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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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wie dringend die Pandas im Berliner Zoo Hilfe benötigen, bin ich momentan zu hibbelig. Also mache ich mich nützlich, in dem ich Wasser an alle Helfer verteile. Bei den drei Kollegen im Pandakostüm gestaltet es sich schwieriger als gedacht. Sie sind aber umso dankbarer für einen Schluck Wasser. Nachdem ich alle, die sich bereits den Mund fusselig geredet haben, mit Getränken versorgte, erblicke ich Alex und Christian, die mit zwei Pappkartons bewaffnet auf den Stand zukommen. Sie stellen die Pappschachteln neben mir auf den Tisch und ich traue meinen Augen kaum. Zwei Kartons voll mit Flyern! Und sie sind in Farbe und auf einem wirklich tollen Papier gedruckt.
    „ Wo habt ihr die so schnell her?“, frage ich völlig überrascht. Wobei schnell ein sehr relativer Begriff ist. Aber ich bin dankbar für die Abwendung, der sich anbahnenden Katastrophe.
    „ Mein Büro ist gleich um die Ecke“, erklärt Alex. „Heute ist da nicht viel los. Dadurch waren die ganzen Kopierer frei.“ Ich bin sprachlos vor Freude. Ich bin lediglich dazu in der Lage, ihn unentwegt anzustrahlen und zu hoffen, dass er durch mein Strahlen hindurch meine Dankbarkeit sehen kann.
    „ Ich weiß gar nicht was ich sagen soll“, gebe ich von mir, ohne den Blick von ihm zu lösen. Er kommt auf mich zu und schließt mich in seine Arme.
    „ Damit bin ich zum zweiten Mal dein Retter“, flüstert er so leise, sodass nur ich es hören kann.
    „ Ja“, murmle ich und schlinge die Arme um seinen Rücken. Nach einigen Momenten lässt er mich wieder los und lächelt mich an.
    „ Dann retten wir mal deine Pandas.“ Er mich an und schnappt sich einen Stapel der Flyer. Sofort hat er die ersten Passanten in ein Gespräch verwickelt. Während ich meinem Halbgott von Retter mit schummrigem Kopf hinterher starre, gesellt sich Christian neben mich und legt seinen Arm freundschaftlich um meine Schulter. 
    „ Da hast du dir aber einen richtig dicken Fisch geangelt.“
    Ich sehe verwirrt zu ihm a uf. „Von was redest du?“ Er nimmt den Arm von meiner Schulter und beginnt die restlichen Flyer aus den Kartons zu holen.
    „ Er arbeitet bei F+F und ist in der Hackordnung anscheinend sehr weit oben.“ Während Christian das sagt, beobachte ich Alex.
    „ Ich weiß, dass er nicht gerade arm ist.“ Sein Auto durfte ich mehrfach bewundern. Zudem gehören Männer, die in Anzügen durch die Gegend laufen nicht zu den Ärmsten Menschen in Deutschland.
    „ Er arbeitet bei F+F?“ Doris steht auf einmal neben mir.
    „ Ja“, erwidert Christian.
    „ Wenn du Freunde von ihm kennenlernst, oder Kollegen, bitte fühle dich frei, meine Handynummer zu verteilen.“ Was geht jetzt hier ab? Ich verstehe gar nichts mehr.
    „ Was ist F+F?“, frage ich völlig ahnungslos.
    „ Das weißt du nicht?“, antwortet Doris empört.
    „ Nein“, gebe ich verlegen von mir.
    „ Das ist eine der Unternehmensberatungsfirmen in Deutschland. Im letzten Jahr haben die Umsätze gemacht, da träumst du von. Mit dem Gewinn könntest du dir eine ganze Herde Pandas im Zoo halten“, führt Doris aus. „Eine Freundin von mir hat da mal gearbeitet. Glaube mir, wenn du da arbeitest, hast du es geschafft. Also lass ihn nicht wieder von der Angel.“ Sie knufft mich freundschaftlich in den Arm, schnappt sich ebenfalls einen Stapel Flyer und verschwindet in der Menge. Ich hingegen beobachte Alex.
    Unternehmensberatung? Er hat mir irgendetwas von Prozessoptimierung erzä hlt und dass er viel arbeitet. Sein Wunsch Geld für mich auszugeben, das er besitzt, ist nicht zu übersehen. Spielt es für mich eine Rolle, wie viel Geld er hat?
    Eigentlich nicht, denke ich. Was heißt hier eigentlich nicht? Überhaupt nicht! Ich verdiene mein Eigenes. Es ist zwar nicht allzu viel, aber es ist mir genug. Ich nage nicht am Hungertuch und brauche keinen Kerl, der mich aushält. Ich will von dieser F+F-Sache nichts wissen! Wenn Alex mir dazu etwas sagen möchte, kann er das gerne tun. Freiwillige Nachforschungen werde ich nicht tätigen. Ich spioniere meinem potenziellen Freund nicht hinterher und basta! Unwissenheit ist manchmal ein Segen und diesen Segen werde ich mir dieses Mal gönnen. Ohne weiter darüber nachzudenken, nehme ich mir ebenfalls einen Stapel Flyer und unterstütze die Aktion ‚Rettet die Pandas!‘
    Am Abend kö nnen wir das Unterfangen als großen Erfolg verbuchen. Vanessa, Joscha und Joey sind endlich froh aus den Kostümen herauszukommen und Greta freut sich enorm über die Tatsache, dass

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