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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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schluckte die Tablette mit einem großen Schluck Mineralwasser hinunter.
    Wenigstens das Wasser tat mir gut.
    Auf einem Board hinter seinem Schreibtisch standen einige Pokale und gerahmte Fotos. Zwei oder drei davon zeigten dieselbe dunkelhaarige Frau, deren Attraktivitätslevel mit dem Ravas mühelos mithalten konnte.  Auf zwei oder drei anderen stand Rava braungebrannt  und fröhlich zwischen einer Crew von Seglern auf einer Yacht.  Die Yacht selbst wirkte wie ein Spielzeug für Milliardäre.
    Rava war meinen Blicken gefolgt.
    „Der Whitbread Cup. Die längste und härteste Regatta der Welt. Ich war der einzige Franzose in dem Team, das ihn in dem Jahr gewann. Manche Besucher lassen sich davon beeindrucken“ , meinte er und trank in aller Seelenruhe weiter von seinem Kaffee.
    Er sah so jung aus auf diesen Fotos. Er konnte kaum zwanzig gewesen sein, und trotzdem strahlte er damals schon dieselbe eigenartige Selbstsicherheit aus.
    „Die härteste und längste Regatta der Welt, hmm?“
    „Ja, einmal um den Globus .“
    Ich schlug den Blick nieder.
    Eine andere Auszeichnung auf dem Board war die Plakette der Meisterschaft der Polizeischützen. Mein Bruder Michel hatte einmal den zweiten Platz belegt. Rava hatte die Meisterschaft gewonnen. 
    „Die französische Polizeimeisterschaft? “, meinte Rava. „Ich hatte einfach nur Glück. Der Olympiasieger, der auch daran teilnahm, war im Finale nicht in Bestform. Eheprobleme glaub ich…. “
    Aber sicher.
    Hatte ich schon erwähnt, dass er auf einigen der Fotos auch auf einem Polofeld und in einer Bergsteigerausrüstung zu sehen war? Das Bergsteigerfoto war besonders interessant – der kleine braunhäutige Mann neben ihm sah aus wie ein Sherpa und der Berg, vor dem sie posierten, wirkte weitaus größer und gemeiner als irgendein Berg in den Alpen oder Pyrenäen. Außerdem gab es zwei Fotos, die Rava bei einem Motorradrennen zeigten und eines auf dem er aus einem Ralleycar stieg.
    G ab es eigentlich irgendetwas, was dieser Mann nicht gewonnen oder bezwungen hatte?
    Na ja - im ganzen Büro entdeckte ich kein Bild von Kindern. Andererseits war Rava sicher auch erst Anfang vierzig und seine dunkelhaarige Schönheit auf den Fotos höchstens Mitte dreißig. Sie hatten also noch jede Menge Zeit für Nachwuchs.
    „Mademoiselle Colbert?“ , fragte Rava, „sind Sie noch bei mir?“
    Ich schreckte auf. Und wurde natürlich knallrot dabei.  Mist, was sollte er nur von mir halten? Ich war schließlich nicht hier um Blumen zu liefern, sondern mir meine Beförderung bestätigen zu lassen.
    „Entschuldigung, Monsieur“ , stammelte ich und führte das Wasserglas an die Lippen, um etwas Zeit zu gewinnen.
    Sein Blick blieb ungewöhnlich lange an meinem Hals haften und plötzlich war ich sicher, dass er sehr genau wusste, was Persephones Halsband zu bedeuten hatte.
    Alle anderen mochten es ja bestenfalls für irgendein Modeaccessoire gehalten haben.
    Er nicht.
    Er wusste was es war und wofür es stand. 
    Muss ich hier extra erwähnen, dass mein Herz irgendwo auf Höhe meiner Kniekehlen schlug und mein Mund so trocken war, wie die Sahara während einer Dürre?
    „Ich habe übrigens vor Jahren einige Zeit unter Ihrem Vater, Polizeidirektor Colbert, arbeiten dürfen. Ein wirklich außergewöhnlich fähiger Mann.“
    Oh toll, mein Vater - genau das brauchte ich jetzt, um meiner blöden Nervosität einen weiteren völlig überflüssigen Schub zu versetzten.
    „Übrigens exzellente Arbeit im Fall Kavakian, Mademoiselle. Meine Glückwünsche.“
    Ich riss mich zusammen.
    Ich versuchte es jeden falls. Mich hier weiter wie ein verschüchterter Teenager zu benehmen brachte nichts.
    „Ich hatte ab und zu einfach nur Glück“ , antwortete ich und erntete dafür ein neues spöttisches Lächeln Ravas.
    Sein Blick blieb wieder an dem Halsband haften , an mir haften. 
    Verwirrt und peinlich berührt hielt ich mich krampfhaft an meinem Wasserglas fest.  Ravas selbstsicheres Lächeln ging mir durch und durch. Dieser Mann war so unglaublich sexy – er gehörte eingesperrt. 
    Irgendwie brachte ich es fertig unsere Unterhaltung weitere zehn Minuten durchzustehen. 
    Dann erhob sich Rava , gab mir die Hand und sagte: „Ich sehe übrigens keinen Grund, der Ihrer Beförderung im Wege stünde, Mademoiselle.“
    Seine schicke dunkelhaarige Vorzimmerdame führte mich hinaus. Wie zuvor, gönnte ich ihr keinen zweiten Blick.
    Eigentlich hätte ich erwartet, dass sie sich im Vorzimmer von mir

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