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Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See

Titel: Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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zustrebte. Das traf sich günstig.
    Ron begrüßte mich freundlich, ich ihn ebenfalls. An seinem Hosenbein blieben ein paar sandfarbene Härchen hängen, was ihn jedoch nicht störte. Aber als wir an der Tür angelangt waren, wies er mich an zu verschwinden. In der allerersten Klasse habe ein Streuner wie ich nichts verloren.

    Das hatten wir schon mal.
    Ich versuchte ihn da durch zu überreden, dass ich mein sauber gebürstetes Fell noch ein mal kurz in Form schlappte, aber es überzeugte ihn nicht.
    Gut, dann auf andere Art.
    Ich machte mich klein und unsichtbar.
    Und als die Tür geöffnet wurde, schlüpfte ich einfach mit hinein.
    Schwupps unter einen Sessel.
    »Mister Cado, danke, dass Sie vorbeikommen.«
    »Natürlich, Signor Granvoce. Darf ich fragen, ob das Problem mit der Zugluft zufriedenstellend gelöst ist?«
    »Ach ja, so einigermaßen.« Enrico trug ein Seidentuch um den Hals, auf das er dabei wies. »Vermutlich bin ich überempfindlich.«
    »Ihre Stimme ist Ihr Kapital, ich verstehe Sie schon. Ich werde den Carpentier noch einmal vorbeischicken, um Abhilfe zu schaffen.«
    »Danke, Mister Cado. Aber weit wichtiger ist mir Ihre Auskunft über unser Eintreffen in New York. Ich bemerkte heute Mor gen, dass sich die Fahrt wie der verlangsamt hat.«
    »Der Nebel zwang uns, die Maschinen zu drosseln, Signore. Doch ich bin guten Mutes, dass wir recht zeitig zu Ihrem Termin ankommen werden.«
    »Allerspätestens am Nachmittag des Dreizehnten muss ich in der Oper sein, Mister Cado. Ich habe es dem Kapitän mehrmals ans Herz gelegt. Wir sind doch über das Gebiet der Eisberge hinaus, oder besteht noch Gefahr?«
    »Eine gewisse Gefahr besteht immer noch, doch der
Nebel ist es, der auch andere Schiffe verbirgt, Signor Granvoce. Wir befinden uns auf einer viel befahrenen Route. Eine Kollision hätte furchtbare Folgen.«
    Enrico tigerte nervös auf und ab.
    »Beruhigen Sie sich, wir werden die verlorene Zeit wieder aufholen, sowie es aufklart. Wenn kei ne weiteren unvorhersehbaren Störungen eintreten, laufen wir den Berechnungen nach bereits am Vormittag des Dreizehnten im Hafen ein.«
    »Unvorhersehbare Störungen?«
    »Seefahrt, Signore, ist nie ganz ohne Risiken. Aber wir haben mit der Boston Lady ein gutes Schiff mit starken Maschinen und einer geübten Mannschaft. Ich kann Sie nur bitten, unseren Fähigkeiten zu vertrauen.«
    Ich spürte aber, dass En rico das nicht so ganz tat. Vielleicht half es, wenn ich ihn mal be ruhigend anschnurrte. Meistens entspannten sich die Menschen – genau wie wir Katzen auch – bei diesem Geräusch. Ich trat also aus meinem Versteck unter dem Sessel hervor und näherte mich ihm mit einem höflichen Maunzen.
    »Pantoufle!«
    Ron Cado klang empört.
    »Ah, Pantoufle!«
    Enrico hingegen klang amüsiert.
    »Sie kennen diesen Frechdachs?«
    »Er macht das ganze Schiff unsicher, wie mir scheint. Und findet immer wieder eine Möglichkeit, sich irgendwo einzuschleichen.«
    »Allerdings. Ich habe ihn schon in der ersten Nacht auf der Brücke erwischt.«
    Ich begann mein Schnurrkonzert, was Enrico gefiel.

    Er lachte und erzählte, wie er mich kennengelernt hatte und welch eine be rauschende Wirkung offensicht lich sein Mundwasser auf Kat zen im Allgemeinen und mich im Besonderen hatte.
    »Baldrian, ich verstehe«, meinte Ron und sah mich kopfschüttelnd an. »Wirkt bei ihnen wie Feuerwasser auf Indianer.«
    Enrico griff in seine Jackentasche, und ich erhöhte in heller Vorfreude meine Schnurrfrequenz.
    »Ronronronronron!«
    »Dann soll es noch eine Portion Feuerwasser geben!«
    Das Zischen ertönte, und – Feuer brannte in meinen Augen.
    Ich schrie.
    Ich versuchte zu putzen.
    Ich sah nichts mehr.
    Ich schrie.
    Und schrie!
    Und schrie!
    Noch jemand schrie.
    Dann wurde ich gepackt.
    Wasser prasselte auf mich ein. Erst kalt, dann warm.
    Ganz langsam erlosch das Feuer in meinen Augen.
    »Was haben Sie sich nur dabei gedacht? Das ist Tierquä le rei!«, tobte Ron, und En rico stammelte ita lienische Rufe an Madonna und alle Heiligen.
    Ein Tuch wurde um mich gewickelt.
    »Rufen Sie den Steward, Signore. Er soll den Bordarzt umgehend herbitten.«
    »Si, si, Mister Cado.«

    Ich zwinkerte und zwinkerte. Tränen liefen mir über das Gesicht. Ron tupfte es weiter mit einem feuchtwarmen Lappen ab.
    »Armer Kerl«, murmelte er. »Was hat der Idiot sich nur dabei gedacht.«
    Der wollte nichts Böses, Ron. Ehrlich.
    »Ich wollte dem Kater nichts Böses, Mister Cado. Ich habe ihm schon zweimal ein

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