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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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daraufhin mit gleicher Münze heimzahlte. Außerdem hatte sie zu erwähnen vergessen, dass die exotische Rachel Mendes ihrem Vorfahr noch einen Sohn schenkte, bevor sie starb. Später begründete dieser Sohn Amelies Zweig der Familie, der sich offenbar mit dem wirklich superreichen Teil nicht gut vertrug.
    Zuletzt nahm ich mir den Abschnitt von Amelies Wikipediaeintrags vor, der sich mit ihrem Privatleben beschäftigte. Er war drei Mal so lang, wie der zu ihrem Familienhintergrund.
    Sie hatte heftig über die Stränge geschlagen. Seit sie vierzehn gewesen war hatte sie keine Gelegenheit versäumt so richtig auf die Pauke zu hauen. Sie war aus drei der vier Internate, auf die man sie geschickt hatte, heraus geflogen.  Sie hatte Drogen genommen und sich ein paar Jahre lang mit einer Clique von Rockstars und Jetsettypen herumgetrieben. Sie hatte sogar mal gemodelt. Trotzdem hatte sie ihren Universitätsabschluss mit Summa cum laude gemacht.
    Ich verließ Wikipedia und browste durch die Google-Einträge.
    Ich fand Unmengen von Promitratschseiten, auf denen sie erwähnt wurde.  Unmöglich die alle durchzusehen.
    Mir fiel dennoch auf, dass sie vor etwa fünf Jahren plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwand.
    Seither gab es kaum neue Einträge mehr. Zwar erschien ihr Name ab und zu auch danach noch im Zusammenhang mit irgendwelchen Familiengeschäften und wurde auch auf den Gästelisten bestimmter Veranstaltungen erwähnt. Der saftige, skandalträchtige Stoff verschwand beinah über Nacht aus den Schlagzeilen.
    Hm. Interessant.
    Ich versuchte eine andere Kombination.
    Ich gab Ravas Namen zusammen mit dem Amelies in die Suchmaschine ein.
    Zunächst schien es ein Volltreffer.
    Ich fand ungefähr zwanzig Seiten, auf denen sie beide gemeinsam erwähnt wurden.  Als ich jedoch näher hinschaute, stellte sich heraus, das Einzige, was sie so ungefähr gemeinsam hatten, war eine Charity-Organisation, die allerdings noch nicht einmal eine Website aufwies.
    Und streng genommen wurde auch gar nicht Rava im Zusammenhang damit erwähnt, sondern dessen Elfeinhalb- Punkte- Ehefrau.
    Sowieso waren sowohl in Ravas Wikipediaeintrag als auch dem von Amelie dutzende verschiedene Vereine und Wohltätigkeitsveranstaltungen erwähnt, für die sie regelmäßig spendeten oder in deren jeweiligen Vorständen sie saßen.  
    Rava zum Beispiel war Ehrenvorstand eines Vereins, der sich der „Erhaltung klassischer Verkehrszeichenformen, gebräuchlich sowohl im inner- als auch außerurbanen Bereich“ widmete. 
    Und Amelie punktete mit ihrer Unterstützung für die „Gesellschaft zur Popularisierung von Wandtextilien und Tapetenmustern des 18. Jahrhunderts“.
    Eigentlich konnte sie sogar noch ein zweites Mal punkten.
    Sie war außerdem im „Nationalen Vorstand der Vereinigung französischer Amateurfischer und Hochseeangler“. Das, zusammen mit den Tapeten, schlug an Kuriosität eindeutig Ravas klassische Verkehrsschilder.
    Andererseits zählte Rava zu einem absolut exklusive n Verein, den Siegern dieser Whitbread-Regatta, die einmal rund um die Welt führte.
    Das musste frau ihm schon lassen, wenn er Amelie auch nicht ganz an Kuriosität und Webeinträgen schlug, dann immerhin an coolness.
    Das war interessant und sogar lustig.
    Aber es brachte mich meinem Ziel nicht näher.
    Es wäre auch zu einfach gewesen ausgerechnet über eine simple Internet-Recherche ihrem seltsamen Netzwerk auf die Spur zu kommen. 
    Aber auf die Spur kommen musste ich ihm. Jetzt noch dringender als je zuvor.  Vielleicht sagten Ngoma und Amelie ja die Wahrheit, wenn sie mir versicherten nach dem siebten Treffen sei alles vorbei, ich bekäme diese Fotos ausgehändigt und sei danach frei zu entscheiden wie ich mein  Leben weiter führte.
    Vielleicht logen sie aber auch.
    Und selbst falls nicht, dann konnten , was weiß ich, wie viele Fremde diese Fotos gesehen und mit mir in Verbindung gebracht haben.
    Das war ein zu hohes Risiko.
    Und der einzige logische Weg dieser Erpressung entgegen zu wirken, bestand nun mal darin, die Erpresser selbst zu erpressen.
    Und die Schnüffelbrigade vom Innenministerium war sicher schon längst dabei meine Akten durchzusehen.
    Ich musste schleunigst sicher gehen was diese Fotos betraf. Und ich musste endlich herausfinden, wer hinter Amelie und dieser ominösen Vereinbarung stand. Wenn schon nicht wegen meiner eigenen Karriere und Sicherheit, dann um der meiner Familie willen.
    Rava war alles andere als ein Amateur. Sollte er also im

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