Pandaglueck
Augenwinkel mit meinen Fingern trocken.
„ Du hast deine Pandas bei dir, alle deine Freunde sind da und für den Fall, dass irgendetwas passieren sollte, sind zwei Ärzte anwesend.“
Zwei Ä rzte? Sofort starre ich ihn mit aufgerissen Augen an. „Wie zwei Ärzte?“ Mein Hirn füllt sich mit einem grässlichen Gedanken.
„ Na ich und dein Zooarzt Dr. Hulsenbeck.“ Ich halte mir vor Schreck die Hände vor das Gesicht. Das kann nicht wahr sein. Warum ist Dr. Hulsenbeck da?
Warum, warum, warum?!
Mieses Geburtstagskarma, hallo!
Ich seufze kapitulierend auf. Da bin ich ansatzweise dazu in der Lage, meinen Pulsschlag herunterzufahren und wieder halbwegs frei atmen zu können und das Geburtstagskarma hat nichts Besseres zu tun als seine Anwesenheit durch kleine Streubomben, die auf mich herab prasseln, zu demonstrieren.
„ Ist das ein Problem?“, fragt Christian sichtlich verwirrt.
„ Nein … Ja …“ Ich nehme endlich die Hände wieder vom Gesicht. „Keine Ahnung, ich verstehe mich nicht besonders gut mit ihm. Er mag mich nicht sonderlich. Vor allem nicht, seit der Aktion mit dem Baytril.“ Auf einmal fängt Christian an zu lachen. „Hey, was ist so witzig?“, frage ich pikiert nach.
„ Naja, Dr. Hulsenbeck …“ Es durchfährt ihn ein erneuter Lachkrampf.
„ Dr. Hulsenbeck was?“ Was verdammt noch mal ist so lustig an der Tatsache, dass mein Zootierarzt mich nicht leiden kann?
„ Ihr habt Gemeinsamkeiten“, bringt er endlich hervor und schaut belustigt zu mir herüber.
„ Wir haben Gemeinsamkeiten?“ Ich boxe ihm empört gegen den Arm. „Jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!“
„ Er hat anscheinend selbst Erfahrungen mit einem miesen Geburtstagskarma als Kind gemacht.“ Ich verstehe gar nichts mehr. Christian fährt unbeirrt fort. „Greta hat wohl überall im Zoo herum erzählt, dass du noch nie eine schöne Geburtstagsfeier erlebt hast und das Gerücht ist dem guten Doktor zu Ohren gekommen. Als ich gestern Abend in den Zoo gefahren bin, war er ebenfalls da. Der Mann ist wirklich sympathisch. Ich weiß gar nicht, was du gegen ihn hast.“
„ Er war auch da? Was hat er da gemacht?“
„ Er hat bei den Vorbereitungen geholfen. Was sonst?“ Christian zuckt mit den Schultern und zieht die Handbremse an. Erst, als er den Motor ausstellt, wird mir bewusst, dass wir den Zoo erreicht haben. Ich habe nicht im Ansatz die gerade erfahrenen Informationen verarbeitet, als ich Alex erblicke. Er hat anscheinend sehnsüchtig am Zooeingang auf mich gewartet. Er kommt mit seinem unglaublichen Lächeln auf mich zu und hilft mir aus dem Auto. Sobald ich trotz wackeliger Beine auf festem Untergrund stehe, schließt er mich in seine Arme.
„ Hey“, flüstert er mir ins Ohr. „Du siehst bezaubernd aus.“ Er küsst mich sanft auf die Wange und löst sich dann von mir. Alex sieht wie immer umwerfend aus. Seine blauen Augen berühren mit einer unglaublichen Intensität mein Herz. Seine Mundwinkel haben sich zu einem atemberaubenden Lächeln hochgezogen und ich kann nicht anders, als alle Sorgen zu verdrängen und mich in seinem Blick zu verlieren . Wenn er den ganzen Abend bei mir bleibt, dann wird nichts schief gehen! Selbst wenn jemand mir ein Getränk über das Kleid schüttet, ich irgendwo im Matsch stecken bleiben oder ein Feuer ausbricht, Alex ist den ganzen Abend an meiner Seite. Er tritt einen Schritt von mir zurück, um Christian zur Begrüßung die Hand zu schütteln. Währenddessen trifft Maurice mit seinem persönlichen Harem ein.
„ Wenn alle da sind, können wir das Geburtstagskind endlich zu ihrer Party bringen.“ Alex zwinkert mir zu. Er nimmt meine zittrige Hand und führt mich in den Zoo. Der Rest folgt uns mit aufgeregtem Gemurmel. Mein Herz schlägt mir so wild in der Brust, das ich nicht wahrnehmen kann, über was die Fünf hinter mir tuscheln. Er zieht mich an dem Hauptgebäude, in dem sich unsere Seminarräume und der einzige Festsaal des Zoos befinden, vorbei.
Also doch im Freien, schießt es mir durch den Kopf. Aber wo? Alex läuft zielstrebig auf die kleine Parkanlage im Zoo zu.
Die haben doch nicht etwa …
Er hat doch nicht etwa …
Ich bleibe stehen. Alex blickt verwirrt zu mir zurü ck. Ich halte mir meine freie Hand vor den Mund und muss mich zusammenreißen, nicht in ein lautes Schluchzen auszubrechen. Vor mir steht ein riesiger weißer Pavillon. Mitten im Zoo. In unsere Parkanlage. Überall sind Laternen mit Kerzen auf der Wiese platziert. Es
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