Paradies der Leidenschaft
gleich war, was er tun würde.
Er warf sie zu Boden.
Sie fiel genau zwischen die Tür und quetschte sich bei dem Aufprall die Schultern. Jared stand über ihr und presste eine Hand auf seine Wunde. Seine Augen glühten.
»Du verfluchtes, blutdurstiges Weibsbild! Dafür sollte ich dich verprügeln.«
»Na los! « schrie sie trotzig. »Mach nur! Das spielt keine Rolle mehr. Du bist ein niederträchtiges, gemeines Vieh. jetzt schlag mich schon! Du wirst schon sehen, wie sehr ich hassen kann.«
Als Jared sich bückte, zuckte sie zurück. Er packte sie am Handgelenk, zerrte sie auf die Füße und dann die Treppe hinauf.
Sie wehrte sich mit aller Kraft, während sie auf das Blut auf seinem Hemd starrte. Sie wußte, dass er sie dafür schlagen würde. War sie wirklich seiner Gnade ausgeliefert, weil ein Stück Papier aussagte, sie sei seine Frau? Konnte er ungestraft mit ihr verfahren, wie er wollte?
Die Treppe mündete auf einen langen Korridor. Jared öffnete die zweite Tür, schob sie in den Raum, schlug die Tür zu und schloss sie von außen ab.
Corinne hämmerte gegen die Tür.
»Das kannst du nicht tun, Jared!« kreischte sie und hämmerte weiter.
Sie hörte, wie er fortging, wirbelte herum und sah sich in dem Zimmer um. Als sie sich ein wenig beruhigt hatte, fand sie eine Lampe und machte Licht.
Sie befand sich in einem großen, männlich eingerichteten Zimmer, das in Blau und Braun gehalten war - Wildleder, Leder und schwere Brokatstoffe. Jareds Schlafzimmer? Sie nahm die Lampe in die Hand und inspizierte den Raum genauer. In einem großen Kleiderschrank fand sie eine vollständige Männergarderobe. Eine Tür führte in ein modern ausgestattetes Badezimmer mit Marmorwanne und einem Waschbecken mit Kristallhähnen.
In einem wandgroßen Spiegel sah sie ihr Spiegelbild und war entsetzt über ihr zerzaustes Aussehen.
Der Schmerz in ihren Brüsten war unerträglich geworden, und der Druck, mit dem Corinne die Milch zurückhalten wollte, half nichts mehr. Sie verschloss die Badezimmertür von innen, öffnete ihr Kleid bis zur Taille und drückte vorsichtig die Milch aus ihren Brüsten. Welch eine Verschwendung! dachte sie verbittert. Der Vorgang war mühsam und langwierig, verschaffte ihr aber schließlich ein wenig Erleichterung. Doch sie brauchte Michael immer noch. Gegen Morgen würde sie kaum noch ohne ihn auskommen.
Corinne knöpfte ihr Kleid zu, verließ das Bad und stellte sich ans Fenster. Sie war erschöpft.
Stunden vergingen, während Corinne auf einem Stuhl saß, aus dem Fenster schaute und wartete. Ihr Kopfschmerz kehrte wieder, ihr Magen rumorte, und ihre Schulter schmerzte. Ihre Angst verflog, und ihr Zorn steigerte sich von Minute zu Minute.
Als die Tür sich endlich öffnete, fiel es Corinne schwer, nicht auf Jared zuzustürzen und ihm die Augen auszukratzen. Er hielt ein Tablett mit Nahrungsmitteln in den Händen, ihr Schuh klemmte unter seinem einen Arm, und seine Miene war ausdruckslos. »Hast du Hunger?« Als sie nicht antwortete, trat er mit dem Tablett ein. »Ich wäre eher gekommen, aber es hat mir Schwierigkeiten gemacht, Soon Ho zu erklären, was im Wohnzimmer passiert ist.« Sie zeigte kein Interesse, doch er sprach weiter. »Soon Ho kümmert sich um mich. Er kocht und hält das Haus sauber. Er ist wirklich bemerkenswert.«
Corinne schwieg und beobachtete jede seiner Bewegungen.
»Willst du sitzenbleiben und mich mit deinen Blicken töten, oder kommst du zum Essen?«
Ihr tiefes, heiseres Gelächter ließ seine Nerven vibrieren. »Ich wünschte, meine Augen könnten töten.«
»Das glaube ich dir«, sagte er höflich und zündete eine weitere Lampe an.
Corinne sah ihm nach und bemerkte, dass er ein frisches Hemd angezogen hatte. Darunter konnte sie schwach den Umriß eines Verbandes erkennen. Sie hoffte, dass die Wunde ihn schmerzte. Noch besser wäre es, wenn sie sich entzündete. Vielleicht würde er gar an Blutvergiftung sterben.
Der Gedanke entlockte ihr ein verzerrtes Lächeln.
Jared schlenderte zu dem Kirschbaumtisch zurück und begann, von den Früchten in der Schale auf dem Tablett zu essen. Corinne blickte finster drein. Wollte er sie von jetzt an übersehen?
»Du kannst mich wirklich nicht einfach hierbehalten, Jared«, sagte sie ruhig und sachlich.
»ja, ich weiß«, antwortete er kühl. »Aber du wirst doch nichts dagegen haben, diese eine Nacht hier zu verbringen?«
»Wozu soll das gut sein, wenn ich morgen früh gehen kann?«
»Du wirst morgen früh nicht
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