Pandaglueck
haben wir Pandabilder!
‚ Samstag um 11 Uhr?‘ , frage ich nach.
‚ Wo?‘ Ich nenne ihm die Straße, in der wir stehen werden.
‚ Du solltest uns schnell finden. Wir sind die Irren mit den Pandakostümen.‘ scherze ich.
‚ Irre im Pandakostüm? Dann freue ich mich auf eine besonders attraktive Irre im Pandakostüm.‘
Ich kann gar nicht damit aufhö ren, den Satz zu lesen. Er findet mich attraktiv? Wahrscheinlich hat er sich in der Nummer vertan. Oh mein Gott, er findet mich attraktiv! Dieser Kerl vernebelt mir langsam wirklich den Verstand. Das ist nicht mehr normal, aber was ist an Alex normal? Er muss aus einem anderen Universum stammen. Da ich voll vergesse auf seine letzte SMS zu antworten, ergreift er erneut die Initiative.
‚ Schlaf gut, Lara :-*.‘
Ist das ein Kuss-Smiley? Ich starre den Smiley an. E s ist ein Kuss-Smiley. Noch nie habe ich einen Kuss-Smiley bekommen. Meine Schmetterlinge im Bauch melden sich zurück.
Ein Kuss-Smiley!
Ich kann es nicht fassen. Bevor er denkt, dass ich ihn vollends ignoriere, schreibe ich ein ‚Du auch‘ zurück. Erst als ich senden drücke, wird mir bewusst, dass ich meinen Smiley für ihn vergaß. Also schicke ich den, schnell hinterher, in der Hoffnung, dass er sich mindestens genauso freut wie ich. Nachdem ich die Sache mit dem attraktiv sein noch hundertmal gelesen und den Kuss-Smiley verinnerlicht habe, lege ich das Handy endlich wieder weg und mache mit meinen Panda Fotos weiter.
9. Kapitel
Die Pandafotos sind super geworden! Robert will sogar einige von den Plakaten im Zoo aufhängen lassen. Der Pandarettung steht also nichts mehr im Wege. Ich habe mich um die großen Plakatausdrucke gekümmert und Greta besorgt die Flyer. Sie hat mir gestern am Telefon zugesichert, dass alles nach Plan läuft und sie morgen pünktlich mit den Handzetteln am Stand auftauchen wird. Joey und Vanessa bringen die Pandakostüme mit. Ich hoffe, dass wir dadurch nicht zu einer laufenden Lachnummer werden, sondern Kinder mit deren wohlhabenden Eltern anlocken und im Allgemeinen für mehr Aufmerksamkeit sorgen. Christian hat sich ebenfalls freiwillig gemeldet uns zu helfen, nachdem ich ihm von der geplanten Aktion erzählte. Zudem will er unbedingt einen Blick auf Alex erhaschen. Christian hat mich früh morgens abgeholt, mir geholfen die Tische zu platzieren und die Plakate werbewirksam anzubringen. Nach und nach treffen die anderen Helfer ein. Alles läuft gut, bis auf eine Sache: Greta ist bislang nicht mit den Flyern aufgetaucht.
Ich flu che leise vor mich hin und bastele hektisch an einem Notfallplan. Ich habe eine Kopie des Flyers bei mir. Es wird mich aber ein Vermögen kosten, die Dinger hundertfach in einem Copy-Shop in Farbe ausdrucken zu lassen. Vanessa versucht unterdessen Greta auf dem Handy zu erreichen, jedoch erfolglos. Es ist mittlerweile nach 10 Uhr und die Fußgängerzone füllt sich. Einige Passanten sprechen uns bereits auf unseren Stand an. Wir brauchen dringend Flyer! Ich fahre mir gerade nervös durch die Haare, als ich die Präsenz einer bestimmten Person hinter mir spüre. Ich drehe mich um und sehe ihn vor mir stehen. Sofort vergesse ich mein Problem und strahle, was das Zeug hält. Zum ersten Mal sehe ich Alex nicht im Anzug, sondern in völlig normalen Klamotten. Er trägt eine Jeans, ein weißes Polo-Shirt und Sneakers. Erst jetzt wird mir bewusst, wie schlimm die letzten Tage waren, in denen ich ihn nicht gesehen habe. Aber ich möchte, was auch immer wir haben, langsam angehen. Vor allem jetzt, wo meine Pandas viel Aufmerksamkeit brauchen, sollte ich mich nicht allzu sehr ablenken lassen. Die fünf Minuten darf ich mir jedoch gönnen.
„ Du hast es gefunden“, ist das Erste, was ich von mir gebe.
„ Ja. Wie du meinest, die Irren mit den Pandakostümen findet man leicht.“ Er blickt amüsiert zu Joey, Joscha und Vanessa hinüber. „Und die attraktive Lady habe ich auch direkt gefunden.“ Mein Blut rauscht mir in den Ohren. Er findet mich wirklich attraktiv! Ich muss atmen. Einfach nur atmen, Lara! Sonst werde ich tot umfallen und nie wieder seine wunderbaren Lippen auf meinen spüren. Bevor ich auf das Kompliment eingehen kann, erscheint Christian hinter mir.
„ Ah! Sie müssen Alex sein“, sagt er erfreut, endlich den mysteriösen Verehrer kennenzulernen. Christian hält ihm die Hand hin und Alex schüttelt sie.
„ Alex, das ist Christian. Der Tierarzt“, füge ich schnell hinzu.
„ Freut mich“, erwidert Alex.
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