Paradies der Leidenschaft
das keiki! Dann weißt du, dass Liebe viel besser ist.«
Corinne wollte etwas darauf sagen, doch Florence drängte sie, die Küche zu verlassen, ehe noch mehr Unheil geschehen konnte.
Corinne verbrachte den Rest des Tages mit Florence und Michael in ihrem Schlafzimmer. Aleka spielte wieder ein wenig mit Michael, als sie das Essen brachte, doch sie war klug genug, kein Wort über ihn, Jared oder seine Schwester zu äußern.
Corinne wußte, dass es Jared Stunden gekostet hatte, das Mädchen zu beschwichtigen, denn sie alle hatten die herzzerreißenden Tränen aus dem Patio gehört. Wäre sie nur nicht gleich an diesem Morgen in die Küche gestürzt! Verflucht noch mal!
J etzt war es zu spät, und Jared würde heute nicht mehr abreisen. Sie fürchtete, ihm in die Augen zu schauen, ganz besonders allein; noch mehr fürchtete sie, von ihm geholt zu werden.
Sie wünschte Florence eine gute Nacht und ging zögernd in Jareds Zimmer. Er stand am Fenster und sah hinaus. Jared war so in Gedanken verloren, dass er nicht hörte, als sie ins Zimmer trat. Sie räusperte sich, Er stand im Schatten, und als er sich umdrehte, konnte sie seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen.
»Wenn du nicht mehr wünschst, dass ich in diesem Zimmer schlafe, kann ich ... «
»Komm herein, Corinne!« sagte er. »Du bist meine Frau, und dieses Zimmer gehört dir ebenso wie mir. Ich habe dir gestern schon gesagt, dass es keine anderen Zimmer gibt. Ich möchte auch nicht, dass deinem Mädchen Unannehmlichkeiten daraus entstehen, dass wir beide nicht im gleichen Zimmer schlafen wollen.«
»Ihr würde es nichts ausmachen.«
»Aber mir.«
Seine Stimme klang nicht grob. Er schien entsetzlich müde zu sein.
»Ich schlafe heute allerdings nicht auf der Couch«, warnte sie ihn. »Mein Nacken ist noch steif von der letzten Nacht.«
»Mach es dir bequem!«
»Du wirst aber nicht ... «
Corinne unterbrach sich mitten im Satz und biß sich auf die Lippen.
»Nein«, antwortete er.
Corinne schloss die Tür. Aleka hatte ihr Nachthemd auf das Bett gelegt. Sie nahm es, ging auf die Badezimmertür zu, blieb dann jedoch stehen und drehte sich langsam zu Jared um.
»Es - es tut mir wirklich leid wegen heute Morgen«, sagte sie und war dankbar, dass er mit dem Rücken zu ihr stand und sich nicht umgedreht hatte. »Ich hätte deine Schwester niemals mit Absicht verletzt, Jared. Ich konnte nicht ahnen, dass sie über die genauen Umstände des Todes deiner Mutter nichts wußte.«
»Ich weiß«, murmelte er, ohne sie anzusehen. »Vergiss es jetzt! Das ist vorbei.«
Wie kann ich das vergessen? wollte sie sagen, ging aber stattdessen ins Bad und schloss die Tür leise hinter sich. Als sie sich umgezogen hatte, stand Jared immer noch am Fenster.
Sie legte sich zu Bett und fragte zögernd: »Hast du etwas dagegen, wenn ich das Licht ausmache?«
»Mach es aus! Ich bleibe noch eine Weile auf.«
Sie konnte nicht schlafen, doch als er nach langer Zeit wirklich ins Bett kam, stellte sie sich schlafend. Er war so nahe, so unglaublich nahe, und gegen ihren Willen dachte sie an ihre Hochzeitsnacht heute vor einem Jahr. Nie mehr würde sie dieses Prickeln empfinden, nie mehr in seinen starken Armen liegen und seine Lippen auf den ihren spüren, während er ihren Willen aus ihr saugte. Nie mehr schien eine entsetzlich lange Zeit zu sein, wenn sie jetzt sofort von diesen kräftigen Händen gestreichelt werden wollte; sie wollte seinen Körper von Kopf bis Fuß auf ihrem spüren. Warum hatten sie nur alles kaputtgemacht?
Sie merkte, dass sich etwas bewegte, und spürte, dass er sie ansah. Doch sie ließ die Augen geschlossen und hielt den Atem an.
»Es tut mir leid, Kolina«, flüsterte er leise und rückte wieder an das andere Ende des Bettes.
Was tat ihm leid? Sie wußte, dass er geglaubt hatte, sie schliefe. Er glaubte, sie hätte ihn nicht gehört, sonst hätte er das nie gesagt. Würde sie je erfahren, was ihm leid tat?
Tränen strömten aus ihren Augen, doch sie wußte nicht, warum.
Kapitel 28
Als Corinne erwachte, spürte sie Jareds Brust an ihrem Rücken. Einen Arm hatte er besitzergreifend um sie geschlungen. Ihr erster Impuls war, aus dem Bett zu springen, aber dann wurde ihr klar, dass sie ihn damit geweckt und vielleicht auch seinen Zorn hervorgerufen hätte. Also blieb sie still liegen und genoss seine Nähe.
Gleichzeitig machte es sie nervös, seinen Atem in ihrem Nacken zu spüren und das Gewicht seines Armes auf ihrem Körper; eine seiner
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