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Paradies der Leidenschaft

Paradies der Leidenschaft

Titel: Paradies der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Stimme.
    Jared drehte sich um und sagte eisig: »Sie war meine Mätresse, ehe ich dich geheiratet habe, aber seit ich vom Festland zurückgekehrt bin, habe ich keine Zeit mehr für sie gehabt.«
    »Erwartest du, dass ich dir das glaube?«
    »Eifersüchtig?« fragte er sarkastisch.
    »Natürlich nicht.«
    »Das ist auch gut so. Du kannst mir schließlich eine Mätresse nicht mißgönnen«, sagte er in brutalem Ton, »wenn du dich jedem x-beliebigen Mann hingibst.«
    Sie keuchte und wollte ihn schlagen, aber er fing ihre Hand ab und hielt ihr Handgelenk fest. Als er auf sie herabsah, waren seine Augen kalte graue Schlitze.
    »Verletzt dich die Wahrheit, meine Liebe?« fragte er. »Huren müssen sich an Beleidigungen gewöhnen. Das bringt ihr Beruf nun mal mit sich.«
    »Mit jedem anderen täte ich es eher als mit dir«, fauchte sie giftig.
    Sie wollte ihn unter allen Umständen verletzen.
    Er erbleichte, stieß sie von sich und ging wieder ins Haus.
    Corinne wandte sich ab und kämpfte gegen ihre Tränen an. Warum mussten sie einander immer wieder weh tun? Er konnte so gehässig sein, dass es ihr lieber gewesen wäre, er hätte sie geschlagen. Einen Augenblick lang war sie bereit, ihm die Wahrheit zu sagen, die volle Wahrheit. Wahrscheinlich hätte er sie jedoch nur ausgelacht.
    Sie hatte ihre Sache zu gut gemacht, und niemand würde ihr je das Gegenteil glauben - außer ihre sogenannten Liebhaber. Sie wußten es, doch gerade sie würden es niemals zugeben. Es war einfach zu absurd.
    Corinne war elend zumute. Sie pflückte eine Gardenia, sog ihren Duft tief ein und steckte sie sich hinter ein Ohr. Dann setzte sie sich auf eine Bank unter dem gewaltigen Mangobaum.
    Sie konnte das Meer nicht sehen, aber sie hörte die Brandung. Es war so friedlich hier. Es musste einfach himmlisch sein, mit dem Mann, den man liebte, hier zu sitzen und den Sonnenuntergang zu beobachten. Er würde sie an sich ziehen, und gemeinsam würden sie die Schönheit und das Wunder der Natur und der Liebe erleben.
    Plötzlich fühlte sie sich unendlich einsam. Wie hatten Jareds beißende Bemerkungen sie so sehr verletzen können? Ihr sollte gleich sein, was er über sie dachte. Er hatte zugegeben, dass Naneki seine Mätresse war, und aus irgendeinem Grunde verletzte sie auch das. Dann war da noch das kleine Mädchen, das ihn Papa genannt hatte. Corinne glaubte keinen einzigen Moment daran, dass es nicht Jareds Kind war. Jared hätte Naneki heiraten sollen, und wenn er es bloß um seiner Tochter willen getan hätte. Statt dessen war er aufs Festland gekommen und hatte sie geheiratet, um sich an ihrem Vater zu rächen.
    Sie war es leid, mit ihm zu kämpfen. Sie wollte nur noch nach Hause. Sie würde nicht einmal versuchen, das Geld zurückzubekommen, das Jared ihr abgenommen hatte. Sollte er es doch behalten. Sie brauchte es nicht.
    An der Frontseite des Hauses wurde eine Tür zugeschlagen. Corinne horchte. Als sie sich umsah, erspähte sie Jared, der auf den Stall zuging. Einige Minuten später hörte sie ein Pferd davongaloppieren.
    jetzt war er also fort, ohne sich auch nur zu verabschieden. Anstelle der Erleichterung, die sie erwartet hatte, spürte sie, wie ihr von neuem Tränen in die Augen traten.
     

Kapitel 29
     
    Corinne saß allein am Küchentisch und trank chinesischen Tee. Es war der 1. November. Jared war schon seit drei Wochen fort. Ihre Versuche, nach Honolulu zu kommen, waren gescheitert. Das Betreten des Stalles, in dem die Pferde und die Kutsche standen, war ihr untersagt, und der Eismann, der als einziger vorbeikam, fürchtete Jared so sehr, dass er sie niemals mitgenommen hätte. Aleka war unbestechlich. Sie kannte fared von Kindheit an und hätte ihm niemals die Treue gebrochen; niemand war weniger käuflich als sie.
    »Warum hast du Jared geheiratet?«
    Corinne, die völlig in Gedanken versunken war, zuckte angesichts dieser unerwarteten direkten Frage zusammen. Sie sah auf. Malia stand ihr am anderen Ende des Tisches gegenüber. In den drei Wochen, seit sie sich hier aufhielt, hatte Malia noch kein Wort an Corinne gerichtet und war nie auch nur in ihre Nähe gekommen. Sie hatte jedesmal sofort den Raum verlassen, wenn Corinne zur Tür hereingekommen war, und alle Mahlzeiten auf ihrem Zimmer eingenommen, um Corinne aus dem Weg zu gehen.
    »Nun?«
    Corinne konnte dem Mädchen den Hass nicht verübeln.
    »Es gab verschiedene Gründe, aus denen Jared und ich geheiratet haben«, sagte Corinne ausweichend und hoffte, Malia würde

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