersten Mal seit einer Ewigkeit leise Zuversicht.
    Einen halben Tag nach ihrer Begegnung mit den Kriegerdämonen lagerten sie. Vivanas Vater bot an, ihren Gefangenen zu füttern, damit der Dämon keine Gelegenheit bekam, sie zu beeinflussen. Vivana war damit einverstanden und kümmerte sich stattdessen um Ruac.
    Der Tatzelwurm häutete sich schon wieder. Sie rieb ihm die alte Haut ab, was Ruac sichtlich genoss. Aus alter Gewohnheit
wollte er ihr auf den Schoß klettern. Sie konnte ihn nur mit Mühe davon abhalten. Er war inzwischen so schwer, dass er sie erdrückt hätte. Vivana gab ihm ein Stück Fleisch und betrachtete ihn besorgt, während er fraß. Ruac hatte seine Größe mehr als vervierfacht, seit er sich in dem kochenden Pfuhl gesuhlt hatte. Das Futterproblem wurde immer heikler. Hin und wieder gab sie ihm von ihren eigenen Vorräten, aber das war auf Dauer auch keine Lösung.
    Sie sah auf, als sie ihren Vater schimpfen hörte. Suppe troff von seinem Wams – offenbar hatte der Dämon ihn angespuckt. Er drohte, ihm die Suppe mit Gewalt einzuflößen, falls er das noch einmal machte, und schlurfte fluchend zum Gaskocher, um seinen Napf nachzufüllen.
    In diesem Moment legte der Dämon den Kopf in den Nacken und stieß einen Schrei aus. Es war kein gewöhnlicher Schrei, sondern ein kreischender Ton von einer solchen Lautstärke, dass Vivana vor Schmerz aufkeuchte und sich unwillkürlich die Ohren zuhielt. Lucien ließ seine Schüssel fallen. Ruac ergriff die Flucht und verkroch sich hinter einem Felsen. Ihr Vater fiel zu Boden und vergrub seinen Kopf in den Armen.
    Vivana hatte schon viele schreckliche Geräusche gehört. Das Krächzen der Ghule. Die Todesschreie der Vílen. Doch dieser Laut übertraf alles. Ihr war, als raspelten sich rostige Sägeblätter durch ihren Schädel.
    Als es endlich vorbei war, stellte sie fest, dass sie auf dem Boden lag – genau wie ihre Gefährten. Lucien war der Erste, der wieder aufstand. Mit gezogenem Messer sprang er vor, packte den Dämon an den Haaren und hielt ihm die Klinge an die Kehle. »Was hast du getan?«
    Der Dämon kicherte nur. »Das wirst du gleich sehen, Alb.«
    Lucien ließ ihn los. »Packt alles zusammen!«, rief er Vivana und ihrem Vater zu. »Wir müssen sofort hier weg.«

    Hastig begann Vivana, ihre Sachen in die Taschen zu stopfen, obwohl ihre Ohren klingelten und ihre Hände zitterten. Doch auch ohne Luciens Aufforderung war ihr klar, dass sie hier nicht bleiben konnten. Den Schrei hatte man meilenweit gehört. Vermutlich wurden davon sämtliche Dämonen im Gebirge angelockt.
    Eilends schulterten sie ihr Gepäck und machten sich auf den Weg. Lucien wählte einen schmalen Pfad, der im Schutz der Felsen hangabwärts führte und auf dem sie, wie er hoffte, nicht gesehen wurden.
    Doch schon wenige Minuten später war der Himmel über ihnen voller Verschlinger. Die schwarzen Riesenvögel kreisten über den Hügeln und suchten das Felslabyrinth ab. Einer der geflügelten Dämonen entdeckte sie schließlich und schrie durchdringend.
    »Lauft schneller!«, rief Lucien. »Wir müssen uns irgendwo verstecken!«
    Der Pfad war so steil und tückisch, dass sie

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