Pandoras Kuss
Nach- und Spitznamen kannte, sondern außerdem auch ganz genau wusste, was frau damit, wann, wo und wie anzustellen hatte.
Vielleicht war es die schicke Boutiqueatmosphäre oder meine ruchlose innere Hexe, die sich doch noch zum Dienst bequemte, jedenfalls verlor ich meine anfängliche Scheu und fand irgendwann sogar Spaß daran, mir von diesem Mädchen, das wirkte wie eine Bankangestellte, zeigen zu lassen, wozu all die Spielzeuge dienten.
Die Preise für dieses Zeugs waren selbstverständlich heftig. Doch ich nahm an, dass eine gewisse Ironie darin lag, ausgerechnet hier einen Teil von Mesrines Kohle anzulegen.
Zu Hause bereitete ich meine Beute liebevoll appetitlich im Schlafzimmer aus und warf mich nach dem Duschen und Schminken in Nylons, Spitzenunterwäsche, eine enge weiße Bluse und den grauen Lederrock und schlüpfte zuletzt sogar in mein einziges Paar guter Hochhackiger.
Diesmal brauchte es keine langen Flötentöne , um meine unzuverlässige ruchlose Hexe aus ihrem Versteck zu locken.
„ Mademoiselle oh la la!“ , dachte ich, als ich mich so aufgestylt in der Balkontür gespiegelt sah.
Schwester Marie-Claire quietschte vor Entrüstung, doch sie hatte offenbar noch zuviel Respekt vor der Hexe, die sich da irgendwo neben ihr gerade wohlig auf ihrem Diwan räkelte.
Selbstverständlich war mein Outfit , trotz der sich auf ihrem Diwan räkelnden Hexe, immer noch ziemlich gewagt. (Vielleicht sogar um einen Hauch … verzweifelt ?)
Keine Frage , dass ich auch exakt eine Viertelstunde zu spät das Restaurant betrat. Sollte Monsieur doch warten. Meine verruchte innere Hexe und ich, wir waren das allemal wert.
Das Restaurant war ebenso voll , wie das Belle Epoque. Doch fiel hier die Frauenquote deutlich höher aus, da sich an den Tischen eher Familien und Pärchen tummelten.
Falls ich an diesem Abend doch wie eine grauschimmernde Kanonenkugel mit Armen gewirkt haben mochte, so glich ich das – wie im Belle Epoque - durch Haltung locker aus.
Die Blicke des männlichen Teils der Gäste lagen während meines Auftritts größtenteils auf mir, statt Tellern, Tassen oder ihren Ehefraue n. Und ich hatte bei ihnen auch nicht den Eindruck, dass sie verabscheuten, was sie da sahen. Was ihre Frauen betraf, so sah das anders aus. Aber das war ein Preis, den ich heute Abend gern zahlte.
Sylvain war zunächst atemlos, dann sprachlos und konnte während des anschließenden Essens seine Augen keine Sekunde von mir lassen.
Meine kleine verruchte Hexe nahm es mit majestätischer Gelassenheit hin.
Sylvain hatte seinen Charme auf Hochglanz poliert . Wein und Menü waren hervorragend und die allgemeine Stimmung zum Niederknien - bis zu diesem Punkt verlief der Abend sogar noch besser als erhofft.
Das blieb nicht so.
Schon im Taxi konnte er seine Hände nicht von mir lassen und im Treppenhaus hatte ich fast den Eindruck, sie wären durch irgendeinen geheimen Zauber plötzlich irgendwie mit meinem lederberockten Hintern verwachsen.
Sobald ich ihn ins Schlafzimmer drängte und er die Bescherung sah, die ich dort für uns beide angerichtet hatte, erreichte meine knisternde Vorfreude ihren Höhepunkt.
Sylvain blickte baff auf die Lederfesseln, (Laut dem Nadelstreifenmädchen bequemer zu tragen als Handschellen), die Augenbinde (dem Nadelstreifenmädchen zufolge, zwar anschmiegsam und sicher im Sitz, aber dabei trotzdem auch für robustere Anwendungen geeignet) und – natürlich – die schmale gedrillte Gerte (Zitat Nadelstreifenmädchen: „Der absolute Allrounder, besonders geeignet für die schnelle Session zwischendurch“.).
Sylvain ließ die Gerte zur Probe durch die Luft sausen. Er strahlte übers ganze Gesicht , während er das Teil dann ein paar Mal gegen seine Schenkel tippte. Sein Lächeln bekam einen ganz bestimmten jungenhaften Zug, der mir immer schon an ihm gefallen hatte.
„Hopp, Hopp ins Körbchen, Marie!“ , sagte er, tippte grinsend mit dem Ende der Gerte gegen meine Brust und nickte in Richtung meines Betts.
Das könnte dir so gefallen, dachte ich und schubste ihn aufs Bett. Es war kein harter Stoß, aber er kam unerwartet für ihn, und so fiel er mit offenem Mund auf mein Bett.
„Wer hier für wen ins Körbchen hüpft, wollen wir doch noch mal sehen, mein Freund!“ , flüsterte ich, während ich meinen Fuß auf seine Brust setzte (ohne Schuh, was Persephone garantiert als Regelverstoß gewertet hätte).
Jetzt kroch doch ein wenig Furcht in Sylvains Blick.
„Ich?“, fragte
Weitere Kostenlose Bücher