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Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Titel: Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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mir verlangst.«
    »Ich schlage vor, dass wir nach oben schleichen und den Palast durch den Nordflügel verlassen. Da ist normalerweise niemand.«
    »Und wie willst du die Spiegelmänner umgehen?«
    »Es sind kaum welche im Palast. Sie sind immer noch im Ministerium.«
    »Die Wachen in den Höhlen auch?«
    »Ich glaube schon. Seit dem Ghulangriff hat Lady Sarka nicht mehr viele Spiegelmänner. Sie hat fast alle zu Godfreys Versteck geschickt.«
    »Ich habe eine bessere Idee. Es gibt einen Tunnel, der von den Glashöhlen zu den Katakomben der Altstadt führt. Vielleicht haben wir Glück, und er ist nicht bewacht.«
    »Woher weißt du von dem Tunnel?«
    »Ich war schon einmal hier«, antwortete Lucien geheimnisvoll. »Komm. Wir müssen da lang.«
    Als sie zu einem der Ausgänge der Kaverne liefen, trat plötzlich eine Gestalt ins Zwielicht und verstellte ihnen den Weg.
    »Nicht so hastig, Freunde«, sagte Silas Torne. »Wo wollt ihr denn hin?«
    Der Alchymist hielt einen Dolch in der Hand. Die Klinge bestand aus einem grünen, durchsichtigen Material und wirkte so scharf wie gesplittertes Vulkangestein.
    »Bist du mir etwa nachgeschlichen?«, fragte Jackon.
    »Mein Junge, du bist ein lausiger Lügner. Hast du wirklich gedacht, ich kaufe dir deine lächerliche Geschichte ab? Ich weiß, was hier läuft. Aber da habt ihr die Rechnung ohne den alten Silas gemacht. Niemand wird mir Lucien wegnehmen. Umbra nicht, und erst recht nicht du.«
    Torne lächelte dünn. Das Glasmesser glitzerte. Langsam kam er näher und sah dabei aus wie eine von bösen Kräften belebte Vogelscheuche.
    Als Jackon noch voller Panik überlegte, was er jetzt tun sollte, sprang Lucien nach vorne und stach mit seinem Dolch zu. Allerdings hatte er seine alte Schnelligkeit noch längst nicht zurückerlangt, und Torne wich mühelos aus. Die beiden Männer rangen miteinander, prallten gegen die Wand und fielen zu Boden. Torne wälzte sich auf Lucien und holte mit dem Glasmesser aus, doch der Alb hielt seinen Arm fest.
    »Worauf wartest du?«, rief Lucien. »Hilf mir, verdammt!«
    Jackon kämpfte sein Entsetzen nieder und stürzte sich auf den Alchymisten. Der schrie vor Wut und riss seine Hand los, die grüne Klinge blitzte auf. Das Messer schrammte über Jackons Arm.
    Lucien machte sich Jackons Angriff zu Nutze und federte hoch. Er verpasste Torne einen Tritt, der diesen zu Boden schleuderte. Jackon wollte sich auf ihn werfen, aber der Alchymist rammte ihm die Faust ins Gesicht und legte in den Schlag eine Kraft, die man dem ausgezehrten und entstellten Mann niemals zugetraut hätte. Jackon rollte ächzend über den Boden.
    Benommen sah er, dass Lucien ihrem Gegner den Dolchknauf gegen den Hinterkopf schlug. Torne sackte zusammen und rührte sich nicht mehr.
    Jackon griff nach seinem Dolch und rappelte sich auf »Ist er tot?«
    »Keine Ahnung.« Luciens Brust hob und senkte sich heftig. Der kurze Kampf musste ihn sehr erschöpft haben.
    »Du bist ja verletzt«, sagte Jackon, als er einen blutenden Schnitt auf Luciens Handrücken bemerkte.
    »Halb so wild. Wie geht's deinem Arm?«
    Jackon untersuchte den Kratzer. Ein wenig Blut quoll daraus hervor. Dafür, dass die Wunde nicht viel mehr als eine Schramme war, brannte sie wie Feuer. »Tut ziemlich weh, aber ich werde es überleben.«
    »Vielleicht hat uns jemand gehört. Sehen wir zu, dass wir verschwinden.«
    Sie packten den Alchymisten an Armen und Beinen und legten ihn in die Zelle. Er atmete noch, wie Jackon erleichtert feststellte. Er hatte schon genug Unheil angerichtet; er wollte nicht auch noch für einen Mord mitverantwortlich sein.
    Nachdem er die Tür abgeschlossen hatte, hasteten sie durch die Höhlen. Als sie an einer der Treppen vorbeikamen, die zu den höher gelegenen Kellergewölben führten, lief Jackon hinauf und holte eine Karbidlampe. Er musste nicht lange danach suchen — neben jedem Kellerzugang standen welche bereit.
    Wenig später erreichten sie den Tunnel, von dem Lucien gesprochen hatte. Die glasartigen Wände gingen in gewöhnliches Mauerwerk über, und am Rand des blauen Glühens erahnte Jackon eine eisenverstärkte Tür. Zu seiner Erleichterung sah er nirgendwo Spiegelmänner.
    Lucien griff nach dem Türknauf, doch die Tür war abgeschlossen. »Jetzt bräuchte ich mein Werkzeug.«
    »Warte mal.« Jackon zückte den Schlüsselbund und versuchte sein Glück. Der fünfte Schlüssel passte.
    Als er ihn umdrehte, überkamen ihn plötzlich Zweifel, ob er das Richtige tat.
Ich habe

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