Paradies der Leidenschaft
verantwortlich, und Jared würde dafür sorgen, dass er dafür bezahlte.
Kapitel 5
Das Stadthaus in der Beacon Street war hell erleuchtet und voll frischer sommerlicher Schnittblumen aus dem Garten der Barrows'. Dienstmädchen in steifen, schwarzen Uniformen mit weißen Schürzen reichten Getränke unter den ersten Gästen herum. Ein offizieller Empfang wurde gegeben, und die Gäste würden sich scharenweise in der großen Empfangshalle einfinden, ehe das Abendessen angekündigt wurde.
Einen Stock höher, in Corinnes Schlafzimmer, war Florence mit Corinnes kunstvoller Frisur beschäftigt, während Lauren nervös hinter den beiden auf und ab ging, wobei ihre Hausschuhe mit den zierlichen Absätzen geräuschvoll auf dem Boden klapperten. Dies war erst die zweite Gesellschaft Laurens, und sie sorgte sich um den Eindruck, den sie machen würde.
»Bist du sicher, dass mein Kleid angemessen ist?« fragte sie zum drittenmal.
»Gelb steht dir, Cousine. In deinem Alter willst du doch wohl nichts Dunkles tragen«, sagte Corinne, die Lauren in ihrem Spiegel betrachtete.
»Dein Kleid ist richtig verwegen, Cori - nur diese schmalen Träger halten es. Rosa Seide ist ja so schön! Mutter würde es nicht zulassen, dass ich ein solches Kleid trage. Ich bin sicher, dass ich altmodisch aussehe.«
»Jetzt hör schon auf, dich zu ärgern! Denk daran, dass ich älter bin als du!« bemerkte Corinne ungeduldig. »Wahrscheinlich habe ich vergessen, wie es war, sechzehn zu sein. Du bist bestimmt das hübscheste Mädchen von der ganzen Gesellschaft. Also hör jetzt auf, dir Sorgen zu machen! «
Lauren lächelte. »Vielleicht bin ich sogar die hübscheste, wenn du nicht kommst.«
»Sei nicht albern! Außerdem ist das Aussehen nicht alles. Mich sehen die meisten Männer kein zweites Mal an, weil ich so groß bin. Kleine, zarte Frauen wie du sind ganz groß in Mode.«
Lauren errötete und wechselte das Thema. »Ich frage mich, warum Onkel Samuel diese Gesellschaft nicht einige Tage eher gegeben und auf den 4. Juli gelegt hat. Und warum hat er uns nicht früher Bescheid gesagt?«
»Das weiß ich nicht, aber es ist mir gleich«, sagte Corinne lächelnd. »Ein Fest ist ein Fest.«
»Stimmt schon. Aber dieses wurde in aller Eile geplant. Mutter hat einen Anfall bekommen, weil ihr Kleid nicht rechtzeitig fertig geworden ist und sie ein altes anziehen muss. Weshalb die Eile? Weißt du das?«
»Es gibt irgendeinen Mann, den mein Vater mit seinen Freunden bekanntmachen will. Mir zuliebe hat er sich entschlossen, dies mit einer Einladung zu verbinden. Wir sind in letzter Zeit nicht allzugut miteinander ausgekommen.«
Florence bekundete ihre Zustimmung, während sie Rubinnadeln in Corinnes Haar steckte. Florence Merrill war seit frühester Kindheit bei Corinne. Sie befestigte die letzte Nadel in Corinnes Haar und verließ das Zimmer.
Corinne wühlte in ihrem großen Schmuckkasten herum.
»Kommt Russell auch?« fragte Lauren.
»Natürlich.«
»Ist dein Vater noch immer nicht bereit, in deine Heirat mit ihm einzuwilligen?«
»Nein. Ich habe zwar noch nicht ganz aufgegeben, aber langsam halte ich es für aussichtslos. Vater will nicht einmal mehr darüber reden. Wenn Vater nicht umgänglicher wird, muss ich so schnell wie möglich jemand anderen finden.«
»Denkst du an jemand Bestimmten?«
»Nein. Es wird schwierig werden, einen Mann zu finden, der die Einwilligung meines Vaters erhält. Er will, dass ich einen Mann mit starkem Willen heirate - >einen Mann, den du nicht so leicht herumkommandieren kannst(, das waren seine Worte. Ein solcher Mann jedoch würde alle meine Pläne vereiteln.«
»Du solltest warten, bis du dich verliebst«, sagte Lauren seufzend.
»Nein, meine Liebe«, widersprach Corinne, deren Mund ihre Entschlossenheit verriet. »Die Ehe wird mein Leben bestimmen, und daher muss ich sie unter Kontrolle haben. Liebe kann ich immer noch nebenher finden.«
»Corinne!«
»Wenn es doch wahr ist! Ich habe sogar die feste Absicht, nebenbei diskrete Liebesbeziehungen zu unterhalten. Seit ich weiß, dass dies etwas ist, was alle verheirateten Männer tun, kann ich nichts Falsches mehr darin sehen.«
»Nicht alle Männer.«
»Aber die meisten. Warum also nicht ich?«
Lauren schüttelte betrübt den Kopf. »Deine Anschauungen sind zu kühl, Corinne.«
»Nein, ich bin nur realistisch und weiß, was ich von einer Ehe zu erwarten habe und wie ich sie zu handhaben gedenke. Was ich bestimmt nicht will, ist ein Mann, der
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