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Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Titel: Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Arentzen
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zusammen. Daniel war es, der mich einführte. Dann verließ er das Team, um seiner Wege zu gehen. Aber dass da …« Sie deutet auf die Leinwand, obwohl diese nichts mehr zeigt, »das ist … barbarisch . Grauenvoll. Wie kann ein Mensch, den man mag und zu kennen glaubt, zu so etwas fähig sein? Er war fröhlich und freundlich, achtete das Leben. Daniel war nie ein … Monster.«
    »Ich fürchte mich nicht vor den Feinden, die ich kaum kenne, sondern vor den Freunden, die ich zu kennen glaube. Sie sind es, die einem den Dolch in den Rücken stoßen«, erwidere ich düster.
    »Von wem ist das?«, fragt Baptiste.
    »Von meinem Vater.« Ich winke ab. »Liegen bereits nachrichtendienstliche Informationen über Bender vor?«
    »Wir haben ein Dossier, aber das ist nicht gerade üppig. Wir wissen, dass er sich nach Osteuropa zurückgezogen hat. Genauere Informationen liegen uns nicht vor. Dennoch wäre es gut, wenn Sie sich auf den Weg machen könnten.« Baptiste schaut mich lächelnd an.
    »Wir kennen zwar nicht den Aufenthaltsort von Bender – aber ich mache mich auf den Weg. Kein Problem, nur … wohin? Ungarn? Rumänien?«
    »England«, erwidert mein Vorgesetzter mit einem süffisanten Lächeln. »Bender war der Assistent Ihres Vaters. Möglich, dass Sie in alten Unterlagen einen Anhaltspunkt finden, was Daniel Bender zu solch einer Tat bewegen könnte.«
    »Also Ermittlungen in den eigenen vier Wänden. Was für ein Spaß das wird«, nuschele ich. »In die Vergangenheit meines Vaters einzutauchen gefällt mir gar nicht. Der alte Mistkerl …« Ich winke ab, noch bevor Baptiste etwas erwidern kann. »Ich weiß, dass es sein muss. Ein bisschen Frustration wird aber erlaubt sein.«
    »Lassen Sie sich eine Maschine buchen. Wir spielen das Dossier von Bender auf Ihren PDA. Sollten wir weitere Informationen erhalten, lassen wir es Sie wissen.«
    »Und Jane? Sie begleitet mich hoffentlich, denn sie kennt sich in den Unterlagen meines Vaters besser aus als ich.«
    »Natürlich. Sie sind ein Team – nur an die Front geht sie nicht.« Baptiste räuspert sich. »Eines noch, Commander – Sie sind nach wie vor Mitarbeiterin des MI6. Wir haben Sie nur ausgeliehen.«
    »Bedeutet?«, will ich wissen.
    »Dass die Gesetze und Regeln des MI6 für Sie noch immer in Kraft sind. Auch der Intelligence Service Act, Absatz 7 1 . Sie wissen, was ich meine …«
    »Sie … wollen einen Abschuss?« Es ist nicht das erste Mal, dass ich eine solche Order erhalte und bislang kam ich ihr stets nach. Den Guten schadet, wer die Schlechten schont . Das wussten schon die alten Römer. Mein Ziel war es stets, die guten Bürger des Vereinigten Königreichs zu schützen. Sonst wäre ich nicht Agentin des MI6 geworden. Einen solchen Befehl jedoch vom Leiter der Paraforce zu erhalten, ist etwas anderes.
    »Wenn es sich nicht vermeiden lässt …« Baptiste startet den Film noch einmal, stoppt ihn aber kurz darauf und lässt uns das Standbild sehen. »Wir müssen wissen, was dieser Bender plant. Hier sind Kreaturen zu sehen, die es nicht geben dürfte. Damit meine ich nicht die Gestaltwandler. Ihre Aufgabe wird es sein, mehr über die Umtriebe herauszufinden.«
    Er zögert kurz. »Nun ja, was diese Xania anbelangt, da müssen wir nicht lange überlegen. Sie ist seine Killerin.«
    Spätestens jetzt wird jedem im Raum klar, dass Paraforce keine kleine Truppe spleeniger Geisterjäger ist. Viele von uns sind Agenten und tun, was sie bislang taten – nur auf einem anderen Gebiet. Wobei man das, was in dem Kloster geschah, guten Gewissens als Terrorismus bezeichnen kann. Darum behandeln wir die Sache auch so. Bender auf den Zahn fühlen, seine Killerin hingegen … Friede ihrer Seele . Oder Friede meiner Seele, sollte sie besser sein als ich.
    Die Besprechung ist beendet, wir verlassen den Raum.
    Jane ist schweigsam. Die letzten Sätze haben auch sie auf den harten Boden der traurigen Realität geholt.
    »Blutentnahme!«, singt Singh hinter mir, packt meinen Arm und zerrt mich in sein Labor. »Ich hoffe, meine Therapie und Chantalles Werk konnten Ihnen helfen. Es besteht die Möglichkeit, dass das Virus zurückgedrängt wird.«
    Mein Arm wird abgebunden, desinfiziert, eine spitze Nadel jagt in meine Vene, Blut sprudelt in ein Röhrchen. Als es voll ist, zieht er die Nadel aus meinem Fleisch, löst den Stauschlauch und klebt ein Pflaster auf die Wunde. »Drücken, sonst wird es blau.«
    Ich will gehen, aber er hält mich fest. »Wir haben hier die besten Geräte.

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