Paradies der Leidenschaft
Monats eine bekannte Persönlichkeit in dieser Stadt bin.«
»Kein Problem, Mr. Burkett.«
»Nun gut. Ich werde Ihnen eine Chance geben, Mr. Dougherty. Ich wünsche allerdings nicht, enttäuscht zu werden.«
Diese deutliche Drohung ließ Ned einen Schauer über den Rücken laufen.
»Ich wüsste gern, wie Sie auf mich gekommen sind, Mr. Burkett. Waren Sie schon einmal in Boston?«
Langsam entspannte Jared. »Nein. Ich kenne Ihren Namen durch einen Studienkollegen in den Staaten. Er hat in der Uni eine amüsante Geschichte über seinen Großvater herumerzählt, der Sie engagiert hatte, um seine Großmutter zu beschatten die er verdächtigte, im Alter von zweiundsiebzig Jahren eine Affäre zu haben.«
Ned lachte. »An den Alten erinnere ich mich noch gut. Das war der lächerlichste Fall, den ich je bearbeitet habe.«
»Das kann ich mir vorstellen. Ihren Namen habe ich trotzdem nie vergessen«, gestand Jared. »Damals wußte ich schon, dass ich Sie eines Tages brauchen würde.«
»Nun gut, Mr. Burkett. Ich bin sicher, dass wir Ihr Ziel erreichen, wenn Sie mir mitteilen, worum es geht.«
Jareds graue Augen leuchteten kalt. »Ich wünsche Auskünfte über Samuel Barrows, insbesondere über seine Geschäftsinteressen, das Ausmaß seines Reichtums und über die Höhe seiner Reserven. Ich will alles über diesen Mann, seine Verbündeten und seine Familie wissen. Ich möchte über seine Zukunftspläne informiert werden, über seine Arbeitsweise, seine Schwächen und seine Gepflogenheiten.«
Ned nickte. »Das wird etwa zwei Wochen erfordern. Das Einholen von Auskünften ist für mich Routinearbeit. Daher sehe ich in dieser Hinsicht keine Probleme.«
»Gut. jetzt zur Werbung für meine Person. Damit werden Sie augenblicklich beginnen. Wie ich bereits sagte, will ich, dass man mich in dieser Stadt kennt. Ich möchte, dass man in den höchsten Finanzkreisen über mich redet, insbesondere in Samuel Barrows' Kreisen.«
Der kleine Detektiv griff zu einem Bleistift und einem Notizbuch und beugte sich über seinen Schreibtisch. »In dem Fall brauche ich Fakten über Sie.«
Jared grinste. »Jared Burk, Millionär von der Westküste, der sich hier aufhält, um Geld zu investieren. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen.«
»Das verstehe ich nicht.«
Jared erhob sich. »Sie brauchen es nicht zu verstehen. Weder der Name noch der Rest ist wahr. Ich möchte meine wirkliche Identität geheimhalten, aber bei guten Bedingungen habe ich wirklich die Absicht, Geld zu investieren. Sie könnten mir einen guten Rechtsanwalt empfehlen.«
Neds Neugierde war geweckt. »Sie wollen also der geheimnisvolle Unbekannte sein?«
»Genau.«
»Ausgezeichnet!« Ned ging um seinen Schreibtisch herum, um sich zu verabschieden. »In den nächsten Tagen lasse ich Ihnen den Namen eines Rechtsanwaltes zukommen. Wo kann ich Sie erreichen?«
»Ich habe mir heute Morgen unter dem Namen Jared Burk ein Zimmer im Plaza genommen.«
Die Rückfahrt zum Hotel verlief erfreulich. Jared verband sie mit einer kleinen Stadtrundfahrt. Der frühe Junitag hatte achtzehn Grad, was für Bostoner Verhältnisse recht warm, aber im Vergleich zu Hawaii eher kühl war. Jared hoffte, dass er nicht allzu lange hierbleiben musste und vor den kalten Monaten wieder zu Hause sein konnte.
Die Kutsche fuhr durch das Back-Bay-Gebiet. Als Jared auf einem Straßenschild Beacon Street las, fuhr er zusammen. Welches dieser großen Stadthäuser wohl Samuel Barrows gehörte? Ganz gleich, welches es war - man würde Jared bald dorthin einladen. Er würde die Bekanntschaft von Samuel Barrows machen. Anschließend würde er diesen Mann auf irgendeine Weise ruinieren, ihn zugrunde richten. Er würde ihn nicht töten. Das ging zu schnell. Jared wollte, dass er als gebrochener Mann weiterlebte, der wußte, warum ihm das zugestoßen war.
Jared konnte sich noch genau daran erinnern, wie er den Namen Samuel Barrows zum erstenmal aus dem Munde seiner Mutter gehört hatte. Damals war er sieben Jahre alt gewesen. Das Leben war schön. Er lebte mit seiner Mutter auf dem Lande, während sein Vater viele Meilen entfernt in Honolulu seinen Geschäften nachging und seine Familie häufig besuchte.
Jared und Leonaka lernten gerade, was Verantwortung bedeutete, denn es war ihnen gestattet worden, beim Anbau des Zuckerrohrs zu helfen. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit schlichen sie zum Strand, um Dayna zu treffen. Der Strand war ihr Spielplatz, die Surfbretter waren ihr Hobby. Als Jared sich eines
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