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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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Ich kann jetzt nicht zu ihm fahren … Ich … Ich habe einfach keine Ahnung, was ich tun soll. Diese ganze Sache schwebt wie eine riesige schwarze Wolke über mir. Und mit jedem Tag wird sie größer, dunkler und bedrohlicher.“ Ich sehe ihr beim Eisessen zu, während sie mich belustigt mustert. „Es ist mir so unheimlich peinlich, mich nackt vor ihm zu zeigen.“
    „ Man kann auch Sex miteinander haben, wenn man angezogen ist“, erwidert sie mit vollem Mund, sodass ich Schwierigkeiten habe, sie überhaupt zu verstehen.
    „ Ha ha, Miriam. Es geht um das Prinzip. Hast du dir mal seine Ex-Freundinnen angeguckt? Da kann ich doch nie im Leben mithalten.“
    „ Ist er jetzt mit denen zusammen oder mit dir? Will er denen die Pandas retten oder dir? Hör auf mit deinen ständigen Selbstzweifeln. Das macht mich noch ganz irre im Kopf und ich habe ein gesundes Selbstwertgefühl.“
    „ Ja, aber …“
    „ Nichts ja aber. Fahr morgen zu ihm ins Büro und wenn die Finanzierung durch ist, kannst du Sex mit ihm auf seinem wunderbaren Schreibtisch haben. Du wirst so voll mit Endorphinen sein, dass dir die Peinlichkeit nicht bewusst ist und das Beste kommt noch, ihr seid angezogen. Es sei denn, du willst dich komplett ausziehen. Aber normalerweise ist Sex im Büro zumindest mit einer Teilbekleidung verbunden.“
    „ Mein Gott Miriam! Ich habe schon Komplexe mich vor ihm auszuziehen! Wie soll ich dann in irgendeiner Weise entspannt genug sein, um mit ihm in seinem Büro Sex zu haben?“
    „ Alkohol?“, fragt sie grinsend und stellt die leere Eispackung auf den Wohnzimmertisch.
    „ Ich trinke doch keinen Alkohol, wenn ich bei ihm der Firma bin und mein Chef mit mir an einem Tisch sitzt.“
    „ Es war nur ein Vorschlag.“ Ihr Grinsen ist mittlerweile so breit, dass es alle ihre Gesichtsmuskeln beschäftigt.
    „ Der nicht sehr hilfreich ist. Außerdem möchte ich bei unserem ersten Mal nicht unbedingt alkoholisiert sein.“
    „ Lara …“ Ihre Stimme nimmt wieder eine gewisse Ernsthaftigkeit an. „Geh ihm nicht aus dem Weg, lass dich darauf ein. Ich finde es immer noch nicht in Ordnung, was er mit dir und deinem Herzen gemacht hat, aber du scheinst ihm wichtig zu sein. Ich glaube kaum, dass er das gesamte nächste Jahr auf Sex mit dir verzichten möchte. Mit Sicherheit geht es ihm mit dem Thema nicht viel anders, als dir. Ich wette, er geduldet sich, bis du ihm die richtigen Zeichen gibst. Immerhin hat er dich bereits einmal verletzt und will das nicht erneut tun. Deswegen wartet er wahrscheinlich darauf, dass du das Tempo vorgibst.“ Ich denke einen Moment über ihre Worte nach. „Hör auf darüber nachzudenken und mach es einfach.“ Sie greift nach meiner Hand. „Es ist spät und du hast morgen einen aufregenden Tag vor dir. Geh dem Thema nicht mehr aus dem Weg. Ansonsten muss ich mit dem armen Kerl Mitleid bekommen.“ Sie zwinkert mir zu.
    „ Jetzt brauche ich doppelt Nervennahrung. Auch wenn du es nicht glaubst, aber das mit der Verdrängung funktioniert manchmal echt super.“
    Sie prustet los. „ Komm wir gehen deinen Plan für Morgen erneut durch, bevor du weitere Weisheiten von dir gibst, die der Menschheit schaden werden.“
     

19.     Kapitel
    Ich bin noch nie in meinem ganzen Leben so nervö s gewesen. Immer wieder fahre ich mir an meinen Haarknoten, den mir Miriam heute Morgen frisiert hat. Dass meine Frisur nicht bereits in Trümmern liegt, verdanke ich alleine der Tatsache, dass meine Schwester die Haarnadeln unglaublich festgesteckt hat. In der Früh ließ ich bei jeder Nadel ein ‚Au‘ verlauten. Jetzt, am Mittag bin ich dankbar für ihre Weitsicht, die Frisur fummelresistent zu stecken. Sie kennt mich eben gut genug, um zu erahnen, dass ich vor Nervosität alle fünf Sekunden meine Hand im Haar haben werde. Dies ist auch der Grund, warum sie mir die Haare unbedingt hochstecken wollte. Bei offenen Haaren wäre es noch schlimmer. So ziehe ich meine Hand wieder schnell zurück, da es nicht viel zum Fummeln gibt.
    Ich stehe vor dem F+F Firmengebä ude in der Berliner Innenstadt und warte auf Robert. Nicht, dass ich gleich einer Meute fremder Kerle im Anzug ausgeliefert bin, es ist auch das erste Mal, dass ich Alex‘ Arbeitsplatz sehe. Eigentlich weiß ich gar nicht, warum ich mir solche Sorgen mache. Er hat mir versprochen, die Interessen des Zoos zu vertreten. Zudem hat er mehrfach mit Robert telefoniert, um wichtige Details zu besprechen. Es kann nur gut gehen, wenn der Geschäftsführer

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