Pandaglueck

Ledersitz sinken. Er steigt neben mir auf der Fahrerseite ein.
    „ Ja, so in etwa sieht der Plan aus. Nur mehrere Millionen Euro Kredit, lassen sich nicht einfach mit einem Nachmittag in der Fußgängerzone gegenfinanzieren.“
    „ Da muss ich dir leider zustimmen.“
    „ Es lief gut, es hat etwas gebracht, auch wenn das nicht viel war und wir können alle vorerst stolz auf uns sein.“ Ich schenke ihm ein Lächeln. „Robert weiß noch gar nicht, wann genau die Chinesen hier auftauchen und er will sich zunächst die Bücher im Detail vorknöpfen. Solange das nicht passiert ist, wissen wir sowieso nichts Genaues.“ Ich kann ein Gähnen nicht länger unterdrücken.
    „ Bevor du die Welt rettest, bringe ich dich erst einmal nach Hause“, sagt er in einem sanften Tonfall, während er den Motor startet.
    „ Das ist eine gute Idee“, antworte ich mit geschlossenen Augen. Ich kann sie trotz enormer Müdigkeit nicht lange geschlossen halten, da ich keine Gelegenheit verpassen möchte, Alex anzuschauen. Er legt den Gang ein und fährt aus der Tiefgarage heraus. Während der Fahrt schweigen wir. Mir macht es nichts aus, da er immer wieder mit seiner rechten Hand nach meiner greift und sie sanft streichelt.
    „ Willst du noch mit rauf kommen?“, frage ich, als Alex vor meiner Haustür hält. Er blickt mich entschuldigend an.
    „ Tut mir leid, ich würde gerne, aber ich habe noch zu tun. Heute ist einiges liegen geblieben und ich muss mich um die Sachen dringend kümmern.“ Er drückt meine Hand, und als er die Enttäuschung auf meinem Gesicht sieht, fügt er hinzu: „Hast du Lust Morgen mit mir zu frühstücken?“ Meine Miene hellt sich auf.
    „ Gerne!“, antworte ich glücklich und sofort formt sich ein Plan in meinem Kopf. Obwohl ich mit meinen Plänen in letzter Zeit nicht so viel Glück hatte, habe ich bei diesem Vorhaben ein gutes Gefühl. Irgendwann muss mein Unglück mit spontan zurechtgelegten Unterfangen endlich einmal vorbei sein.
    „ Sei morgen früh um 8.30 Uhr hier und bring Brötchen mit“, fordere ich mit einem Lächeln.
    „ 8.30 Uhr?“, fragt er überrascht. „Ich dachte, ihr Frauen liebt schlafen.“
    Ich muss grinsen. „ Es gibt Dinge, die ich noch mehr Liebe als schlafen und für die lohnt es sich morgens um 8.30 Uhr, wach zu sein.“ Ich zwinkere ihm zu, drücke ihm die Hand und steige aus. „Bis morgen früh“, füge ich schnell hinzu, bevor ich die Tür von seinem Auto schließe. Ich öffne die Haustür und drehe mich kurz um, um ihm zum Abschied noch einmal zuzuwinken.
     
     
    Am nä chsten Morgen steht Alex pünktlich um 8.30 Uhr mit einer Tüte frischer Brötchen vor meiner Tür. Ich lasse ihn voller Vorfreude ein und nehme ihm direkt die Tüte aus den Händen.
    „ Ich wusste nicht, was du für Brötchen willst. In der Hoffnung, dass du mehr als eine Sorte magst, habe ich von jedem eins gekauft", sagt er und schließt die Wohnungstür hinter sich.
    „ Lass die Schuhe an“, erwidere ich schnell, bevor er die Gelegenheit hat sie auszuziehen. Er folgt mir in die Küche und sieht mich verwirrt an.
    „ Schuhe anlassen?“
    „ Ja. Wir fahren gleich weiter“, erläutere ich, während ich die Brötchentüte in meinem vorbereiteten Picknickkorb verstaue. „Und danke für deine Sorgen wegen meiner Brötchenvorliebe, aber ich mag alle Brötchen. Außer Kümmelbrötchen. Hast du Kümmelbrötchen gekauft?“ Ich will mich gerade zu ihm umdrehen, als er mich von hinten in die Arme schließt.
    „ Nein, Kümmelbrötchen habe ich nicht gekauft. Gibt es so etwas überhaupt?“ Ich drehe mich in seinen Armen um.
    „ Ja, Kümmelbrötchen gibt es. Hast du noch nie ein Kümmelbrötchen gesehen?“ Er schüttelt amüsiert den Kopf.
    „ Du schuldest mir im Übrigen noch etwas“, flüstert er kaum hörbar.
    „ Ach ja? Was denn?“, frage ich mit großen Augen.
    „ Das hier“, murmelt er, bevor er sich zu mir herunterbeugt und mir einen Kuss gibt. „Und das hier“, sagt er, ehe er mich erneut küsst. Er umarmt mich und ich bekomme den Eindruck, dass er mich nie wieder loslassen möchte. Er könnte mich gerne ewig festhalten, da es ein atemberaubendes Gefühl ist. Als er aufhört mich zu küssen, sage ich leise: „Schulde ich dir nicht noch irgendwas?“ Er grinst mich an und gibt mir ohne Widerworte noch einen Kuss. Meiner Meinung nach, hätten wir den ganzen Tag hier eng umschlungen stehen und uns küssen können, jedoch habe ich mit meinem Traummann eine Kleinigkeit vor.
    Ich lege ihm