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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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verschwinden. Es ist einfach unbeschreiblich schön, hier auf einer Veranda in der Natur zu stehen. Ich seufze leise und schlinge mir die Arme enger um meinen Körper. Ich wünschte, ich könnte für immer mit Alex am Ende der Welt bleiben. In den nächsten Wochen wird die chinesische Delegation eintreffen. Da der Versuch Investitionen über Alex‘ Firma einzuholen gescheitert ist, sehe ich keine Möglichkeit mehr die Pandas in Berlin zu halten. Das Einzige, worauf ich innerlich hoffen kann, ist, dass Alex sein Vermögen bei sich lässt und nicht versucht, hintenrum ein krummes Ding abzuziehen. Ich werde ihn im Auge behalten müssen. Es geht nicht einmal darum, dass er wegen mir eine potentielle Investition tätigt, die er sonst nie in Betracht gezogen hätte, sondern, dass es bei den Leuten seiner Firma sicherlich kein gutes Zeichen abgeben wird, wenn er es privat finanziert.
    Sobald ich in Berlin bin, muss ich mir unbedingt Robert schnappen und ihm klar machen, dass er unter keinen und damit meine ich wirklich keinen Umst änden auch nur einen Cent von Alex annimmt.
    Ich bin so tief in meine Gedanken versunken, dass ich gar nicht merke, wie sich jemand hinter mir anschleicht. Als ich den Jungen erblicke, zucke ich sofort zusammen.
    „ Hyvää huomenta! Mitä kuuluu? “, sagt er mit großen, neugierigen Augen. Ich kann nur erahnen, dass es sich um eine Frage handelt, da er am Ende des Satzes mit der Stimme hochgegangen ist. Er ist so putzig mit seinem runden Gesicht! Ich würde mich furchtbar gerne mit dem Knirps unterhalten, ich verstehe jedoch kein Wort von dem, was er sagt. Englisch kein Problem! Selbst Französisch und Spanisch sind kein Problem, zumindest was die zehn wichtigsten Smalltalk Floskeln angeht. Aber Finnisch?! Vielleicht sollte ich einfach mal zehn Ö‘s und Ü‘s aneinanderreihen und abwarten, ob er darauf reagiert. Oder besser nicht. Nachher gebe ich irgendwelche schmutzigen Sachen von mir. Daher entschließe ich mich einfach nur „Hi!“ zu sagen und lächle ihn freundlich an.
    Er hat einen Korb in der Hand, der mit einem Kü chentuch abgedeckt ist. Er kommt langsam auf mich zu und überreicht mir sein Mitbringsel. Ich gehe in die Hocke und nehme ihm das Körbchen ab. Bevor ich das Handtuch hochhebe, strömt mir bereits der Duft von frischgebackenem Brot entgegen.
    Als ich hineingucke , sehe ich vier dampfende Brötchen und zwei Croissants, die so lecker aussehen, dass ich gleich hineinbeißen könnte. Ich strahle den Knirps vor mir an, der sichtlich glücklich über meine Freude ist.
    „ Vielen Dank!“, sage ich. Als der Junge mich fragend ansieht, probiere ich andere Sprachen.
    „ Merci Beaucoup ? Muchas Gracias ?“ Er reagiert nicht. „ Thank you very much? “ Plötzlich erhellt sich seine Miene.
    „ Ole hyvä! “, erwidert der Junge. Ich freue mich über seine Antwort, obwohl ich keine Ahnung habe, was er gesagt hat. Nach einer Beleidigung hörte es sich nicht an. „ Näkemiin! “
    Als er fast auß er Sichtweite ist, dreht er sich noch einmal um und winkt mir zu. Ich winke zurück. Ich werfe einen letzten Blick auf den Sonnenaufgang und bereite das Frühstück vor.
    Wie zum Teufel hat sich Alex gestern mit dem Jungen unterhalten? Er hat mit ihm bestimmt fü nf Minuten gesprochen. Langsam dämmert mir, dass Alex offenbar Finnisch spricht. Er kommt seit einigen Jahren her und irgendwie muss er sich mit den Leuten unterhalten. Oder die Eltern sprechen Deutsch und übersetzen. Vielleicht sollte ich erneut seine Wikipedia-Seite durchlesen.
    Wä hrend ich die Teller und Messer auf dem Tisch verteile, vernehme ich von oben Geräusche. Meine Urlaubsbegleitung ist anscheinend wach. Einige Minuten später kommt er die Treppe herunter. Er ist mit einer Badehose bekleidet und hat ein Handtuch über seine Schultern geworfen.
    „ Wie ich sehe, warst du schon fleißig“, sagt er und begutachtet den Frühstückstisch.
    „ Ich habe Brötchen gebacken“, erwidere ich mit einem zu offensichtlichen Grinsen.
    „ Du meinst eher, ein kleiner Junge kam vorbei und hat sie dir gebracht?“ Er lächelt mich an.
    „ Ja, so kann man das auch ausdrücken“, antworte ich lachend. „Macht er das immer?“
    Alex nickt. „ Ja, seine Mutter versorgt mich mit allem möglichen Dingen. Sie kocht normalerweise eine Portion extra für mich mit und lässt es Leevi vorbeibringen.“
    „ Leevi heißt der Junge?“
    „ Ja.“ Er begutachtet mich kurz in meinem Bademantel.
    „ Magst du mit schwimmen

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