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Papillon

Papillon

Titel: Papillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henri Charrière
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Aufseher stellen fest, daß sie sie während des Trubels in anderen Gebäuden eingeschlossen haben. Als sie zu uns zurückgebracht werden, erfahren wir alles, was sich abgespielt hat, denn diese Männer gehören zur Arbeitsgruppe. Ein Dieb aus Saint-Etienne erzählt mir halblaut:
    »Stell dir vor, Papi, wir zogen gerade einen Stein von fast einer Tonne ungefähr vierhundert Meter. Der Weg, über den man die Steine schleppt, hat wenige steile Stellen und führt an einem Brunnen vorbei, der ungefähr fünfhundert Meter vom Haus des Kommandanten liegt. An diesem Brunnen haben wir immer haltgemacht.
    Er steht im Schatten von Kokospalmen auf der Hälfte des Weges, den wir zurückzulegen haben. So halten wir also wie üblich an, ein großer Eimer frischen Wassers wird aus dem Brunnen gezogen, die einen trinken, die andern feuchten ein Tuch an, um es sich auf den Kopf zu legen. Während dieser Pause von zehn Minuten ruht auch der Aufseher auf dem Brunnenrand aus. Er nimmt seine Kappe ab und ist gerade dabei, sich die Stirn und den Kopf mit einem großen Taschentuch abzuwischen, da nähert sich ihm von hinten Arnaud, eine Hacke versteckt in der Hand, so daß niemand dem Gammler eine Warnung zurufen konnte.
    Die Hacke heben und mit der Schneide genau in die Mitte des Schädels hineinschlagen, dazu brauchte es kaum eine Sekunde. Mit entzweigespaltenem Kopf fiel der Aufseher ohne einen Laut um. Im Nu nimmt ihm Hautin, der daneben stand, das Gewehr ab, und Marceau schnallt ihm die Pistolenhalfter ab. Die Pistole im Anschlag, wendet sich Marceau an die ganze Gruppe und sagt: ›Wir machen eine Revolte. Der mit uns ist, hat uns zu folgen.‹ Keiner der Hilfswächter rührt sich oder schreit, nicht ein Mann von der Arbeitsgruppe macht Anstalten, ihnen zu folgen. Arnaud hat uns alle angeblickt«, setzt der aus Saint-Etienne fort, »und gesagt: ›Feige Bande, wir werden euch zeigen, was ein Mann ist!‹ Arnaud nimmt das Gewehr aus der Hand von Hautin, und beide rennen zum Haus des Kommandanten hin. Marceau bleibt da, nur etwas abseits von uns andern. Er hat die Pistole im Anschlag und befiehlt: ›Rührt euch nicht, sprecht nicht, keinen Laut! Hinlegen mit dem Gesicht nach unten, Ihr Arschlöcher!‹ Von dort aus, wo ich lag, konnte ich sehen, was weiter passiert ist. Wie Arnaud so die Treppe hinaufsteigt, um ins Haus des Kommandanten einzudringen, öffnet sich eben die Tür, und der Araber, der dort arbeitet, kommt mit den beiden kleinen Mädchen heraus, eine an der Hand, die andere auf dem Arm. Beide sind erschrocken, der Araber und Arnaud, und wie der den Araber töten will, hebt der das Kind in die Höhe, und keiner gibt einen Ton von sich, weder die Gören noch die beiden Männer. Vier oder fünfmal wird von verschiedenen Seiten das Gewehr auf den Araber angelegt, und jedesmal hält er das Kind in die Schußlinie.
    Da kommt Hautin von der Seite und zieht den Araber am Bein. Der fällt hin und wirft das Kind gegen das Gewehr von Arnaud. So kommen sie alle aus dem Gleichgewicht und purzeln – Arnaud, die Göre und der Araber – durcheinander über die Treppe. Erst jetzt ertönt Geschrei, die Gören brüllen, der Araber schreit, Arnaud und Hautin rufen Schimpfworte. Der Araber erwischt auf dem Boden, weil er schneller ist als die anderen, die heruntergefallene Waffe, aber nur mit der linken Hand und am Lauf. Hautin hat wieder nach dem Bein gefaßt, und Arnaud dreht ihm den rechten Arm aus. Der Araber schmeißt das Gewehr fast zehn Meter weit weg.
    In dem Augenblick, wo alle drei danach rennen, um es zu packen, geht der erste Schuß von einem Aufseher los, der die Arbeitsgruppe der Laubsammler anführt. Da erscheint der Kommandant am Fenster und gibt Schuß auf Schuß ab, aber aus Angst, die Göre zu treffen, zielt er auf die Stelle, wo das Gewehr liegt. Hautin und Arnaud flüchten auf dem Weg zum Lager hin, der am Ufer entlang führt, immer von Gewehrschüssen verfolgt. Hautin mit seinem steifen Bein läuft langsamer, und noch ehe er zum Meer kommt, wird er zur Strecke gebracht. Arnaud, der erreicht das Wasser, du weißt, an der Stelle zwischen dem Bad und dem Schwimmbad, das in Bau ist. Dort ist das Meer von Haifischen verseucht. Neben Arnaud klatschen die Schüsse ins Wasser, denn ein anderer Aufseher, der zur Unterstützung des Kommandanten herbeigelaufen ist, schießt zusammen mit dem Aufseher von den Laubsammlern. Der hat sich hinter einen großen Stein versteckt.
    ›Ergib dich‹, schreien die Gammler, ›und du bleibst

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