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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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hängen Lichterketten am Zelt, wie auch an Bäumen und einigen Sträuchern. Es ist ein unglaublicher Anblick.
    „ Komm, da gibt es noch mehr zu bewundern.“ Er zieht mich mit einem Lächeln weiter und führt mich um den Pavillon herum. Er ist zu einer der Längsseiten komplett offen. Vor ihm steht der große Grill des Zoos, den wir für unsere jährliche Betriebsfeier und einige Kindergeburtstage nutzen. Es sind überall Stehtische, die mit weißen Stoffen bezogen sind, aufgestellt. Der Stoff wird an den Tischbeinen mit großen roten Schleifen zusammengehalten. Auf den Tischen stehen Windlichter und Blumengestecke. Als ich meinen Blick dem Pavillon zu wende, starre ich das halbe Zoopersonal an. Einige stehen auf der Wiese, andere sitzen auf den Holzbänken. Sobald ich sie erblicke, fangen sie an zu jubeln und zu klatschen. Alex zieht mich zu sich und flüstert mir ins Ohr: „Herzlichen Glückwunsch, Lara.“ Ich kann darauf einfach nichts antworten. Ich bin sprachlos. Ich vergesse sogar fast das Atmen. Als Greta dann auch noch ‚Happy Birthday‘ anstimmt, ist es um mich geschehen und die erste Träne kullert meine Wange entlang. Aus den Augenwinkeln vernehme ich, wie Sarah ihr Notfall-Make-up-Set aus der Tasche zieht und auf mich zu stürmt.
     
     
    Es dauert eine Ewigkeit, bis ich meine Sprache wieder finde. Nachdem das Stä ndchen zu Ende ist, kommen alle auf mich zu, um mir persönlich zu gratulieren. Alex hat sich mit Christian dem Grill zu gewandt, während ich Glückwünsche entgegen nehme. Doris und Greta drücken mich so fest an sich, dass ich fast glaube, zu ersticken. Als die beiden mein vor Freude und Tränen strahlendes Gesicht sehen, müssen sie sich ernsthaft zusammenreißen, nicht mit mir mit zu heulen.
    Ich k ann es einfach nicht fassen, was für mich auf die Beine gestellt worden ist. Immer wieder begutachte ich das Zelt, die Dekoration und das offene Feuer, in Form der bestimmt hundert Kerzen. Dann sehe ich zu Alex, der offenbar mit Christian Probleme mit dem Grill hat und Robert zur Hilfe ruft. Mit verlegenem Gesichtsausdruck winken die beiden zu mir herüber.
    Auf einmal taucht Dr. Hulsenbeck vor mir auf. Er hat seine Frau dabei, die ich mir definitiv anders vorgestellt habe. Sie ist ungefä hr ein Kopf kleiner als er und hat ihr ergrautes Haar zu einem Dutt zusammengebunden. Sie sieht mich mit ihren warmherzigen braunen Augen an und reicht mir mit einem Lächeln die Hand, um sich vorzustellen. Wie kann so ein Griesgram wie Dr. Hulsenbeck eine so liebenswerte Frau haben? Nach einem kurzen Wortwechsel entschuldigt sie sich. Nun stehe ich alleine mit dem Tierarzt auf meiner Party. Er räuspert sich und reicht mir ebenfalls die Hand. Ich nehme sie zögernd an.
    „ Ich wünsche Ihnen alles Gute zum Geburtstag, Frau Berghausen.“
    „ Danke“, erwidere ich, ein wenig irritiert und lasse seine Hand los.
    „ Was halten Sie davon, wenn wir den heutigen Abend, als einen Neustart betrachten?“
    Was? Ich muss aufpassen, dass mir die Augen nicht aus dem Kopf fallen, so sehr starre ich den Ma nn vor mir an. Hat er das gerade ernsthaft gesagt? Neustart? Er und ich? Zum gefühlten hundertsten Mal an diesem Abend bekomme ich kein Wort heraus.               „Ich habe … Ähm … Von ihrem Pech mit vorherigen Geburtstagen gehört. Mir erging es als Kind nicht viel anders.“ Er versucht, ein Lächeln zu Stande zu bringen. Das ist offensichtlich ein schwieriges Unterfangen für ihn.
    „ Ich würde mich über einen Neuanfang freuen“, erwidere ich endlich. Er zieht seine Mundwinkel noch höher. An diesen Gesichtsausdruck in seinem Gesicht werde ich mich erst einmal gewöhnen müssen.
    Sollte Alex etwa wirklich mein mieses Geburtstagskarma vertrieben haben? Miriam wird das nie im Leben glauben. Jetzt wü nschte ich mir, dass irgendjemand die ganze Feier fotografiert und filmt, um es meiner Familie zu zeigen. Ich bin gerade damit beschäftigt darüber nachzudenken, wo ich jetzt noch einen Camcorder herbekomme, als ich einen lauten, weiblichen Schrei vernehme. Auf Anhieb gefriert mir das Mark in den Knochen. Ich warte praktisch darauf, dass jemand laut „Feuer“ ruft.
    Mist … Es wäre zu schön gewesen, um wahr zu sein, wenn Alex mein schlechtes Geburtstagskarma vertrieben hätte. Sofort begebe ich mich in die Richtung, aus der der Schrei gekommen ist. Je näher ich der Quelle komme, desto deutlicher höre ich ein Schluchzen. Ein wirklich trauriges Schluchzen. Ich bewege mich auf eine

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