Pandaglueck
kommen?“
„ Schwimmen? Da im See?“, frage ich ein wenig perplex. Er dreht sich um und schaut raus.
„ Ja, in dem See da draußen. Es gibt nichts Schöneres.“ Seine Begeisterung für das, was er gleich vorhat, ist nicht zu übersehen.
„ Ich hab keine Schwimmsachen dabei.“ Ich hoffe, dass ich so aus der Nummer heraus komme. Es ist Mitte September und ich kann mir nicht vorstellen, dass das Wasser allzu warm ist. Alex kommt auf mich zu und bleibt direkt vor mir stehen, sodass ich die Wärme seines Körpers spüre.
„ Mir macht es nichts aus, falls du nackt schwimmst“, flüstert er in mein Ohr und küsst mich am Hals.
„ Den Fischen aber vielleicht“, erwidere ich und versuche krampfhaft das Kribbeln in meinem Bauch in den Griff zu bekommen. Ich bin es einfach nicht gewohnt, einem halb nackten Mann so nahe zu sein. Auch wenn es Alex ist. Er lässt von mir ab und sieht mich fragend an.
„ Macht es dir was aus, wenn ich eine Runde schwimmen gehe?“
Ich schü ttle den Kopf. „Mach nur. Ich warte mit dem Frühstücken.“
„ Alles klar, danke“, er nimmt meine Hand und gibt mir einen Handkuss. Dann ist er aus der Tür und springt wenige Moment später mit einem Köpper in das Wasser. Ich hatte ja keine Ahnung, wie erotisch so ein Handkuss sein kann, vor allem, wenn er von Alex kommt, der halb nackt vor mir steht. Meine Hormone sind gestern erst richtig aufgetaut und melden sich jetzt bei jeder Kleinigkeit. Vielleicht brauche ich doch eine Abkühlung in dem See da drüben. Ich folge ihm nach draußen und betrete den Steg.
Ich bleibe neben dem Segelboot stehen und betrachtete es neugierig. Joyce steht in verschnörkelter Schrift am Bug des Bootes. Es ist nicht groß. Ich schätze es auf ungefähr sechs Meter. Während das Boot neben mir sanft im Wasser schaukelt, setze ich mich an den Rand des Holzstegs und fühle vorsichtig mit den Fingern die Wassertemperatur. Sofort ziehe ich die Hand wieder aus dem See. Da brauche ich kein Thermometer für, um zu wissen, dass die Temperatur des Sees für mich viel zu niedrig ist. Nie im Leben werde ich da freiwillig hineinspringen.
Ich sitze im Schneidersitz auf dem Steg und beobachte Alex bei seinem morgendlichen Sportprogramm. Dass dieser Mann Interesse an mir zeigt, gleicht einem Wunder. Fü r mich ist es nicht begreifbar. Ich sollte das Hinterfragen sein lassen und mich freuen, dass er Interesse an mir hat. Während mein Freund mit dem Schwimmen beschäftigt ist, betrachtete ich erneut das Segelboot.
Hoffentlich ist es nicht nach einer seiner Ex-Freundinnen benannt, schieß t es mir in den Kopf. Am besten verdränge ich den Gedanken wieder ganz schnell und ich beschließe, Alex nicht danach zu fragen. Über meine Vorgängerinnen will ich nicht nachdenken, denn das endet mit Sicherheit in einem epischen Heulkrampf.
Nach 20 Minuten schwimmt Alex zurück zum Steg. Als er bei mir angekommen ist, hält er sich am Rand fest und wischt sich das Wasser aus dem Gesicht. Er bleibt jedoch im See.
„ Hast du doch Lust bekommen?“, fragt er und betrachtet mich neugierig.
„ Du willst mich gerne im Wasser haben, oder?“, lautet meine Gegenfrage.
„ Oh ja“, erwidert er und sieht mich einem Gesichtsausdruck an, bei dem ich ganz genau weiß, an was er gerade denkt.
„ Keine Chance. Zu einem heißen Bad hätte ich ja gesagt, aber nicht zu dem Eiswasser hier.“ Auf einmal erscheint ein Grinsen in seinem Gesicht, das mir ganz und gar nicht gefällt. Er kommt aus dem Wasser und bewegt sich auf mich zu. Er hält mir seine Hand hin, um mir aufzuhelfen. Ich nehme sie und er zieht mich zu sich hoch. Dass sein Körper eine Eiseskälte ausstrahlt und er mich nass macht, macht mir in dem Moment wenig aus. Er öffnet meinen Bademantel und löst keine Sekunde den Blick von mir. Der Bademantel fällt zu meinen Füßen und ich stehe in Unterwäsche vor ihm.
„ Du willst ein heißes Bad? Das kann ich dir erfüllen“, murmelt er und grinst bis über beide Ohren.
Oh nein!, denke ich, bevor ich mit einem Schrei im Wasser lande. Er springt mir hinterher und taucht direkt neben mir wieder auf.
„ Ist es wirklich so schlimm?“, fragt er mit einem Lachen und greift unter Wasser nach meiner Hüfte. Ich lege meine Arme um seinen Hals und ziehe mich an ihn.
„ Es ist kalt“, murmle ich ihm leise in das Ohr.
„ Die Abkühlung kannst du bestimmt gleich gebrauchen “, flüstert er und beginnt damit, mich zu küssen.
Und wie ich diese Abkühlung gebraucht habe!
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