Pandaglueck
umwerfend“, sage ich schließlich und blicke ihn begeistert an.
„ Ich habe gehofft, dass es dir gefällt.“ Er lächelt mich an und legt seinen freien Arm um mich.
„ Hast du das all deinen Freundinnen gezeigt?“, sprudelt es aus mir heraus. Er sieht mich irritiert an. „Also … ähm … Nicht, dass mich das irgendwas angeht“, versuche ich die Situation zu retten und nehme einen großen Schluck Rotwein.
Klappe halten, Lara! Ich muss mir dringend eine Liste mit Themen anlegen, die ich auf keinen Fall in romantischen Momenten ansprechen sollte. Und diese Liste am besten so verinnerlichen, dass ich sie im Schlaf rü ckwärts aufsagen kann.
Alex rä uspert sich. „Nein, ich habe diesen Ort bis jetzt noch niemanden gezeigt. Du bist die Erste.“ Ich sehe ihn verdattert an. „Ich versuche, so oft es geht her zu kommen. Dieser Ort vermittelt mir eine besondere Ruhe, die ich manchmal einfach brauche.“ Er gibt mir einen sanften Kuss auf die Schläfe. „Und du machst den Ort perfekt für mich“, fährt er lachend fort.
„ Danke“, sage ich nach einer Weile. „Danke dafür, dass du mich mit hierhin genommen hast.“ Alex zieht mich an sich heran und ich lege meinen Kopf auf seine Schulter.
„ Es tut mir leid, dass meine Kollegen so ein Haufen von Vollidioten sein kann.“
„ Ist schon okay“, antworte ich mit geschlossenen Augen. „Sie haben irgendwo recht. Ich wünschte einfach, irgendjemand würde ein paar Millionen Euro vom Himmel regnen lassen.“ Sobald mir bewusst wird, was ich gesagt habe und vor allem zu wem ich das gesagt habe , setze ich mich kerzengerade auf und beobachte ihn wachsam. Er hält meinem Blick stand. Er braucht lediglich eine Sekunde lange von mir wegzuschauen und ich weiß genau, was er vorhat.
„ Alex“, beginne ich. Er schaut mich wieder an. „Wenn du mir oder irgendjemand anderem aus dem Zoo diese paar Millionen Euro zufallen lässt, werde ich gewalttätig. Und ich bin noch nie in meinem ganzen Leben gewalttätig geworden.“ Sein Blick verrät mir, dass er sich keiner Schuld bewusst ist.
„ Ich verstehe nicht, warum ich dir nicht helfen kann. Das Geld liegt auf meiner Bank und versauert“, versucht er mich zu überreden.
„ Es geht nicht darum, dass ich mir von dir nicht helfen lassen will. Es geht darum, dass du ein langfristiges Investment tätigen würdest, bei dem keiner weiß, ob es sich lohnt.“
„ Wenn ich dich damit glücklich machen kann, lohnt es sich für mich“, wirft er mit seinem unglaublichen Lächeln ein. Ich boxe ihm spielerisch gegen den Arm.
„ Alex hör auf! Es ist nicht einmal ein bestimmter Geldbetrag, den der Zoo braucht. Es muss eine langfristige Lösung gefunden werden. Ich will dich in die finanziellen Probleme des Zoos nicht mit hineinziehen. Falls wir uns die Pandas nicht mehr leisten können, dann werden sie sicherlich ein sehr schönes, anderes zu Hause finden. Ich werde traurig sein, aber ich muss damit leben. Also lass mich traurig sein und versuch nicht immer mich mit Geld glücklich zu machen.“ Ich nehme seine Hand. „Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du so viele Dinge für mich tun willst. Aber ich möchte dich und nicht dein Vermögen. Es macht mich einfach wahnsinnig zu sehen, was du für mich ausgibst. Ich fühl mich da so …“ Ich suche nach dem richtigen Begriff.
„ So unter Druck gesetzt?“, füllt Alex die Lücke.
„ Ja“, bestätige ich.
„ Das brauchst du nicht, Lara. Wenn du keine finanzielle Hilfe von mir für den Zoo willst, respektiere ich das. Dann lass mich bitte auf andere Art und Weise helfen. Ich verteile gerne Flyer.“ Er zwinkert mir zu.
„ Damit kann ich leben“, sage ich halbwegs zufrieden. Überzeugt von dem, was Alex mir versprochen hat, bin ich aber nicht. Meine Mutter würde jetzt schimpfend neben mir stehen und mir in das Ohr schreien, dass ich dem armen Jungen eine Chance geben soll. Wahrscheinlich bin ich die erste Freundin, die ein Problem damit hat, auf Geldhänden getragen zu werden. Ich lege mich wieder in seine Arme und genieße den Rest meines Weines sowie den Sonnenuntergang.
Nachdem die Sonne untergegangen ist, nimmt er meine Hand und fü hrt mich zurück in die Blockhütte. Ich lasse mich auf eines der Sofas fallen und versuche erneut ein Gähnen zu unterdrücken. Es ist ein langer Tag gewesen und der Wein hat mir den Rest gegeben. Als Alex die Gläser provisorisch abgespült hat, bleibt er mit verschränkten Armen vor mir stehen.
„ Müde?“, fragt er
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