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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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Sachen.
    Mist.
    Ich quälte mich also aus der Wanne, rettete was an meinen Sachen vor dem Wein noch zu retten war und tupfte dann mit einem alten Handtuch den Wein von meinem Telefon.
    Ich sah mich dabei im Spiegel und grinste mich an.
    Ich war nackt und von blassrosa Badeschaum bedeckt.
    War es nicht Aphrodite, die dem Mythos nach aus dem Schaum des Meeres geboren worden war? Die Göttin der  Liebe, Schönheit und der erotischen Sehnsüchte hätte das nicht besser zu mir gepasst, als ausgerechnet Pandora?
    Na ja.  Vielleicht auch nicht.
    Ich sah nach wer da angerufen hatte.
    Mein Vater.
    Hm.
    Das war nicht, was ich gerade jetzt gebraucht hätte.
    Man konnte zwar durchs Telefon nicht sehen wie rot ich wurde, wenn ich daran dachte was er zu der Art von  Samstagnachmittagsvergnügen zu sagen gehabt hätte, dem ich mich vor ein paar Stunden hingegeben hatte. Trotzdem weshalb ein Risiko eingehen? Mein Vater war immerhin Polizist und zwar ein sehr guter. Irgendetwas würde ihm auffallen, selbst falls wir uns nur übers Wetter unterhalten hätten.
    Doch der Anruf meines Vaters brachte mich auf einen Gedanken. Die Frage lautete doch: Weshalb ich? Weshalb wurde ausgerechnet Marie Colbert von  Persephones Perversen-Verein als Spielzeug auserkoren? Wie verfielen Rava und Persephone ausgerechnet auf mich ?
    Ich hatte keinen von ihnen je getroffen, bevor Persephone mit ihrer bescheuerten Vereinbarung in mein Leben getreten war. Musste es nicht noch ein paar Dutzend andere junge halbwegs attraktive Frauen in der Stadt geben, die sie hätten erpressen können?
    Hm.
    Hätte sich – zum Beispiel Aphrodite - so sehr vor einem Telefonat mit ihrem Vater gefürchtet? Natürlich nicht, die war eine Göttin. Die hatte vor nichts Angst gehabt.
    Mir war da so ein Gedanke gekommen woher Persephone und Rava mich schon einmal gesehen haben konnten.
    Ich rief meinen Vater zurück.
    Er beschwerte sich natürlich, dass ich mich seit Wochen nicht gemeldet hatte. Selbst von meiner anstehenden Beförderung, meinte er, hätte er nur zufällig erfahren.
    Ich ließ die Gardinenpredigt still über mich ergehen. Dann wagte ich es das Gespräch auf die entscheidende Frage zu lenken.
    „Ich bin übrigens nächste Woche bei Alexandre Rava zu einer Party eingeladen.“
    Mein Vater räusperte sich. Das tat er öfter. Normalerweise war es ein Zeichen von Überraschung.
    „Hat früher mal unter mir gedient. Guter Mann. Hat deinen Bruder Michel beim Pistolenschießen besiegt. Zwei Mal nacheinander.“ Dass Rava Michel besiegt hatte, passte ihm nicht. Ich nahm an Michel hatte es damals auch nicht besonders gefallen. 
    „Dieser Rava m acht noch mal eine wirklich steile Karriere. Benimm dich gefälligst, wenn du bei ihm bist. Und – er ist verheiratet. Also keine Kleider für die deine Mutter sich schämen würde, wenn du zu der Party gehst“, meinte mein Vater.
    „Ja, Papa“ , antworte ich. Und stellte dann die Frage, die mir wirklich auf den Nägeln brannte.
    „K anntest du ihn eigentlich gut?“
    Mein Vater war kein Mann, der unvorsichtig mit seinen Worten umging. Das machte einen großen Teil seines – zugegebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftigen - Charmes aus.
    „Hm, ja. Kann sogar sein, dass er wusste, dass ihr zusammen in derselben Stadt dienen würdet.“
    Verdammte Hacke, dachte ich. 
    Das Büro meines Vaters hing voller Bilder seiner Familie. Da er aber auf keinen meiner Brüder so stolz war, wie auf meine Schwester und mich, machten Schnappschüsse von uns beiden den Hauptanteil unter den Familienbildern in seinem Büro aus.
    Rava hätte schon blind sein müssen , um meine Schnappschüsse dort zu übersehen. Und hatte er sich mit meinem Vater je länger als nur zwei Minuten unterhalten, dann hatte Vater ihm definitiv auch von mir und meinem Posten im 18. Revier berichtet.
    „…und deine Mutter lässt grüßen und ich werde für den Posten vom Präfekten in Paris in Betracht gezogen….“
    Stopp!
    Moment mal!
    Was war das?
    „Papa? Die Verbindung ist hier so mies… Was hast du gerade gesagt? Du wirst Präfekt von Paris ?“
    „Ja !“, rief er auf seiner Seite der Verbindung ins Telefon.
    „ Und na ja, du kannst dir ja denken, dass demnächst ein paar Leute vom Innenministerium auftauchen werden, um Fragen zu stellen und Hintergrundchecks zu machen. Ich hab deinen Brüdern und Deiner Schwester schon gesagt, dass sie sich benehmen sollen, wenn’s soweit ist. Dir sag ich’s jetzt auch. Also sei kooperativ, in Ordnung?“
    Oh

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