Papa Bloedmann - Ein Vater packt aus - Die beliebtesten Glossen aus ELTERN
ganz. Auch dann, wenn sie weg ist, denn meist hinterlässt sie rezeptartige Anweisungen: »Dreimal täglich 2 ML«, schrieb sie mir mal auf und legte den Zettel neben eine Flasche mit einem Antibiotikum. Ich maß akkurat ab und flößte dem kranken Kind die Medizin fachgerecht ein. Als Frau Doktor nach Hause kam, stellte sie sofort fest, dass ich etwas falsch gemacht haben musste – die Flasche war noch zu voll. Ich hatte ML als Milliliter gedeutet. Dabei bedeutete es »Messlöffel«. Hätte ich lieber noch mal Frau Dr. Mama gefragt!
Bilanz des Schreckens
Wir haben noch einmal Nachwuchs bekommen: einen Hund namens Bruno. Das Leben wurde seitdem nicht einfacher
V or einem Jahr trat Bruno in unser Leben, ein irre süßer Welpe. Leider war er irgendwann kein Welpe mehr, sondern nur noch irre. Es war wie bei Knut, dem knuddeligen Eisbären. Aus unserem Schmusetier wurde ein ziemlich großes Biest. Ein richtiger Hund, der allein durch heftiges Schwanzwedeln komplette Wohnungseinrichtungen in Schutt und Asche legen kann. Bruno, der Heulen und Zähneklappern unter Joggern, Katzen und Krähen verbreitet. Bruno, der Problemhund, der sich vor bayerischen Jägern in Acht nehmen muss, weil er von seiner Größe und seinem Verhalten her leicht mit einem marodierenden Braunbär zu verwechseln ist.
Vor einem Jahr, als es um eine Entscheidung für oder gegen Bruno ging, war ich der Einzige, der keinen Hund wollte – und die möglichen Folgen drastisch an die Wand malte. Nie mehr Urlaub! Angst und Schrecken! Alles kaputt!
So ungefähr kam es dann auch. Selbst unsere Kinder sehen die Sache mit dem Wauwau inzwischen etwas realistischer. Es ist nämlich so: Kleine Kinder und kleine Tiere, das geht möglicherweise ganz gut. Zwerghasen, Zwergkaninchen, Zwergspitzmaus, Zwerglangzungenflughund sind für Kinder gut geeignet. Bruno ist aber kein Zwerghund, sondern ein Labrador. Er ist innerhalb eines Jahres komplett unzwergig worden. Im Zeitraffer hat er sich zu einem 35 Kilo schweren, bullenstarken Riesenvieh entwickelt.
Anfangs wollten die Kinder beinahe stündlich mit Bruno Gassi gehen, bis es dem Tier fast zu viel wurde. Nach zwei, drei Wochen ließ die Begeisterung der Kinder etwas nach. Dann kam die Phase, in der Bruno gleich groß und stark wie die Kinder war, sodass sie nicht mehr allein mit ihm aus der Wohnung gehen konnten. Sie wären sofort in den gegenüberliegenden Supermarkt gezogen worden, und zwar auf direktem Weg zur Fleischtheke.
Mittlerweile ist Bruno so stark, dass ihn ein Erwachsener gerade noch halten kann. Er geht regelmäßig in die Hundeschule, mit einem erwachsenen Erziehungsberechtigten, und wenn er sich ein bisschen anstrengt und fleißig Hausaufgaben macht, dann ist die Versetzung nicht gefährdet.
Das Erstaunliche ist, dass mit Bruno tatsächlich zwar alles kaputt, aber trotzdem irgendwie besser ist als ohne Bruno. Wenn man die Kinder heute fragen würde, ob sie lieber auf den neuen iPod Nano oder auf Bruno verzichten wollten, müssten sie immerhin eine Weile nachdenken. Bruno und ich sind jetzt die allerbesten Freunde. Wir stehen jeden Morgen gemeinsam auf, gehen zusammen ins Bad, frühstücken und gehen dann eine Runde joggen. Abends freut er sich wie ein Irrer, wenn ich heimkomme, schaut mit mir zusammen Fußball und isst auch gern Chips. Wir machen zusammen in den Bergen Urlaub, während Frau und Kinder in New York weilen. Man kann also schon noch in die Ferien fahren, wenn man einen Hund hat, bloß nicht mehr zusammen. Und wer möchte schon nach New York? Dort gibt es ja nicht mal Güllefelder, auf denen man sich wälzen könnte.
Für die Kinder ist Bruno trotzdem ein wichtiges Familienmitglied. Ein Kumpel, den sie ab und zu umarmen und mit dem sie im Garten Ball spielen. Es reicht ihnen, dass er einfach da ist, vor sich hin schnarcht, aus tiefstem Herzen seufzt und in die Küche schlurft, wenn er Hunger hat oder Durst. Bruno benimmt sich halt wie ein ... wie heißen noch mal diese dicken, gemütlichen, familientauglichen Viecher ... wie ein Vater. Kein Wunder, dass Bruno und ich uns so gut verstehen.
Brrm!
Jungs lieben Bagger und Autos so sehr, dass sich die Frage nach einem Geräte-Gen stellt
I ch bin nicht groß und stark. Mein Beruf ist weder Feuerwehrmann noch Pilot. Trotzdem bin ich für kleine Jungs in der Nachbarschaft so etwas wie der King. Das liegt an meinem Rasentraktor. Ein blaues Gefährt mit zehn PS, sechs Gängen, Gashebel, Fußbremse und höhenverstellbarem Mähwerk. Im Winter
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