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Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Titel: Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Voosen
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bewogen hätte, mich zum Abschied küssen zu wollen. Und bei dieser Vorstellung, Mitgefühl hin oder her, bin ich jetzt doch sehr erleichtert, dass ich mich aus dem Staub gemacht habe.
    Als ich in meinen Hauseingang einbiege, stolpere ich über die langen Beine eines auf dem Treppenabsatz sitzenden Mannes.
    »Ups, Verzeihung, ich … Was machst du denn hier?«
    »Ich hab auf dich gewartet.« Von unten herauf grinst Fred mich an, bevor er auf die Füße kommt und mir, ehe ich es verhindern kann, einen Kuss auf den Mund drückt. Unwillkürlich registriere ich seinen angenehmen Geruch. Und den Hauch von Cola auf seinen Lippen. Ich blinzele zu ihm hoch, begegne seinem siegessicheren Blick und schiebe ihn von mir. Dann wische ich mir betont mit dem Handrücken über den Mund.
    » Scheint ja echt ein beschissenes Date gewesen zu sein «, kommentiert er trocken.
    »Immer noch besser als eins mit dir.«
    »Ich gehe nicht auf Dates.«
    »Das dachte ich mir schon. Woher weißt du überhaupt, wo ich wohne?«
    » Du bist am Samstag in diesem Hauseingang verschwu nden. Ich hatte dich hergefahren. Schon vergessen?«
    »Richtig. Das war sehr nett von dir.«
    »Gern geschehen.«
    »Das bezweifle ich. Du wolltest doch bloß mit mir ins Bett.«
    »Da hast du allerdings recht.« Nachdenklich sehe ich ihn an, wie er so vor mir steht und mich entwaffnend anlächelt. Natürlich ist mir klar, dass er nur aus einem einzigen Grund angerufen hat und jetzt bei mir auf der Matte steht. Lydia hat schon recht mit ihrer Theorie vom Mann, dem Jäger. Aber irgendwie ist es mir egal. Und plötzlich bekomme ich Lust, etwas für mich vollkommen Verrücktes zu tun. Ich drängle mich an Fred vorbei und schicke mich an, die Haustür aufzuschließen.
    »He, warte doch mal«, versucht er, mich zurückzuhalten. »Wie wäre es, wenn wir zusammen was trinken gehen?« Ich drehe mich zu ihm um und lächele freundlich.
    »Nein danke. Ich habe eine Flasche Weißwein im Kühlschrank.« Eine Sekunde lang genieße ich den enttäuschten Ausdruck in seinem Gesicht, dann schiebe ich betont locker hinterher: »Kommst du?«

Kapitel 10
    In meiner Wohnung angekommen, schließe ich die Tür und lehne mich mit dem Rücken dagegen.
    »Ich hoffe, du bist jetzt nicht wirklich für den Wein mit nach oben gekommen?« Herausfordernd sehe ich Fred an, der im ersten Moment ziemlich irritiert aussieht. Damit er es endgültig kapiert und ehrlich gesagt auch, um mich selbst daran zu hindern, doch noch einen Rückzieher zu machen, ziehe ich mir das T-Shirt über den Kopf und streife meine Ballerinas von den Füßen. »Schlaf mit mir«, sage ich und füge verschmitzt hinzu: »Bitte.« Mit zwei langen Schritten ist er bei mir, drückt mich gegen die Wand, seine Hände und Lippen sind plötzlich überall.
    »Aua«, jammere ich ein paar Minuten später, »das geht so nicht. Ich scheuere mir gerade sämtliche Wirbel auf.«
    »Frag mich mal. Ich hab morgen bestimmt blaue Knie«, ächzt Fred, stützt sich auf seine Ellbogen und grinst mich von oben herab an. »Wer hätte gedacht, dass du es so nötig hast, dass wir es nicht mal bis ins Schlafzimmer schaffen?«
    »Jaja«, sage ich friedfertig, schiebe ihn von mir herunter und klaube mich mühsam vom Boden auf. Ich weiß schon, warum ich Sex lieber in einem gemütlichen, weichen Bett habe als im Flur. Leidenschaft hin oder her. »Komm, wir gehen rüber.«
    »Nanu, du bist ja offensichtlich tiefenentspannt, wenn ich dich nicht mal mehr ärgern kann. Bin ich wirklich so gut?«
    »Ja, du bist so gut. Was ist, kommst du jetzt mit?«
    Eine Stunde später liegen wir verschwitzt und schweigend nebeneinander im Bett und trinken nun doch noch den Weißwein aus meinem Kühlschrank. Der Sex mit Fred ist wirklich phänomenal. Schade eigentlich, dass er ansonsten so ein Mistkerl ist. Dabei fällt mir ein: »Wenn ich über diesen Abend auch nur die kleinste Andeutung im Womanizer lese, dann kannst du was erleben, verstanden?« In seinen Augen blitzt es auf und eine Sekunde lang mache ich mir Sorgen, ihn mit dieser Drohung erst auf die Idee gebracht zu haben, aber dann schüttelt er den Kopf.
    »Keine Sorge.«
    »Gut.«
    »Sollte dich irgendwas hieran erinnern, dann kannst du sicher sein, dass von einer anderen Frau die Rede ist. So was passiert mir schließlich andauernd.«
    »Da bin ich sicher«, spotte ich. Er dreht sich auf die Seite, stützt den Kopf in eine Hand und sieht mich nachdenklich an.
    »Du bist echt cool heute. Was ist passiert?«
    »Nichts.

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