Paradies der Leidenschaft
»Sie ist nämlich bei mir und wird sich für ungewisse Zeit bei mir aufhalten.«
»Nein! Das glaube ich Ihnen nicht!« entgegnete Florence. »Damit wäre Cori nie einverstanden!«
Jared lachte. »Sie haben ja so recht. Sie hat wirklich einiges dagegen, aber was sie will, spielt keine Rolle. Als ihr Ehemann habe ich die Entscheidung für sie getroffen.«
Florence war entgeistert. Der Mann pochte auf seine Rechte. Jetzt verstand sie, warum Corinne nicht heimgekommen war.
»Wo ist Corinne jetzt?«
»In meinem Haus in der Stadt.«
»Sind Sie sicher, dass sie noch dort ist, wenn Sie zurückkommen?« fragte Florence zweifelnd.
»Sie scheinen sie gut zu kennen«, sagte Jared kichernd. »Ich bin auf Nummer Sicher gegangen und habe sie in meinem Zimmer eingeschlossen.«
»Mr. Burkett!«
»Erzählen Sie mir ruhig, für wie grausam Sie mich halten«, sagte er kühl. »Es hat sich als notwendig erwiesen und gilt außerdem nur für heute nacht. Morgen früh bringe ich sie in mein Haus am Meer, auf der anderen Seite der Insel. Dort kann sie keinen Schaden anrichten.« Plötzlich sah er Florence nachdenklich an. »Um Corinnes willen sollte ich Sie wahrscheinlich mitnehmen.«
Florence war in einer Zwickmühle. Wenn sie mitkam, würde Jared Michael sehen. Das Baby schlief gerade. Was würde Corinne dazu sagen, wenn sie das Risiko einging, dass ihr Mann das Kind sah? Sie hätte ihm die Geschichte erzählen können, die sie vereinbart hatten.
Als sie nicht sofort bereitwillig zustimmte, sprach Jared weiter. »Wenn Sie nicht mitkommen wollen, kann ich Ihnen die Heimfahrt zahlen.«
»Das wäre vielleicht das beste«, sagte Florence widerstrebend.
Sie betete darum, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Jared hob die Schultern. »Das liegt ganz bei Ihnen, Miß Merrill.«
»Ich heiße Mrs. Merrill«, log sie, für den Fall, dass sie noch auf die erfundene Geschichte zurückkommen musste. »Wenn Sie Platz nehmen und warten, packe ich Corinnes Sachen zusammen.«
Sie begab sich in Corinnes Schlafzimmer. Warum musste ausgerechnet sie diese Entscheidung fällen? Wenn sie nur erst mit Corinne reden könnte! Der Gedanke, Corinne ausgerechnet mit dem Mann zurückzulassen, den sie mehr als alle anderen haßte, war ihr zuwider. Dennoch hatte sie auch beharrlich darauf bestanden, dass Jared seinen Sohn nicht sehen sollte.
Jared stand in der Tür.
»Sie werden sich beeilen müssen, Mrs. Merrill«, sagte er ungeduldig. »Nach Sunset Beach ist es höllisch weit, und ich brauche wenigstens ein bisschen Schlaf, ehe wir fahren.«
Jareds Blick fiel auf die hawaiianischen Kleider, die in dem geöffneten Schrank hingen. Er nahm ein muumuu heraus und lachte herzlich. »Ich kann mir meine elegante Frau nicht in diesen Dingern vorstellen. Trägt sie sie wirklich?«
Florence zuckte zusammen.
»Cori hat sie gekauft, weil sie so bequem aussahen.« Das war das erste, was ihr einfiel. »Sie hat sie nie getragen.«
Sie hatte das Gefühl, alles, was mit Michael in Zusammenhang stand, geheimhalten zu müssen. Langsam geriet sie in Panik.
»Meine Frau scheint ihr Geld gern zum Fenster hinauszuwerfen - für Kleider, für ihre Liebhaber ... Es wird ewig dauern, all diese Kleider einzupacken.«
Er schob die Kleider auf der Stange zusammen, hängte sie sich über den Arm und ging damit hinaus.
»Mr. Burkett!« keuchte Florence und lief hinter ihm her. »Sie werden die Kleider ruinieren, und sie haben ein Vermögen gekostet!«
»Ein paar Falten schaden nichts, Mrs. Merrill«, rief Jared über seine Schulter zurück. »Ich sagte Ihnen doch, dass ich in Eile bin. Packen Sie die übrigen Sachen ein!«
Florence war entrüstet. Wie sollte Corinne mit einem derart unmöglichen Mann zusammenleben? Sie hätten niemals hierher kommen sollen.
Jared stand wieder in der Tür. »Sind Sie immer noch nicht fertig?«
Vor Erschöpfung und Angst schrie sie ihn an. »Machen Sie es doch selbst! Sie werden ja sehen, was Cori dazu sagt.«
Ihre schrille Stimme weckte Michael im Nebenzimmer auf. Florence erbleichte, als er zu schreien anfing. Jetzt ging es mit den Lügen los. Da half nichts.
»Da sehen Sie, was Sie angerichtet haben«, sagte sie vorwurfsvoll und lief in das Kinderzimmer.
Sie hob Michael hoch und drückte ihn an ihre Brust. Jared war ihr gefolgt.
»Wessen Kind ist das?«
Florence beobachtete ihn genau. Seine Stimme war gefährlich leise geworden, seine Augen hatten sich verengt; sie glänzten dunkel.
Er starrte Michael an. Michael schrie
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