Paradies der Leidenschaft
sie. »Jetzt mach, dass du wegkommst!«
»Letzte Nacht habe ich dir mein Bett überlassen«, sagte er kühl. »Ich habe nicht die Absicht, das ein zweites Mal zu tun.«
»Das kannst du mir nicht vorwerfen«, entgegnete sie hitzig. Ihre grünen Augen funkelten. »Ich habe dich nicht darum gebeten, dort zu schlafen, und auch hier bin ich nicht freiwillig. Wenn du dein Bett haben willst, sollst du es auch haben.« Sie ließ sich auf den Boden gleiten und packte, den Bademantel, den sie ans Fußende gelegt hatte. »Ich schlafe woanders.«
»Ich fürchte, das geht nicht, Corinne«, erwiderte er. »Mehr Zimmer gibt es nicht.«
Sie ging auf die Tür zu. »Dann schlafe ich eben bei Florence«, sagte sie hochmütig über die Schulter.
Jared packte ihren Arm. Er hielt sie wie in einem Schraubstock und wirbelte sie herum, um sie anzusehen.
»Du gehst nirgendwo hin«, sagte er grob und stieß sie zu rück. »Leg dich wieder ins Bett!«
Corinne taumelte. Ihr offenes Haar fiel über ihr Gesicht. Als sie es wieder über die Schultern geworfen hatte und ihn anfauchen wollte, erstarben ihr die Worte auf den Lippen. Er hatte sein Handtuch zur Seite geworfen und fing gerade an, seine Hose auszuziehen.
»Nein!« keuchte sie und wurde weiß. »Du wirst mich nicht anrühren, Jared!«
Er hielt in der Bewegung inne und starrte sie an. Dann warf er plötzlich den Kopf zurück und lachte laut.
»Ich meine es ernst, Jared!« sagte Corinne.
In ihrer Stimme schwang Hysterie mit.
»Ich schlafe nicht angekleidet, Corinne. Das habe ich noch nie getan«, erklärte er und kicherte immer noch. »Ich hatte nichts anderes vor, als zu schlafen.«
Corinne spürte, wie ihre Wangen vor Verlegenheit erröteten. »Du schläfst allein. « Sie schnappte die Zudecke, die auf dem Bett lag. »Ich schlafe auf dem Sofa.«
Jared beobachtete, wie sie hochmütig davonstapfte. Seine Augen verengten sich.
»Wenn es etwas gibt, dessen du dir wirklich sicher sein kannst, dann, dass ich dich nicht anrühre«, sagte er in geringschätzigem Ton. »Dein Körper ist etwas zu abgenutzt, um mich noch zu interessieren.«
Er hörte, wie sie scharf einatmete, und fand ein perverses Vergnügen daran. Verdammt noch mal, warum musste sie auch so schön sein! Als er das Zimmer betrat, hatte ihr Anblick ihm den Atem geraubt. Wie sie dalag, so einladend und verflucht verführerisch! Dann hatten ihre Augen vor Zorn gefunkelt, und sie war nur um so schöner geworden. Sie sah großartig aus in ihrer Wut. Doch er hatte die Kontrolle über sich behalten. Er würde nicht zulassen, dass er ihr gegenüber etwas empfand.
Es war zwar nur Wollust, doch verachtete er sich, sie empfunden zu haben, und beschloss, sie niemals erfahren zu lassen, dass sie sein Blut immer noch in Wallung bringen konnte.
Er schaltete das Licht aus und zog sich aus. Dann fiel er ins Bett. Obwohl er sehr müde war, dauerte es lange Zeit, bis er endlich einschlief.
Kapitel 27
Jared erwachte eher als Corinne. Er sah sie an. Die halbe Nacht hatte er damit verbracht, über sie nachzudenken. jetzt musste er sie schleunigst vergessen, um Malia gegenüberzutreten.
Malia war der hawaiianische Name für Maria, doch so nannte sie niemand. Es war zwar nur acht Monate her, seit er seine jüngere Schwester zum letztenmal gesehen hatte, doch eigentlich war mehr als ein Jahr vergangen, seit er sich wirklich mit ihr befasst hatte. Das sah Jared gar nicht ähnlich, da er Malia mehr liebte als jeden anderen Menschen auf der Welt. Seit dem Tod seiner Mutter hatte er sich eher wie eine Mutter als wie ein Bruder um sie gekümmert, doch im Laufe des letzten Jahres waren die Belange der inzwischen Achtzehnjährigen vorübergehend in den Hintergrund getreten; er war zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen.
Malia war im Februar aufs Land zurückgekehrt, voller Wut auf Jared, der sie ignoriert hatte. Dass er ihr nichts von seiner Heirat erzählt hatte, musste ein Schock für sie gewesen sein. Auf den Gedanken, sie könnte schmutzige Einzelheiten über seine Ehe gehört haben, kam er nicht. Niemand würde derartigen Klatsch an ein achtzehnjähriges Mädchen weitergeben'
Corinne erwachte in dem Moment, in dem Jared die Tür schloss. jetzt würde er nach Honolulu zurückfahren, und am liebsten wäre sie gleich hinterhergefahren. Noch war sie im Besitz ihres Schmucks und hatte auch noch ein wenig Bargeld. Nein, lange würde es nicht dauern, bis sie einen Weg gefunden hatte, von hier zu verschwinden.
Sie hörte
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