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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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aus Grau bildeten das Aufnahmegerät auf dem Tisch und der Bildschirm an der Wand neben der Tür. Beide waren schwarz.
    Zwei Tage waren seit meinem Treffen mit Rava vergangen. Überflüssig zu betonen, dass diese beiden Tage nicht zu den entspanntesten meines Leben zählten?  
    Anwesend waren: Capitaine Hublot, Kavakians Anwalt Marcel Savonne, ich selbst und Markowsky, ein feister Lieutenant von der Beulenpest, de r verpflichtet war bei jeder Anzeige gegen einen Polizisten tätig zu werden.  Dass er zusammen mit Savonne hierher ins 18. gekommen war, anstatt dieses Gespräch im Büro der Beulenpest durchzuführen, bewies wie ernst sie das Ganze nahmen. 
    „Lassen Sie uns den Hergang dieser so genannten Festnahme rekapitulieren…“ , begann Savonne.
    „Bitte ...“ , meinte ich und gab ihnen einen Überblick darüber, was mich zu Kavakians Festnahme bewog, wie ich sie bewerkstelligte und welches Bild sich später im Revier aus den Aussagen von Kavakians Komplizen ergab.   
    Savonne war nicht zufrieden damit. Er warf mir einen langen zweifelnden Blick zu. Vielleicht lag sogar etwas Abscheu darin.
    „Nur damit ich das richtig verstehe, Sergeant Colbert. Sie sehen meinen Mandanten und drei seiner Nachbarn hinter diesem Zaun im Vorgarten des Hauses. Sie identifizieren meinen Mandanten anhand des Fotos aus seiner Strafakte, dann überqueren Sie die Straße und verwickeln meinen Mandanten in eine Unterhaltung. Das alles mit der festen Absicht ihn und seine zufällig anwesenden Nachbarn an Ort und Stelle festzunehmen?“
    „Ja “, sagte ich.
    Hublot fixierte Savonne und legte dann seine Hand auf meinen Arm.  „Diese Nachbarn, wie Sie sie nennen, haben immerhin über vierzig Fälle von räuberischer Erpressung gestanden. Bezeichnen Sie sie also gefälligst als Komplizen oder wegen mir Beschuldigte, aber nicht als Nachbarn“ , zischte Hublot Savonne an.
    Monsieur l’Avocat  warf Hublot einen langen Blick zu und schüttelte in gut gespielter Entrüstung den Kopf. „Wenn Sie das irgendwie glücklich macht – bitte sehr, mon Capitaine“, sagte er ironisch, zog einige Dokumente aus seinem Dossier hervor und konzentrierte sich dann wieder ganz auf mich.
    „Sergeant Colbert , Sie sind Beamtin und nicht verpflichtet während ihres Dienstes Uniform zu tragen, richtig?“
    Als ob er das nicht genauso gut wüsste , wie jeder andere hier.
    „Korrekt, Monsieur .“
    „Dann beschreiben Sie doch bitte welche Kleidung Sie an jenem Tag trugen.“
    Es gab sowieso jede Menge Zeugen, die sich daran erinnern mussten, was ich an dem Tag trug.
    „Blue Jeans, ein T-Shirt, einen Blouson und flache Turnschuhe.“
    „Aha“ , sagte Savonne. „Im Prinzip also eine sehr ähnliche Kombination, wie Sie sie auch heute hier tragen?“ 
    Das war so.
    Savonne bat mich aufzustehen und möglichst in derselben Haltung, wie ich damals die Straße zu Kavakian hin überquerte, den Raum abzuschreiten.
    Dieses Verhör war ohnehin absurd genug, mir blieb wohl weiter nichts übrig als Savonnes Forderung zu entsprechen.
    Also stand ich auf, trat zur Tür und ging dann ganz genauso wie ich immer ging, einmal quer durch den Raum, wandte mich dann um und ging zur Tür zurück. Dort blieb ich stehen und sah zu Savonne herüber.
    „Danke, Sergeant Colbert“, sagte Savonne und wandte sich an die drei anwesenden Männer. „Für’s Protokoll, bitte ich zu bestätigen, dass Sergeant Colbert den Raum durchquert hat.“
    Hublot und die Beulenpest bestätigten dies.
    „Sergeant Colbert, trugen Sie Ihre Waffe auch damals unter Ihrer Jacke verborgen?“ 
    Ich hatte immer noch keine Ahnung worauf Savonne hinauswollte, aber er war ziemlich entschlossen und wirkte auf eine abstoßende Art und Weise siegessicher.
    Ich hob den Bund meiner Lederjacke, drehte mich ein wenig in der Hüfte und zeigte den drei Männern den Clipholster mit der Waffe,  den ich am hinteren Bund der Jeans trug.
    „Danke sehr, Sergeant Colbert.“
    Da nicht für, du Arschloch, dachte ich.
    „Ich bitte weiterhin fürs Protokoll festzuhalten, dass Sergeant Colbert über eine beachtliche Oberweite verfügt, welche im Verlauf ihrer gerade erfolgten Demonstration offenbar nicht in ihrem vollen Umfang zur Geltung gelangte.“
    Mar kowsky sah verwirrt zu mir und dann zu Savonne.
    „Haben Sie Sergeant Colbert wegen ihrer Oberweite angezeigt, Monsieur?“
    Savonne schürzte verächtlich die Lippen.
    „Ich beantrage, dass man Sergeant Colberts Dienstwaffe als Beweisstück Nummer eins

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