Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paradies der Leidenschaft

Paradies der Leidenschaft

Titel: Paradies der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
nicht weiter in sie dringen.
    »Hast du ihn geliebt?«
    »Nein.«
    »Hat er dich geliebt?«
    »Nein, ganz gewiss nicht.«
    Corinne hörte selbst die Bitterkeit, die sich sogleich wieder in ihre Stimme schlich.
    »Warum habt ihr dann geheiratet?«
    Corinne fühlte sich in die Enge getrieben. »Das - äh - das geht dich eigentlich wirklich nichts an.«
    Malia stützte ihre Hände auf eine Stuhllehne und beugte sich vor.
    »Er ist mein Bruder«, sagte sie, und in ihrer Stimme lag ein Flehen. »Ich habe ihn gefragt, warum er dich geheiratet hat, aber er hat mir die gleiche Antwort gegeben, wie du es eben getan hast. Ich bitte dich, mir zu helfen, es zu verstehen.«
    Corinne schlug die Augen nieder. Sie versuchte, sich an Malias Stelle zu versetzen, und ihr wurde klar, wie bestürzt und verstört das junge Mädchen sein musste.
    »Dein Bruder hat mir versprochen, mir das zu geben, was ich von einer Ehe erwartete: keinen Ehemann.«
    »Wie meinst du das?«
    »Er wollte sich nicht ' in meine Angelegenheiten einmischen. Wir hatten vor, unser Leben unabhängig voneinander zu verbringen.«
    »Wenn du nicht mit ihm zusammenleben wolltest, warum bist du dann hierher gekommen?«
    »Ich glaube, es ist besser, wenn du die Antwort auf diese Frage nicht erfährst«, sagte Corinne hart. »Sie spricht nicht gerade für deinen Bruder.«
    »Mein Bruder hat nichts falsch gemacht, außer, dass er dich geheiratet hat.«
    Wenn es darum ging, Jared zu verteidigen, erwachte sofort wieder die Feindseligkeit in Malia.
    Corinnes Zorn konnte es leicht mit Malias aufnehmen. »Jared ist keineswegs der Ausbund an Tugend, für den du ihn hältst. Der Grund, aus dem er mich angeblich geheiratet hat, war erlogen. Er behauptete, für ihn sei es eine Ehrensache. Dein reizender Bruder hatte mich nämlich vergewaltigt. Dann hat er sich erboten, meinen Ruf durch eine Eheschließung zu retten.«
    »Du lügst!«
    »Frag ihn selbst, ob er das leugnen kann! Das war seine Ausrede, um mich zu heiraten, Malia. Aber es war wirklich nur eine Ausrede, denn dein Bruder ist gewissenlos. Der wahre Grund, aus dem er mich geheiratet hat, ist folgender: Er glaubte, als mein Ehemann über die Anteile bestimmen zu können, die ich in der Werft meines Vaters besitze. Er wollte meinen Vater ruinieren und hat zu spät herausgefunden, dass die Eheschließung ihm nicht die Kontrolle über meine Anteile überlässt. Das muss ein entsetzlicher Schlag für ihn gewesen sein.«
    »Dein Vater ist ... «
    Malia war unfähig, den begonnenen Satz zu beenden.
    »Hat Jared dir erklärt, was mein Vater wollte, oder hat er dir die ganze Geschichte nur aus seiner Sicht erzählt?«
    »Er - er hat gesagt, meine Mutter sei gestorben - meine Mutter hätte sich getötet, weil sie ohne Samuel Barrows nicht leben konnte«, stammelte Malia.
    »ja, sie hat meinen Vater geliebt, und er hat sie geliebt. Sie war nicht stark genug, um ohne ihn weiterzuleben, aber mein Vater hat nie gewusst, wie schwer sie mit dieser Trennung fertig geworden ist. Er war am Boden zerstört und ist ein gebrochener Mann, seit Jared ihm erzählt hat, was sich zugetragen hat, denn er hatte sie immer noch geliebt. Denk daran, dass sie diejenige war, die meinen Vater von hier fortgeschickt hat! «
    »Aber Jared hat gesagt, es sei seine Schuld.«
    »Man kann niemanden für die Schwäche eines anderen Menschen verantwortlich machen. Mein Vater ist damals hierhergekommen, um sie zu suchen. Jared hat es nie so gesehen. Mein Vater wollte mit ihr fortgehen. Weil Jared das nicht verstanden hat, ist er aufs Festland gekommen und hat mich aus diesem Grunde geheiratet - um der Rache willen. Er hat mich benutzt, Malia, obwohl ich ihm nie etwas getan hatte, womit ich diese Behandlung verdient hätte.«
    »Bist du deshalb hierhergekommen?« fragte Malia. »Wolltest du dich auch rächen?«
    »Das klingt ganz so, als wolltest du mir das Recht dazu absprechen, Malia«, sagte Corinne scharf.
    »Du hast auch kein Recht dazu gehabt. Du hast bekommen, was du wolltest. Jared ist nach Hause gefahren und hat dich zurückgelassen, damit du dein eigenes Leben führen kannst. Und genau das hast du gewollt.«
    »Ja, er hat mich verlassen. Aber das war noch nicht alles. Er hat mich vor aller Öffentlichkeit verlassen, Malia, und das am Tag nach unserer Hochzeit, an dem er erfahren hat, dass ich ihm nicht behilflich bin, meinen Vater zu ruinieren. Statt dessen hat er mich ruiniert, indem er eine Anzeige in alle Zeitungen setzte, in der stand, seine Frau hätte

Weitere Kostenlose Bücher