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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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alleine zu machen, werde ich es ihr wohl oder übel erzählen müssen. Zumal ich es mir mit ihr nicht verscherzen will. Wenn sie erfährt, dass Doris und Joey es bereits erfahren haben und ich mich weigere es ihr persönlich zu sagen, wird sich für mich die Hölle auftun. Also seufze ich und gebe mich geschlagen.
    „ Na gut, ich erzähle es dir. Aber während wir unsere Arbeit erledigen.“ Mit ihr im Schlepptau füttere ich die Pandas und berichte ihr so zusammenfassend wie möglich, von den Ereignisse des gestrigen Abends.
     
     
    Bevor ich den Zoo am Abend verlasse, ist die gesamte Belegschaft über den Status meines Liebeslebens im Bilde. Daher bin ich froh, als ich nach Feierabend endlich meine Wohnung betrete und meine Ruhe habe. Es ist ein anstrengender Tag gewesen. Erst die schockierende Nachricht von Robert am Mittag und dann das ewige Gefrage von Greta. Sie wollte minuziös über den Ablauf meiner Verabredung mit Alex in Kenntnis gesetzt werden. Zum Glück hat Doris am Nachmittag anderen Klatsch auftreiben können und sie hat vorerst Ruhe gegeben. So hatte ich ein wenig Zeit für mich, um mir einen Plan für die Rettung der Pandabären zu überlegen, der weder Hochzeit, noch Zwangsprostitution beinhaltet.
    Wir organisieren am Samstag einen Info-Stand in der Berliner Fuß gängerzone. Mit Flyern und Plakaten der Pandas! Immerhin sind sie die Stars des Berliner Zoos und jeder findet Pandas süß! Somit kommen hoffentlich sehr viele Spenden zusammen, die die finanzielle Lage des Zoos verbessern werden. Ein Großteil der Zoobelegschaft hat sich sofort bereit erklärt zu helfen. Joey, Joscha und Vanessa haben sogar angeboten unsere Ganzkörper Pandakostüme, die wir normalerweise für Kindergeburtstage oder andere Events benutzen, zu tragen, um die Fußgänger anzulocken. Robert ist von dem Engagement begeistert und stellt uns 100 Freikarten zur Verfügung. Diese werden wir an die ersten 100 Leute verteilen, die sich zu einer regelmäßigen Spende für die Pandas und den Zoo verpflichten.
    Es ist zwar mit dem Vorhaben nicht getan, aber wir unternehmen zumindest etwas und sitzen nicht n utzlos in der Gegend herum. Mich hat Aktion ‚Rettet die Pandas!‘ so eingenommen, dass sich erst am Abend wieder Alex in meine Gedanken schleicht. Er hat sich bis jetzt nicht gemeldet. „Sich melden“ kann leider sehr viel heißen. Entweder ruft er mich an, schreibt eine SMS oder er kommt einfach vorbei, da ich nicht weiß, ob er mich überhaupt anrufen kann. Hat er sich meine Nummer notiert? Ich erinnere mich nicht mehr daran. Meine Gedanken drehen sich im Kreis. Würde ich jemals wieder wie ein normaler Mensch denken können?
    Wahrscheinlich nicht …
    Ich berü hre zaghaft meine Lippen und erinnere mich an seine Küsse. Bei der Erinnerung quietsche ich vergnügt vor mich hin. Die Freude hält an, bis ich wieder bei dem Gedanken angekommen bin, dass er sich erst einmal melden muss und meine Pandas bald deportiert werden.
    „ Verliebt sein kann so richtig scheiße sein“, murmle ich zu mir selbst. „Vor allem, wenn die Chinesen dazwischen funken.“ Ich kann mich gar nicht mehr richtig über mein privates Glück freuen. Ich wende mich endlich meinem Laptop zu. Die Panda-Rettungsaktion ist wichtiger. Alex ist zumindest vorübergehend in meiner Hemisphäre aufgetaucht und wird das bestimmt wieder tun. Jetzt muss ich zusehen, dass die Existenz der Pandas in meinem Zoo langfristig gesichert ist. Ich klicke erneut durch die Fotos, die ich von meinen Schützlingen für die Broschüre gemacht habe, und schiebe die Passenden in einen separaten Ordner. Sobald ich alle Bilder durchgeschaut habe, überlege ich, was ich mit den ausgewählten Aufnahmen anfangen kann. Wir brauchen große Plakate und eine Menge Flugblätter. Ich schreibe in ein paar Fotos Slogans wie ‚ Rettet die Pandas !‘ und ‚ Pandas sind vom Aussterben bedroht! ‘, als mein Handy plötzlich einen Ton von sich gibt.
    Es ist eine SMS.
    Von Alex. Er hat also doch meine Nummer.
    Sofort schnappe ich mir das Handy und ö ffne die Nachricht.
    ‚ Was machst du gerade?‘
    ‚ Pandas retten‘ , schreibe ich direkt zurück.
    ‚ Pandas retten?‘
    ‚ Wenn du am Wochenende Zeit hast, zeige ich es dir.‘
    ‚ Gerne. Sag mir, wann und wo und ich bin da.‘ Ich überlege kurz, wann es günstig wäre, Alex an den Stand zu bestellen. Am besten, wenn nicht allzu viel los ist und ich ihn die ganze Zeit bewundern kann. Es wird aber keine ruhige Minute geben. Immerhin

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