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Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Titel: Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Voosen
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gefallen, wie Omi sagen würde. Aber ich wünsche ihm wirklich von Herzen, dass er sein Problem loswird. Und eine Frau findet. Seine Stirn legt sich in sorgenvolle Falten. »Das hab ich befürchtet. Mein Sohn ist ein Problem für dich, richtig?« Bekümmert schüttelt er den Kopf. Ich bringe es einfach nicht über mich, jetzt einfach Ja zu sagen und zu gehen. Obwohl das die einfachste Lösung wäre. »Mit der Mutter bin ich natürlich nicht mehr zusammen.«
    »Oh, na ja, also, davon war ich jetzt mal ausgegangen.«
    »Ach so, ja.« Er sieht total unglücklich aus. Was mache ich denn bloß? Und warum bin ich überhaupt in diese Situation geraten, wenn der Kerl eine Exfrau hat? Bei so einer Scheidung wirft man sich doch gegenseitig alles Mögliche an den Kopf. Da hätte sie nicht mal sagen können: »Und im Übrigen stinkst du aus dem Maul wie ’ne Kuh aus dem Arsch!« Oder sein Sohn? Was ist denn mit dem Kindermund, der Wahrheit kundtut? In diesem Moment klingelt mein Handy. Nanu? Seit wann ruft Lydia mit unterdrückter Nummer an?
    »Entschuldige bitte.«
    »Na klar.« Ergeben zuckt er mit den Schultern und sinkt auf seinem Stuhl förmlich in sich zusammen, während ich das Telefonat annehme.
    »Hallo?«
    »Hallo? Franzi?«
    »Äh, ja«, bestätige ich, überrascht über die männliche Stimme am anderen Ende der Leitung.
    »Hier ist Fred.«
    »Ach.« Jetzt bin ich zugegebenermaßen perplex. Wo hat der denn meine Nummer her?
    »War gar nicht so einfach, deine Nummer rauszufinden.«
    »Es passt gerade gar nicht«, sage ich kühl und werfe Kai einen entschuldigenden Blick zu. Er beugt sich zu mir rüber und flüstert: »Kein Problem. Mach ruhig.« Sein Mundgeruch treibt mir die Tränen in die Augen.
    »Tut mir leid. Ich rufe dann einfach noch mal an. Wann würde es denn besser … ?«
    »Was?«, frage ich entsetzt. »Du meine Güte, ist dir was passiert?«
    »Wie bitte?«, kommt es irritiert zurück.
    »Gott sei Dank, da hast du ja wirklich noch mal Glück im Unglück gehabt«, schauspielere ich weiter, »aber natürlich, ich komme sofort, ist doch klar. In welchem Krankenhaus bist du denn?«
    »Sag mal, kann es sein, dass du gerade mal wieder eins von deinen Katastrophen-Dates hast?«, folgert Fred scha rfsinnig, und ich kann sein spöttisches Grinsen förmlich vor mir sehen.
    »Ich bin in zwanzig Minuten da.« Damit lege ich den Hörer auf und sehe Kai bedauernd an. »Du, es tut mir echt leid«, setze ich an, aber er winkt müde ab.
    »Schon klar. Deine Freundin hatte einen Unfall, richtig? Sie hat sich nichts gebrochen, aber der Wagen ist Schrott und nun muss jemand sie aus dem Krankenhaus abholen.«
    »Äh. Genau«, sage ich ertappt.
    »Und wenn ich dir jetzt anbiete, dich hinzufahren, sagst du, dass du lieber dein eigenes Auto nimmst, und wenn ich zu Hause ankomme, ist dein Profil bei DreamTeam für mich nicht mehr einsehbar.« Ich spüre, wie ich knallrot anlaufe.
    »Nein, ich …«
    »Nein?« Aus seinen schönen, braunen Knopfaugen sieht er mich verletzt an. »Glaubst du wirklich, dass ich dir die Geschichte abkaufe? Nur zu deiner Information: Sie ist nicht sehr originell.« Offensichtlich nicht. Ich ärgere mich, dass er mich so leicht durchschaut hat, aber vor allem tut er mir schrecklich leid. Scheinbar bin ich nicht die Erste, die ihn auf diese schnöde Art sitzenlässt. Frauen können so grausam sein. Andererseits bringe ich es einfach nicht über mich, ihm den wahren Grund für meinen überstürzten Aufbruch zu nennen.
    »Es tut mir leid, ehrlich. Ich muss jetzt los. Aber ich melde mich. Versprochen.«
    »Ja, ja, schon klar.« Er sitzt da wie ein Häufchen Elend, während ich in meiner Tasche hektisch nach Kleingeld für meine Apfelschorle krame. »Schon gut, geh ruhig. Ich lade dich ein.«
    »Ehrlich?«
    »Ja.«
    »Danke«, sage ich beschämt.
    »Also, dann alles Gute.«
    »Dir auch!« In diesem Moment klingelt mein Telefon erneut. Lydia. Ich drücke sie weg und verlasse fluchtartig das Abaton.
    Auf dem kurzen Nachhauseweg könnte ich mich selbst in den Hintern treten. Bei dem Gedanken an Kais letzten Blick, den er mir hinterhergeworfen hat, bricht mir beinahe das Herz. Andererseits war sein Mundgeruch, so gemein das auch klingen mag, einfach nicht auszuhalten. Und aus Höflichkeit sitzenzubleiben, hätte die Sache auch nicht besser gemacht. Eher schlimmer. Denn Kai ist ja tatsächlich ein netter Kerl, wir hätten uns wahrscheinlich ganz gut unterhalten, was ihn möglicherweise zum Ende des Dates hin dazu

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