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Paradies

Paradies

Titel: Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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Küche führen. Annika versuchte sie zu öffnen, aber sie war abgeschlossen. Sie probierte ihre Schlüssel, doch sie passten nicht.
    Das Büro, dachte Annika. Zu diesem Zimmer hatte Mia Eriksson keinen Zugang.
    Sie war gerade auf dem Weg zurück in die Küche, um dort nach einem Schlüssel zu dem verriegelten Zimmer zu suchen, als das obere Sicherheitsschloss rasselte.
    Alles Blut sackte aus ihrem Kopf in die Füße. Sie konnte sich nicht bewegen und stand wie festgenagelt da, als sich das erste Schloss drehte. Als das zweite zu klicken begann, fing sie sich wieder und flog zu der Tür, hinter der sich die Treppe ins Obergeschoss verbarg. Sie bekam die Tür auf, schob sich hindurch, schloss sie hinter sich und schwebte blitzschnell und lautlos die Treppenstufen hinauf, worauf sie in einen weiteren Flur mit dem gleichen parkettgemusterten Linoleumbelag gelangte. Es gab vier Türen, und sie riss eine von ihnen auf und gelangte in ein Schlafzimmer, wo sie sich unter das hintere Bett warf, oh, Gott, hilf mir, vergib mir all die dummen Dinge, die ich getan habe…
    Der Fußboden unter dem Bett war unglaublich staubig, und sie hielt sich die Hand vor Nase und Mund, um die Atemluft ein wenig zu filtern und nicht niesen zu müssen. Jemand bewegte sich in dem Zimmer unter ihr, es lief Wasser, das musste die Küche sein.
    Sie atmete schwer, schnell und tief.
    Nein, dachte sie, keine Panikattacke, nicht jetzt.
    Ihre Atmung gehorchte ihr nicht, sie hyperventilierte und drehte sich mühsam auf den Rücken, um in ihren Taschen nach etwas zu suchen, in das sie hineinatmen konnte. Sie fand ihre Handschuhe, hielt einen wie eine Tüte vor Nase und Mund und atmete, bis der Anfall vorüber war und sie erschöpft und vollkommen reglos dalag. Sie starrte auf einen sechzig Jahre alten Bettrost, braunbeige Riemen hielten staubige Stahlfedern.
    Dann drehte sie den Kopf zur Seite und legte das Ohr auf den Fußboden. Erregte Stimmen waren zu hören, ein Mann und eine Frau. Der Mann war aggressiv, die Frau leicht hysterisch. Sie erkannte sie wieder. Rebecka Agneta Charlotta Evita.
    »Das war mein Fall!«, sagte die Frau. »Mein Fall! Diese Verräterin!
    Das Sozialamt will gerade bezahlen, und dann verduftet sie, dieses Schwein!«
    Sie redet von Mia Eriksson, dachte Annika. Unten ging etwas in die Brüche, sie tippte auf die Kaffeemaschine. Der Mann murmelte etwas, aber sie hörte nicht, was, und dann schrillte ihr etwas direkt ins Ohr. Sie fuhr hoch und schlug sich den Kopf an den Stahlfedern, verdammter Mist. Das Schrillen hörte auf, und sie legte sich wieder hin und tastete mit den Fingern ihre Stirn ab. Sie blutete ein wenig. Dann ging es wieder los, es war die Türklingel.
    Sie war in der Küche, gleich unter der Decke, angebracht.
    In der nachfolgenden Stille hörte sie die Stimmen leiser sprechen, eher erstaunt als erregt, eher ängstlich als aggressiv.
    »… nein, ich erwarte niemand…«
    »… vielleicht kommen sie ja zurück…«
    Von unten hörte man jetzt Schritte, Blut lief ihr in die Augenbraue, sie konzentrierte sich auf ihr Gehör.
    Es war ein Mann, ein Mann war gekommen. Man diskutierte etwas, die Stimmen wurden lauter. Die Haustür wurde geschlossen, sie gingen in die Küche zurück.
    »Wenn Sie glauben, dass ich bereit bin, diese Rechnung zu bezahlen, irren Sie sich gewaltig«, sagte einer der Männer, und Annika schnappte nach Luft.
    Thomas Samuelsson.
    Die Stimme der Frau sickerte durch die Decke, abgeklärt und verächtlich.
    »Wir haben einen Vertrag, und der muss erfüllt werden.«
    »Aber die Frau ist doch, verdammt noch mal, tot!«
    Der Sozialkämmerer war unglaublich wütend.
    »Sie ist weggelaufen«, erwiderte Rebecka Evita. »Das war ihre eigene Entscheidung. Das befreit Sie aber noch lange nicht von Ihrer Verantwortung und Ihrer Zahlungspflicht.«
    Thomas Samuelsson sprach jetzt leiser, und Annika konnte nicht alles verstehen.
    »Ich werde Sie anzeigen, Sie verdammte Betrügerin«, glaubte sie ihn sagen zu hören. »Ich weiß alles über Ihre Schulden und Ihre Konkurse, und auf Geld von der Gemeinde Vaxholm können Sie warten, bis Sie schwarz werden.«
    Danach wurde es chaotisch. Der andere Mann schrie etwas, Thomas Samuelsson antwortete, die Frau keifte, man hörte einen dumpfen Schlag, Holz splitterte, Brüllen und Schreien, das Haus erzitterte.
    »Sperr ihn ein«, schrie Rebecka Björkstig.
    Ein weiterer entfernter Schlag, dumpfe Schreie, rhythmisch hämmernde Fäuste.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte

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