Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
Vom Netzwerk:
und folge ihr.
    „ Joey und ich, wir gehen jetzt miteinander aus“, sagt sie mit einem strahlenden Lächeln.
    „ Oh? Das freut mich.“ Ich bin wirklich glücklich für sie und dankbar für den Themenwechsel. Es war endlich Zeit, dass sie kapiert wie toll Joey ist und sie ihr persönliches Männerglück findet.
    „ Was gibt es sonst Neues?“, frage ich und spüre, wie langsam meine Nervosität und damit die Panik schwinden.
    „ Hast du die Rundmail nicht gelesen?“ Ihre Überraschung ist ihr in das Gesicht geschrieben.
    „ Nein. Welche Rundmail?“ Ich bin dem Internet in der letzten Zeit produktiv aus dem Weg gegangen.
    „ Nun ja, Robert hat alle Mitarbeiter darüber informiert, dass die finanzielle Lage des Zoos durch den Bau der Arena in eine gewisse Schieflage geraten ist. Zudem hat er über die anstehenden Verhandlungen für die Pandas gesprochen. Letzte Woche gab es eine Mitarbeiterversammlung dazu und alle stimmten dafür ab, dieses Jahr kein Weihnachtsgeld auszuzahlen. Greta war so frei, für dich mit abzustimmen.“ Sobald ich ihre Worte vernehme, zieht sich mein Herz zusammen. „Fährt Robert zu …“ sie stockt und sieht mich besorgt an. Ich spüre ihr Unbehagen, Alex‘ Namen auszusprechen.
    „ Ja, er trifft sich noch mit Alex“, sage ich mit einem erzwungenen Lächeln. „Soweit ich weiß, geht zumindest Alex davon aus.“
    „ Oh?“ Sie blickt mich fragend an.
    „ Wir … ähm … wir reden wieder miteinander.“ Ich fühle, wie meine Wangen rot anlaufen.
    „ Wirklich?“, sagt sie mit vor Überraschung weit aufgerissenen Augen.
    „ Ja, er … Es war irgendwie alles anders als gedacht.“
    Sie beä ugt mich neugierig. „Das ist doch wunderbar.“
    „ Ja. Ich kann mich gerade nicht mehr freuen, weil es um die Pandas so schlimm steht.“ Ich spüre einen Kloß im Hals. Die Tränen werden nicht lange auf sich warten lassen.
    „ Hey, Kopf hoch!“ Vanessa legt aufmunternd den Arm um mich. „Dein Freund ist Geschäftsführer der Firma. Er wird die Finanzierung hundert pro Bewilligen.“
    Wenn das so einfach wä re, denke ich. Alex ist zwar der Geschäftsführer, aber er kann nicht frei über die Investitionsentscheidungen verfügen. Es gibt eine Gruppe von Leuten, die er überzeugen muss. Er hatte mir versichert, dass er bereits mit einigen gesprochen hat und es sehr gut aussieht. Ich bin jedoch vorsichtig mit meinen Hoffnungen. Erst wenn ich es schwarz auf weiß habe, dass die Pandas hier bleiben können, werde ich die Korken knallen lassen.
    „ Lara?!“ Ohne es zu merken, habe ich den Zoo betreten und vor mir steht Doris, die gerade auf dem Weg zu ihrem Ticketschalter ist.
    „ Hey“, erwidere ich zaghaft.
    „ Oh mein Gott! Du bist wieder da!“ Sie umarmt mich überschwänglich und verschüttet dabei ihren Kaffee. Zum Glück erwischt der Schwall nicht mich, sondern den Boden neben meinen Füßen.
    „ Geht’s dir gut?“
    „ Ihr geht’s sehr gut. Sie ist wieder mit Alex zusammen“, erläutert Vanessa mit einem Grinsen. Von wieder zusammen , hatte ich vorhin nichts erzählt. Ich meine mich sehr gut daran erinnern zu können das Wort reden benutzt zu haben.
    „ Echt jetzt? Aber er war doch verlobt?“ Ich bin froh, dass sie mich endlich losgelassen hat. Über ihren neugierigen Gesichtsausdruck hingegen bin ich nicht so glücklich. Vanessa sieht mich mittlerweile mit demselben Ausdruck an.
    „ Er … er hat die Verlobung gelöst. Es ist kompliziert.“
    „ Das ist doch super! Du bist wieder da, dein Liebesglück ist noch intakt, damit ist alles gut!“
    „ Wenn da nicht die Pandas wären“, erwidere ich mutlos.
    „ Die dir natürlich dein reicher Freund rettet“, flötet Doris zuversichtlich.
    „ Eben!“ stimmt Vanessa mit ein. Die beiden Frauen sehen strahlend zwischen mir und einander hin und her.
    „ So jetzt ab zu Greta. Die wird tot umfallen, wenn sie dich sieht“, sagt Doris und geht weiter. Sie dreht sich noch einmal kurz um. „Schön, dass du wieder da bist.“
    „ Ich geh dann mal zu Joey und den Seehunden. Ich bin bereits spät dran.“ Damit ist auch Vanessa verschwunden und ich stehe alleine mit meinem Fahrrad im Eingangsbereich. Die ersten fünf Minuten sind zumindest geschafft.
    Ich stelle mein Fahrrad am ü blichen Platz hinter dem Verwaltungsgebäude ab und begebe mich zum Pandagehege. Als ich ankomme, erblicke ich sofort Mao-Mao und Yun-Yun. Erst als ich die beiden Pandabären in ihrem Gehege sehe, wird mir bewusst, wie sehr ich sie vermisst habe.

Weitere Kostenlose Bücher