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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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Ecke im Zelt zu. Ich sehe Doris‘ roten Haarschopf. Einige der Gäste haben sich neugierig umgedreht und beobachten die Szene. Als ich endlich hinter Doris stehe, blicke ich auf eine völlig aufgelöste Vanessa hinunter. Ihr Make-up ist verlaufen und sie weint bitterlich. Sie sitzt zwischen Greta und Doris auf einer der Holzbänke und ihr ganzer Körper zittert. Doris streichelt ihr behutsam über das kurze Haar, während Greta mich besorgt anschaut.
    „ Was ist passiert?“, frage ich betroffen und setze mich den Dreien gegenüber. Vanessa ist nicht in der Lage, abgesehen von dem Schluchzen, irgendetwas von sich zu geben. Doris murmelt ihr etwas in das Ohr und Greta schiebt mir einfach nur Vanessas Smartphone über den Tisch. Ich nehme es in die Hand und betrachte den Bildschirm. Ich blicke auf das Facebook-Profil von einem Kevin. Dieser Kevin sieht mir alles andere als sympathisch aus. Ich schaue immer wieder zwischen dem Profilbild und Vanessa hin und her. Das muss ihr neuer Freund sein. Der Sänger dieser Grufti-Band. Ich scrolle weiter herunter, bis ich ein Foto erblicke, auf dem Kevin jemanden küsst. Und dieser Jemand ist definitiv nicht Vanessa.
    „ Oh nein“, murmle ich vor mich hin und blicke sorgenvoll auf das völlig aufgelöste Mädchen vor mir. Auf einmal sieht sie mit geröteten und geschwollenen Augen zu mir auf.
    „ T-tut mir … l-Leid…“.
    Ich greife sofort ü ber den Tisch nach ihrer Hand. „Vanessa, dir braucht überhaupt nichts leidzutun! Diesem Idioten muss es leidtun.“ Ich fuchtle mit meine freien Hand Richtung Handy. Ich erhebe mich und gehe auf sie zu. „Komm. Wir gehen eine Runde spazieren. Frische Luft und so“, sage ich, mit fester Stimme, sodass sie nicht einmal auf die Idee kommt, Widerworte zu geben. Greta rückt von der Bank und lässt Vanessa raus. Während ich sie im Arm halte und sie ins Freie ziehe, forme ich zu meiner Kollegin stumm die Worte: „Hol, Joey!“ Ich hoffe innig, dass er anwesend ist. Sie braucht einen Moment, um zu verstehen. Nachdem ich ihr es erneut gesagt habe, hellen sich ihre Augen auf. Sie streckt mir einen hochgereckten Daumen entgegen und macht sich auf die Suche. Als wir das Zelt verlassen, kommt Alex auf mich zu.
    „ Was ist passiert?“, fragt er mit seiner üblichen Sorgenfalte auf der Stirn.
    „ Kleines Liebesdrama“, sage ich, ohne Vanessa loszulassen. „Ich hab alles im Griff.“ Vanessa hört langsam auf zu schluchzen.
                  „Alex! Wir brauchen dich mal!“, ruft jemand aus der Menge. Er dreht sich in die Richtung, aus der der Ruf kam, und hebt die Hand. Dann wendet er sich wieder mir zu.
    „ Wenn ich irgendwas tun kann, gib Bescheid.“
    „ Werde ich machen“, sage ich und schaue ihn dankend an. Er streichelt mir kurz über den Arm und hinterlässt eine wohlige Gänsehaut an der Stelle auf meiner Haut. Ich blicke ihm einen Moment hinterher. Dann nehme ich Vanessa und entferne mich mit ihr ein Stück von dem Trubel. Ich sehe ihr in das Gesicht und wische ihr die übrigen Tränen von den Wangen. „Der hat es nicht verdient, dass du wegen ihm so traurig bist“, versuche ich sie aufzumuntern. Sie blickt verlegen an mir vorbei und knibbelt an ihren Fingern.
    „ Ich dachte … ich dachte nur, dass er der Richtige ist.“ Sie schluchzt auf und ich nehme sie wieder in den Arm.
    „ Das denkt man oft“, murmle ich.
    „ Es tut mir so leid, dass ich dir deine Party kaputtmache.“
    „ Davon will ich nichts hören“, antworte ich forsch. „Du machst mir gar nichts kaputt. Mir ist es lieber, dass du hier bist, als alleine zu Hause.“ Ich streichle ihr erneut einige Tränen aus dem Gesicht.
    „ Vanessa?“, höre ich auf einmal Joey hinter uns flüstern. Ich drehe mich um und sehe ihn das erste Mal in einem Jackett. Ich muss über den Anblick lächeln. Er kommt auf uns zu und bleibt vor Vanessa stehen.
    „ Greta hat mir erzählt, was passiert ist“, sagt er zu ihr gewandt. Ich suche in allen Richtungen nach erwähnter Person. Dann entdecke ich sie, zusammen mit Doris hinter einem Busch, wie sie mir glücklich zu jubeln. Meine Kolleginnen winken mich energisch zu sich.
    Vanessa hat sich mittlerwe ile aus meinen Armen befreit und sich an Joeys Brust gedrückt. Er versucht ihr mit einem Taschentuch, ihren erneuten Tränenschwall zu bändigen. Ohne ein Wort zu sagen, entferne ich mich leise. Ich schleiche zu dem Busch hinüber, in dem meine Kolleginnen stehen.
    „ Ich hoffe sie kapiert es jetzt endlich!“,

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