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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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vö llige Panik ausbrechen kann, wähle ich die Festnetznummer von Maurice. Glücklicherweise ist er zu Hause. Manchmal ist es von Vorteil einen Langzeitstudenten im gleichen Mietshaus wohnen zu haben.
    „ Maurice? Du musst mir unbedingt einen Gefallen tun …“, beginne ich und steuere die nächste Dusche im Zoo an.
     
     
    Ich habe keine Ahnung, wie Maurice das geschafft hat, aber er hat es geschafft! Alex holte mich pünktlich um 18.00 Uhr vom Zoo ab und wir sind einkaufen gefahren. Es ist natürlich einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten gewesen, um seine Erlaubnis zu bekommen, dass ich bezahlen darf. Im Endeffekt ließ er mich zwar mein Portemonnaie zücken, jedoch nur unter der Bedingung, dass er den Wein kauft. Ich sah mir den Kassenbon aus der Tüte nicht genau an, allerdings meine ich aus den Augenwinkeln erkannt zu haben, dass der Wein alleine dreimal so teuer war, wie der gesamte restliche Einkauf. Auf dem Rückweg bekam ich endlich die erlösende SMS von Maurice, in der er mir mitteilte, dass die Luft jetzt rein war. Er hat mir sogar drei Packungen Tabs für den Geschirrspüler besorgt. Als ich die Wohnung aufschloss, hatte ich zunächst das Gefühl, die falsche Tür im Hausflur erwischt zu haben. Mein Lieblingsstudent hat selbst in allen möglichen Ecken staub geputzt! Und ich dachte immer, Studenten besitzen die Reinlichkeit von einem Sumpfhuhn.
    Ich kochte meine berü hmte Reispfanne. Da er anscheinend auf Gemüse steht, war das eine naheliegende Entscheidung gewesen. Und den leeren Tellern zu urteilen, hat es ihm auch geschmeckt.
    Ale x reicht mir das dreckige Geschirr, das ich in die Spülmaschine einräume. Als der Tisch vollständig abgeräumt ist und lediglich die halbvollen Weingläser darauf stehen, blicken wir uns stumm an. Er hat seine Krawatte abgelegt und die obersten Knöpfe seines weißen Hemdes geöffnet. Irgendwie sieht das so verdammt sexy aus, dass ich nicht anders kann, als ihn ständig anzustarren.
    „ Komm wir gehen rüber“, schlägt Alex vor, schnappt sich die beiden Weingläser und löst seinen durchdringenden Blick von mir. Ich nehme die Flasche und folge ihm.
    Ich setze mich im Schneidersitz auf das Sofa und er lä sst sich mir gegenüber nieder. Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich seinen Entschluss sich nicht neben mich zu setzen gut oder schlecht heißen soll. Auf der einen Seite kann ich ihn mir so die ganze Zeit anschauen und ein wenig Abstand zwischen uns beiden bedeutet bei meinem emotionalen Feuerwerk eine erholsame Pause für mein Herz. Auf der anderen Seite ist zu viel Raum zwischen uns. Zumindest für den phänomenalsten Kuss meines Lebens, den ich sehnsüchtig erwarte.
    Wä hrend wir uns schweigend anstarren und ich fieberhaft einen Masterplan zu entwickeln versuche, wie ich subtil an den Kuss komme, fällt mein Blick auf meine überdimensional große Wanduhr hinter Alex. Er dreht sich um und folgt neugierig meiner Blickrichtung.
    „ Ist irgendetwas?“, fragt er irritiert, als er mich wieder ansieht. Meine Miene gibt, wie so oft in meinem Leben, zu viel Preis. Ich sollte mir zu Weihnachten vom Christkind ein ordentliches Pokerface wünschen.
    „ Ne … ne … alles in Ordnung“, erwidere ich wenig überzeugend. Eigentlich müsste ich mir selbst einen Arschtritt für meine Gedanken verpassen. Hier sitze ich mit einem echt heißen Typen, der mein Essen mag und aus mir absolut nicht ersichtlichen Gründen, seine Zeit mit mir verbringen will und trotzdem schleicht sich ein überaus unangebrachtes Gefühl in meinen Magen. Eine Woge der Wehmut erfasst mich.
    Ich trauere gerade ernsthaft der Tatsache hinterher, dass ich Germany ‘s Next Topmodel verpassen werde. Ich weiß, schwachsinnige Sendung. Ich frage mich selbst, warum ich mir jeden Donnerstagabend magersüchtige Zicken angucke. Okay, ich gebe zu, wirklich dürr sehen die alle nicht aus. Aber ich rede es mir gerne ein, damit ich mich in meinem Körper besser fühle. Ich bin gewiss nicht fett, aber Heidi Klum stempelt mich mit Sicherheit als Moppelchen ab. Ich versuche krampfhaft den Gedanken an die Sendung zu verdrängen, denn mein Plan, für die Erlangung des phänomenalsten Kusses, braucht nach wie vor Aufmerksamkeit. Nur heute ist dieses coole Shooting mit den Tieren! Darauf habe ich mich die ganze Woche gefreut …
    Alex registriert meinen inneren Kampf. Mein Gesicht ist eben ein Ventil fü r alle Gefühle in mir drin.
    „ Lara, wenn du etwas anderes vorhast oder irgendwohin musst, dann ist das

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