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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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eintraf.
    „Bechel ist kein Idiot. E r weiß, dass er bei einem Angriff das Leben seiner Männer riskiert. Er ist nicht erpicht darauf. Aber die Vorschriften lassen ihm keine andere Wahl. Sobald es dunkel wird muss er einen Angriff unternehmen, um dieses Theater hier zu beenden. Du hast den alten Bellot verhört. Er mag dich, das hat er mehr als einmal deutlich gemacht. Ich kann es dir ja nicht befehlen Marie, aber irgendwer sollte versuchen zu verhandeln, bevor den Cowboys nichts weiter übrig bleibt als anzugreifen …“
    Bellot war ein eigensinniger alte r Mann. Einer, dem der alte Kriminellenkodex noch wichtig war. Er würde nicht auf einen Polizisten schießen nur um ihn zu töten. Deshalb hatte er vorhin auch nur Warnschüsse abgegeben.  Erst recht würde er nicht auf eine unbewaffnete Frau feuern.
    D och seine Söhne waren von einem anderen Kaliber. Wie sie reagieren würden war nicht vorherzusehen.
    „Wissen wir , weshalb sie plötzlich angefangen haben Krieg zu spielen?“, fragte ich. 
    Hublot wies auf einen schmächtigen Typen im Anzug neben einem der Streifenwagen.
    „Das ist Bellots Anwalt. Er führt ihm auch die Bücher. Jedenfalls die offiziellen. Die Steuerfahndung hat vorgestern sein Büro durchsucht und dort alle Unterlagen der Bellots beschlagnahmt.“
    Das wusste ich. Ich selbst hatte die Steuerfahndung schließlich auf Bellots Anwalt angesetzt und dem Untersuchungsrichter den nötigen Durchsuchungsbefehl aus dem Kreuz geleiert.
    „Heute Morgen bekomme ich einen Anruf von dem Anwalt, er besteht darauf mich  zu sprechen. Ich fahre also zu ihm und er erzählt mir, dass die Steuerfahndung früher oder später feststellen wird, dass die beiden älteren Söhne den alten Bellot seit Jahren kräftig ausnehmen. Der Anwalt hing natürlich mit drin. Er warnte mich: Sollte der Alte je herausfinden, dass ihn seine Söhne betrogen haben, würde er überschnappen. Ich versprach ihm, dass wir es zunächst für uns behalten, bis wir den Alten und s eine Brut in Gewahrsam hätten. Dann gerieten die Dinge hier plötzlich außer Kontrolle. Ich nehme an, einer der Jungs ist nervös geworden und hat es seinem alten Herrn besser selbst mitgeteilt, bevor er es von uns oder dem Untersuchungsrichter erfährt.“
    Soviel zur guten alten Gangsterehre, kein Wunder, dass der alte Bellot ausgerastet war.
    Hublot nahm mich am Arm und sah mir in die Augen.
    „Hör zu Marie, dir ist klar, dass dich keiner zwingen kann mit dem Alten zu verhandeln? Und ich wäre der Letzte, der es dir übel nehmen würde, falls du dich weigerst. Aber du siehst ja, was hier los ist. Der Alte und seine Brut sind eine Plage aber sie sind auch keine Mörder oder Terroristen, sondern Autodiebe.
    Und es muss ja nun nicht nur wegen ein paar geklauter Luxusschlitten gleich Tote  geben …“
    Musste es nicht. Das war schon richtig. Aber noch e twas anderes stand auch fest:  Sollte ich den Job übernehmen und erfolgreich sein, hätte ich bei Hublot einen Stein von der Größe eines Lastwagens im Brett. Außerdem wäre ich bei der Truppe so etwas wie eine Heldin. Dienstverpflichtung hin oder her, nicht einmal die Cowboys waren wirklich scharf darauf, ihre Haut freiwillig zu Markte zu tragen, solange sich wer fand, der das für sie übernahm. Und der Beulenpest würde es umso schwerer fallen einer Heldin Korruption vorzuwerfen, sollten bestimmte Fotos je in die falschen Hände gelangen. 
    „Ich bin dabei, Chef “, verkündete ich.
    Schwester Marie-Claire schlug die Hände vors Gesicht und fiel einfach so um, während sich die kleine schamloser Hexe auf ihrem Faulenzerdiwan kerzengerade aufsetzte und mich fragte, ob ich plötzlich den Verstand verloren hätte. Feiglinge und Drückeberger – alle beide. Um ehrlich zu sein, fragte ich mich selbst allerdings auch, ob so etwas wie zeitweiliger Todeswunsch existierte und wo zur Hölle frau eine Pille dagegen herbekam.
    Doch für einen ehrenvollen Rückzieher war es sowieso zu spät. 
    Hublot war in den Kommandostand gegangen und hatte Bechel mit sich genommen.
    Ich blieb hier, weil ich mir sicher war, dass Hublot den anderen Offizieren seinen Plan besser erläutern konnte, wenn ich nicht daneben stand. Es war auch so sicher schon hart genug ihnen klar zu machen, dass er eine Frau in die Feuerlinie schicken wollte. 
    Ich organisierte mir einen Kaffee von einem Kollegen und setzte mich auf die Motorhaube eines Dienstfahrzeugs. Die Besprechung im Kommandostand dauerte und dauerte. Obwohl die Bellots

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