Pandaglueck
Okay.“
„ Also … ich … ich finde nicht, dass ich besonders perfekt aussehe. Und wenn ich mir, die unheimlich hübschen Mädchen da anschaue, dann kann ich mit mir glücklich sein, weil das wirklich Zicken sind. Ich bin zwar nicht so hübsch wie die, aber ich bin keine Zicke. Hoffe ich zumindest.“ Alex sieht mich ausdruckslos an. Was habe ich jetzt nur wieder angerichtet? Er bewegt sich nicht einmal. Ohne Vorwarnung, fängt er laut an zu lachen.
„ Heh!“, rufe ich. „Du hast versprochen nicht zu lachen!“
„ Lara“ er schnappt nach Luft, „Das ist …“
„ Hör auf zu lachen!“, fordere ich erneut, diesmal aber mit einem zaghaften Lächeln. „Sofort!“ Er blickt mir in die Augen und hört auf.
„ Du bist perfekt, so wie du bist“, sagt er mit einem aufrichtigen Unterton und nimmt meine Hand. „Auch wenn du es dir jetzt nicht mehr anschauen musst, weil der Typ neben dir sagt, dass du ein viel besseres Paket ablieferst, als die jungen Damen im Fernsehen alle zusammen, können wir es uns gerne angucken.“ Ich nehme gar nicht mehr wahr, was er da zu mir sagt. Ich spüre einfach nur seine Hand, die meine umschließt, und fühle mich wie im siebten Himmel. Ein schöneres Gefühl gibt es gar nicht. Er erwidert meinen Blick mit seinen blauen Augen. Ich bekomme nicht einmal mit, dass Germany‘s Next Topmodel weiter läuft und die Models sich mitten in dem Tiershooting befinden, denn Alex beugt sich langsam zu mir vor. Seine Lippen streichen zunächst leicht über meinen Mund. Sie sind genauso weich und warm, wie ich sie mir vorgestellt habe. Seine erste Berührung ist nicht mehr als ein Hauch. Dann löst er sich kurz, legt seine Hand um meine Hüfte und zieht mich näher an sich heran.
Dies ist endlich der Moment, in dem ich den phä nomenalsten Kuss meines Lebens bekomme.
Es riecht gut, es ist warm und so weich. Ich kuschle mich nä her heran und öffne langsam die Augen. Das was ich sehe beflügelt mich erneut. Ich liege in Alex‘ Armen auf dem Sofa. Wir sind gestern Abend während Germany‘s Next Topmodel und natürlich während der Knutscherei, eingeschlafen. Ich muss sofort lächeln, als ich an diesen Teil des gestrigen Tages denke. Dann wandert mein Blick auf die zweite Weinflasche, die auf dem Wohnzimmertisch steht. Es ist dieser Billigwein, der einem nie gut tut. Wir öffneten die Flasche am Abend und der hat uns beide offenbar völlig umgehauen. Ich packe mir an den Kopf und bin dankbar, keinen ernsthaften Kater davon getragen zu haben. Ohne Vorwarnung wandern meine Augen auf die Uhr und ich erschrecke. Es ist nach 10 Uhr.
Oh nein, verdammter Mist!
Ich bin viel zu spä t dran. Sofort schaue ich zu Alex. Er ist bestimmt um einiges später dran als ich. Sein Chef ist mit Sicherheit kein Robert Langdecker, der gerne mal ein Auge zudrückt. Bei dem Versuch mich aus seiner Umarmung zu befreien, um einem gewissen Bedürfnis am Morgen nach zu gehen, verrenke ich mich so sehr, dass ich schreiend von dem Sofa falle. Dies weckt zumindest Alex auf. Er öffnet langsam seine Augen und starrt verdutzt auf mich herunter.
„ Alles okay?“, fragt er mich halb schlafend.
„ Ja“, erwidere ich und verziehe mein Gesicht schmerzhaft. Ich hatte mir das Knie angestoßen.
„ Alex, es ist nach 10 …“, bringe ich hervor, während ich versuche, mit meinem schmerzenden Bein aufzustehen. Durch diese Nachricht wird auch er hellwach.
„ Verdammt!“, flucht er und springt auf, um mir hoch zu helfen. Sobald ich halbwegs schmerzfrei stehe, flüstere ich verlegen: „Ich muss mal ganz dringend wohin." Und schon bin ich auf dem Klo verschwunden. Ich wasche mir schnell das Gesicht, und als ich wieder im Wohnzimmer erscheine, ist Alex dabei seine Krawatte zu binden. Selbst als sie sitzt, macht es sein Erscheinungsbild nicht viel besser, denn sein Hemd ist völlig zerknittert und seine Hose von Falten durchzogen.
„ Soll ich dich irgendwo absetzen?“, fragt er und versucht sein Hemd zu glätten.
„ Nein, schon okay. Ich rufe gleich Greta an und sage ihr, dass ich ein bisschen später komme.“
„ Sicher?“ In seiner Stimme schwingen Zweifel mit. „Ich will nicht, dass du Ärger von deinem Chef bekommst.“ Ich winke mit der Hand ab.
„ Er wird sich eher Sorgen machen, als mir einen Einlauf zu verpassen.“ Ich zucke unbeholfen mit den Schultern.
„ Dann bin ich beruhigt“, antwortet er mit seinem unglaublichen Lächeln. „Ich muss leider los.“ Er kommt auf mich zu und zieht mich
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