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Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Titel: Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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aus und schien kaum merklich zu pulsieren. Die einst gepflegten Rasenflächen vor dem Hauptflügel hatten sich in sumpfige Schlammpisten verwandelt, aus denen abgestorbene Sträucher ragten. Auf den Wegen glitzerten stinkende Pfützen.
    Bilder einer Burg regten sich in Liams Gedächtnis. Türme wie Dornen. Organische Mauern. Eine Festung hoch oben auf einer Felsnadel, um die immerzu der Wind heulte. Er erinnerte sich, dass er dort gewesen war, während der Dämon seinen Körper kontrollierte.
    Liam wurde klar, dass der Magistratspalast begann, sich in ein Ebenbild jenes bizarren Bauwerks zu verwandeln. Mit den Dämonen war auch ihre kranke Architektur nach Bradost gekommen, die vergiftete Luft des Pandæmoniums und all das Böse, das jeden Stein, jedes Staubkorn durchdrang. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Welt der Menschen zu einem Ödland aus Asche und Fäulnis wurde, in dem kein Leben existieren konnte.
    Ein weiterer Peitschenhieb traf ihn zwischen den Schulterblättern, und er schleppte sich mit gesenktem Kopf weiter. Die Dämonen führten sie ins Innere des Palasts, durch Flure und Hallen, in denen die Verwandlung des Gebäudes schon weit vorangeschritten war. Wände glitzerten feucht. Säulen glichen knotigen Strängen. Ehemals rechtwinklig geformte Räume ähnelten gewölbten Kavernen.
    Schließlich gelangten sie in den Parlamentssaal der alten Republik, wo einst der Magistrat zusammengekommen war, um über die Geschicke Bradosts zu entscheiden. Die Dämonen hatten die gestuften Bänke zerstört, die Gemälde von den Wänden gerissen, die Statuen umgestürzt. Verbranntes Holz türmte sich in den Ecken. Das Buntglas des großen Rosettenfensters an der Stirnseite war gesplittert; graues Licht strömte durch die Öffnung.
    Monströse Kreaturen aller Größen und Formen drängten sich in den Schatten und starrten Liam und Vivana gierig an.
    Auf dem Stuhl des Lordkanzlers saß eine junge Frau, eine Schönheit mit schwarzen Haaren und mandelförmigen Augen. Sie sah Vivana so ähnlich, dass sie ihre ältere Schwester hätte sein können.
    Liam spürte die Aura des Bösen, die sie umgab, und wusste sofort, dass er einen Dämon vor sich hatte. Einen Dämon, der einen menschlichen Körper bewohnte.
    Die Kynokephalen zwangen sie vor dem Podest auf die Knie und richteten ihre Speere auf sie. Ruac fauchte und wurde mit einem Peitschenhieb zum Schweigen gebracht.
    Die junge Frau lächelte dünn. »Was für eine angenehme Überraschung. Sieht ganz so aus, als wäre heute mein Glückstag.« Sie sprach mit einer Stimme, die schmirgelnd und metallisch und ganz und gar unmenschlich klang. Liam war, als brächte sie seine Knochen zum Vibrieren.
    »Nachach«, flüsterte Vivana.
    »Du hast nicht erwartet, mich je wiederzusehen, nicht wahr? Es ist ja auch ein unerhörter Zufall. Ich sitze hier und denke gerade darüber nach, wo sich die Mörder meines Bruders versteckt haben könnten, als ihr plötzlich an meinem Haus vorbeifliegt. Einfach so. Glaubte ich an solche Dinge, würde ich sagen, es ist Schicksal.«
    »Wir haben deinen Bruder nicht ermordet«, erwiderte Vivana. »Tante Livia hat ihn ausgetrieben und ins Pandæmonium zurückgeschickt, wo er hingehört.«
    »Ihr habt ihn zu einem formlosen Geist gemacht, ohne Körper, ohne Verstand, ohne eigenen Willen! Das ist schlimmer als der Tod. Er wird Jahrhunderte brauchen, bis er seine einstige Macht zurückgewonnen hat.«
    »Das hat er verdient, nach allem, was er Liam angetan hat.«
    Zorn verzerrte das Gesicht des Mädchens zu einer hässlichen Grimasse, und es stieg die Stufen hinab, wobei es sich seltsam ungelenk bewegte. Der Rock, den es trug, war bis zur Hüfte geschlitzt, und Liam sah, dass sein linkes Bein schrecklich deformiert war. Der menschliche Körper war Nachachs Macht nicht gewachsen und begann, sich dem verdrehten Geist des Dämonenfürsten anzupassen. Für das Mädchen gab es keine Rettung mehr.
    Nachach baute sich vor ihnen auf, die Hände krallenhaft gekrümmt. »Du hast Dutzende meiner Blutsklaven getötet und versucht, mich zu blenden, und du wagst es, so mit mir zu sprechen! Ich sollte euch vom Schritt bis zur Kehle aufschlitzen und euch an den Gedärmen an einer Straßenlaterne aufknüpfen. Aber das wäre viel zu gnädig für euch zwei Maden. Ich lasse euch foltern, tagelang, wochenlang, bis mir die Ideen für neue Qualen ausgehen, und ich verspreche euch: Das kann dauern. Und wenn ich mit euch fertig bin, übergebe ich euch meinen treuesten

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