Pandaglueck
Hammer! Ich kann einfach nur wow sagen.“ „Dreh dich mal.“ Ich tue wir mir geheißen und drehe mich um die eigene Achse. „Ihr seid Wunderelfen“, sagt Maurice und schafft es endlich die Augen von mir zu nehmen. Aber nur um Kathrin mit einem charmanten Lächeln anzusehen. Ich fasse vorsichtig an meine Hochsteckfrisur. Sofort greift Chantal ein und zieht meine Hand wieder herunter. Wenn das so weitergeht, wird sie mir meinen Haarfummeltick bei extremer Nervosität austreiben. Ich kann es mir gerade so verkneifen, stattdessen vor Anspannung auf meiner Unterlippe herumzukauen. Das hätte den knallroten Lippenstift erneut ruiniert. Sarah musste ihn mir bereits drei Mal neu auftragen. Ich drehe mich zu den jungen Frauen um.
„ Wollt ihr mit auf meine Party kommen?“ Ich sehe sie unsicher an. Ich bin ihnen dankbar, für das, was sie an mir geleistet haben, und das ist die einzige Idee, die mir spontan einfällt, wie ich meine Dankbarkeit ausdrücken kann. Zudem wird Chantal mich davon abhalten, mir selbst meine Frisur zu ruinieren, Sarah kann mein Make-up wieder richten, wenn der erste Heulkrampf kommt und Kathrin wird mir mit meinen Schuhen helfen können, wenn ich irgendwo im Matsch stecken bleibe. Sie sind also in gewisserweise eine Prävention für mein schlechtes Geburtstagskarma, das sich aufgrund meines umwerfenden Aussehens in epischen Ausmaßen zeigen wird.
Sobald die drei Damen meine Frage vernommen haben, fangen sie an vor Freude zu kreischen. Vor allem M aurice scheint sich über meine Geste zu freuen, da er den ganzen Abend Zeit hat Kathrins Nummer zu bekommen. Obwohl ich davon ausgehe, dass er sie längst besitzt. Das Gekreische wird von meiner Klingel unterbrochen. Ich sehe auf die Uhr. Das muss Christian sein. Maurice geht, ohne zu zögern auf meine Sprechanlage zu. Nach einigen Wortwechseln öffnet er die Tür.
„ Dein Taxi ist da“, sagt er mit einem Lächeln an mich gewandt. Wenige Momente später steht Christian in meiner Wohnung.
„ Wow …“, begrüßt er mich, als er mich erblickt. „Du siehst bezaubernd aus.“ Er kommt auf mich zu und umarmt mich freundschaftlich.
„ Danke“, murmle ich nervös in sein Ohr.
Oh Wunder, oh Wunder … Christian trägt ebenfalls einen Anzug. Mit sofortiger Wirkung habe ich wieder meine Hand an meiner Frisur und kaue auf meiner Unterlippe herum.
Christian ö ffnet mir die Beifahrertür seines Freelanders. Dann hält er mir seine Hand hin, die ich dankend ergreife, um in das Auto zu klettern. Der SUV macht es den Damen, die mit hohen Schuhen und einem Rock bekleidet sind, nicht gerade einfach elegant in den Wagen einzusteigen. Nachdem ich endlich drin sitze und mich anschnalle, steigt Christian neben mir ein. Er startet den Motor.
„ Kann es losgehen?“
„ Ja“, sage ich mit einem kleinen Zittern in der Stimme. Ich knibble nervös an meinem Fingern herum. Mein Kopf ist leer. Ich kann an nichts denken, außer an die aufsteigende Übelkeit in mir. Meine Nerven sind so was von blank, dass ich mir nicht einmal vorstellen will, was mich in wenigen Minuten im Zoo erwartet. Vor allem in welchem katastrophalen Ausmaß. Ich rechne fast damit, einen Umweg über das Krankenhaus machen zu müssen, bevor ich den Zoo überhaupt betrete. Wahrscheinlich, weil ich einfach tot umfalle. Christian fährt von dem Bürgersteig. Während er sich auf der richtigen Straßenseite einfädelt, winke ich Maurice und seinen drei Frauen zu, die gerade dabei sind in seinem alten Golf Platz zu nehmen. Christian hatte angeboten, einige der Damen ebenfalls mitzunehmen, aber mein Nachbar bestand darauf, sie alle in seinem Golf zu chauffieren.
„ Christian“, sage ich, „sag mir, dass alles gut wird." Ich sehe ihn flehend an. Von dem mitleidigen Gesichtsausdruck, den ich aufsetze, schießen mir direkt Tränen in die Augen.
Er blickt kurz zu mir herüber und nimmt meine Hand. „Hey, alles wird super werden“, erwidert er mit sanfter Stimme. „Alex hat sich wahrhaftig ins Zeug gelegt.“ Wir müssen an einer roten Ampel halten und er grinst mich an. „Hör auf dir Gedanken über dein Geburtstagskarma zu machen. Dein Freund hat es geschafft, es für immer zu vertreiben.“ Er drückt meine Hand freundschaftlich und legt dann den Gang ein, da die Ampel auf Grün schaltet. „Zumindest das miese Karma. Das Gute hat jetzt wieder die Oberhand gewonnen“, fügt er hinzu, während er auf der Kreuzung abbiegt.
„ Ich hoffe es“, murmle ich und tupfe mir die
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