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Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Titel: Pandaemonium - Die Letzte Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Odin
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Krankheit wird sich weiter ausbreiten, Jimmy. Besser, wir sind dann hier draußen!«
    »Die werden euch nicht rauslassen. Darauf verwette ich meine Eier!«, tönte es aus dem Wohnzimmer.
    »Kommen Sie, Herr Witter, lassen Sie sich nicht von seinem Gerede aufhalten«, sagte Naomi zu dem alten Mann, der ebenfalls stehen geblieben war.
    »Wenn euch die Kranken auf dem Weg nach oben nicht erledigen, dann wird es Barabbas tun. Du hast gesehen, zu was er fähig ist, alter Mann«, höhnte Jimmy.
    Witter, der ein kleines Stück weitergegangen war, hielt erneut an und zögerte. Kurz dachte er darüber nach, was Jimmy gesagt hatte. Dann entschied er sich dafür, dieser jungen Frau zu vertrauen und sie bei ihrem Tun zu unterstützen.
    Naomi öffnete die Tür einen Spalt und spähte hinaus. Die Leichen von Trude Bronsek und Kennys Vater lagen noch immer auf dem Flur. Naomi deutete Witter mit der Hand an, ihr zu folgen. Sie wollte gerade ihren Fuß hinaussetzen, als sich am Ende des Flurs die Aufzugstür öffnete und sie vier Männer im Fahrstuhl erblickte. Der grobschlächtige Kerl, der in der Kabinenmitte stand, trat zuerst heraus. Aufgrund seiner großen, dunklen Erscheinung, vor allem aber wegen der Waffe – ein Stock mit einer Kette, an deren Ende eine dornenbesetzte Kugel baumelte –, war ihr sofort klar, dass es sich um den Typen handeln musste, von dem Jimmy gesprochen hatte: Barabbas! Einer seiner Männer schob Paul Cancic vor sich her aus dem Fahrstuhl. Cancic wirkte verängstigt und sah noch mitgenommener aus als sonst. Die vier setzten sich in ihre Richtung in Bewegung. Naomi schloss ganz leise wieder die Tür.
    »Was ist los?«, fragte Witter.
    Naomi legte den Zeigefinger auf ihre Lippen und bedeutete ihm, mucksmäuschenstill zu sein.
    »Habt wohl schon den Schwanz eingezogen, was?«, spottete Jimmy, als die beiden ins Wohnzimmer zurückkamen.
    »Barabbas und seine Männer sind draußen auf dem Gang …«, antwortete Naomi, was auf Jimmy wie eine Wiederbelebungsmaßnahme mittels Elektroschock wirkte.
    Er sprang vom Sofa auf, schnappte sich sein Jackett und zog die Waffe aus der Tasche. Dann schlich er damit zur Tür, öffnete sie ebenfalls nur ein kleines bisschen und spähte hinaus. Er sah Barabbas, seine Leute und Cancic vor Witters Tür stehen. Barabbas drückte die Klingel, was in dem Moment irgendwie absurd wirkte. Erwartete er, dass der Alte an der Tür auftauchte und fragte: »Meine Herren, wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Jimmy war klar, dass sie nicht nach Witter, sondern nach ihm suchten. Nachdem er zu dem Alten in den Fahrstuhl geflüchtet war, waren sie offenkundig auf den Gedanken gekommen, Jimmy bei ihm zu suchen. Irgendwo im Haus mussten sie auf Cancic gestoßen sein, der ihnen vermutlich gesagt hatte, wer der Alte war und wo sich Witters Wohnung befand. Der Alkoholiker hatte ihnen aber offenbar noch nichts davon erzählt, dass er gesehen hatte, wie Naomi den Alten zu sich in die Wohnung gezogen hatte, bevor Kennys Vater sich erschoss. Es war jedoch nur eine Frage der Zeit, bis Barabbas auch das noch aus Cancic herauspressen und bei ihnen auftauchen würde.
    Jimmy rannte zurück ins Wohnzimmer. »Los, kommt!«, flüsterte er. »Wir müssen hier sofort weg!«
    Er schnappte seinen Mantel, den Aktenkoffer und lief leise zurück zur Tür. Naomi und Witter fragten nicht lange nach, sondern folgten ihm. Jimmy schaute erneut durch den Spalt. Reuben trat gerade mit dem Fuß brutal gegen die Tür von Witters Wohnung. Zwei weitere Tritte, dann gab das Schloss mit einem Knall nach, und die Tür schwang auf. Barabbas ging vor, dann schubste der eine Gorilla Paul in die Wohnung, und der zweite folgte nach einem sichernden Blick in den Hausflur. Bald würden die Kerle feststellen, dass Witter nicht in seiner Wohnung war, und sie wieder verlassen. Dieses kurze Zeitfenster musste für die Flucht genutzt werden. Jimmy schlich zwei, drei Schritte nach vorne und schaute noch einmal hinüber, um sicherzugehen, dass Barabbas und die anderen in der Wohnung waren und sie nicht sehen konnten. Dann gab er Naomi, die immer noch das zusammengerollte Transparent trug, und Witter ein Zeichen, ihm zu folgen.
    Etwa auf dem halben Weg zum Aufzug schrillte Naomis Smartphone laut in ihrer Hosentasche. Jimmy schoss herum, auch Witter drehte sich zu ihr.
    Naomi blieb stehen und schaute erstaunt auf das Smartphone in ihrer Hand. Auf dem Display stand der Anrufer: Mama . Naomi schaltete das Klingelzeichen sofort auf Stumm .
    Jimmy

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