Pandaglueck
in Ordnung. Du brauchst es mir nur zu sagen.“ Er sieht mich verständnisvoll an.
„ Nein, ist schon okay“, erwidere ich verzweifelt. Diesen Satz hätte ich nie im Leben von mir geben dürfen, denn nun weiß er, dass etwas im Busch ist.
„ Nein, ist es nicht. Ich bin heute ungeplant in deinen Tag hineingeplatzt. Ich möchte dich von nichts abhalten.“ Ich zögere. Jetzt habe ich endlich die Nummer von dem Halbgott und er sitzt bei mir auf dem Sofa und ich denke nur an meine blöde Sendung. Und je mehr ich versuche diese blöde Sendung zu verdrängen, desto hartnäckiger pflanzt sie sich in meinem Schädel ein! Das gibt es doch nun wirklich nicht! Ich will über Germany‘s Next Topmodel nicht nachdenken! Verzweifelt bemühe ich mich, aktiv nicht an Tiershooting und Models zu denken. Allerdings lässt mein Kopf es einfach nicht zu. Alex wird hilfeschreiend aus der Wohnung laufen, wenn ich ihm mein Problem erkläre.
„ Naja“, beginne ich, spreche jedoch nicht weiter. Alex sieht mich fragend an. „Es ist so ...“ Er starrt mich weiterhin erwartungsvoll an. „Ich kann es dir nicht sagen!“, bringe ich endlich hervor und ich spüre eine Verlegenheitsröte auf meinen Wangen. „Tut mir leid, aber es gibt Dinge, die willst du nicht wissen. Glaube mir.“ Ich nehme einen großen Schluck Wein. Alkohol ist immer eine Lösung. Vielleicht nicht unbedingt die Beste, wenn man bereits ein wenig angetrunken ist und etwas nicht ausplaudern mag. Alkohol hat bei mir die Angewohnheit mich redseliger zu machen, als ich eh bin.
„ Lara, ich möchte nicht, dass du das Gefühl hast irgendetwas vor mir verheimlichen zu müssen.“ Er hebt seine Augenbraue und wartet auf eine Reaktion von mir.
„ Schwörst du mir, dass du nicht abhaust, wenn ich es dir sage?“ Überraschung spiegelt sich in seinem Gesicht wieder. Vielleicht sollte ich diejenige sein, die abhaut. Noch ist es nicht zu spät einfach die Flucht zu ergreifen und irgendwo zu warten, bis es vorbei ist.
„ Warum sollte ich das denn tun?“
„ Weil ich bescheuert bin.“
„ Wieso das denn?“ Ich trinke einen weiteren Schluck Wein, einen sehr großen Schluck. Mut antrinken ist meine Devise! Obwohl es eher Gleichgültigkeit gegenüber seiner Reaktion ist, die ich unbedingt benötige. Eins, zwei, drei ... und los!
„ Weil ich hier mit dir sitze und mich die ganze Zeit frage, was die bei Germany‘s Next Topmodel machen.“ Ich blicke zögernd zu ihm auf. Wo ist das Loch unter mir, wenn ich es wirklich dringend brauche?
„ Germany‘s Next Topmodel ?“, fragt er belustigt nach. Ich nicke bloß. Der Sprache bin ich nicht länger mächtig. Will ich auch nicht mehr sein.
„ Dann schauen wir doch nach“, erwidert er und schnappt sich die Fernbedienung vom Wohnzimmertisch. Er schaltet den Fernseher ein und setzt sich dabei neben mich. Sehr nahe neben mich. Verdammt nahe!
Ich verliere jegliche Kontrolle ü ber meine Schmetterlinge im Bauch. Er zappt eine Weile durch die Programme, da ich nicht in der Lage bin, ein Wort von mir zu geben. Ich trinke weiter meinen Wein und beobachte, wie Alex nach der Sendung sucht.
„ So, da haben wir es“, sagt er schließlich und legt die Fernbedienung wieder weg. Ich starre den Fernseher an. Dann den Mann neben mir.
Das passiert nicht gerade im Ernst, oder? Er wirkt weder eingeschnappt, noch pikiert ü ber meinen inneren Drang, die dumme Fernsehshow zu sehen. Er schaut zufrieden auf das Fernsehgerät, das uns den Beginn der Werbung anzeigt. Ich kann meinen Blick nicht von ihm abwenden und versuche dabei mich hinter meinem Weinglas zu verstecken. Auf einmal dreht er sich zu mir um.
„ Alles in Ordnung?“ Mit weit aufgerissenen Augen nehme ich ihn durch mein leeres Glas wahr. Gott ist das peinlich! Warum ist es mir nicht möglich, meine Klappe zu halten?
„ Alex, das ist nicht nötig … ich meine …“
Er sieht mich faszi niert an. „Ich habe mir das noch nie angesehen. Wenn du es gut findest, lasse ich mich gerne überzeugen.“
„ Naja, wirklich gut finde ich es nicht gerade. Es ist nur so, dass …“ Mir entschwindet wieder die Sprache, was bei der Aussicht auf meine Antwort ein sehr erfreuliches Ereignis ist.
„ Ja?“, fragt er neugierig nach.
„ Ich brauche mehr Wein “, murmle ich und sehe in mein leeres Weinglas. Er kippt mir den Rest der Flasche in das Glas und beobachtet mich erwartungsvoll. Ich nehme erneut einen Schluck.
„ Wehe du lachst“, fordere ich mit einem sehr ernsten Unterton.
„
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