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Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Titel: Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Arentzen
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ein vampirischer Keim nichts ändern. Zumindest nicht so lange, bis ich zu einer echten Blutsaugerin werde. Und auch meine Infektion wird nicht verschwunden sein. Heilkräfte dieser Art besitzen nur Vampire. Mehr noch – Chantalle befürchtete sogar, das Virus könne mutieren und sich anpassen, um anschließend noch aggressiver zu sein. Geschieht das, werde ich elend krepieren oder muss mich vollends wandeln lassen. Sofern sie mich wandeln kann, da ein mutiertes Virus dann auch Vampire befallen könnte. So wie ein Grippevirus 1918 bis 1920, das weltweit fast eine Million Vampire das Leben kostete.
    Immerhin hat der Keim Gehör, Geschmacks- und Geruchssinn verbessert. Ich bin stärker und schneller als zuvor, mein Wissen um die Welt sowie ihre Geheimnisse sind größer geworden.
    Die Nachteile liegen auf der Hand – ich brauche regelmäßig menschliches Blut, um überleben zu können. Bei körperlicher Anstrengung jedweder Art dürstet es mich früher nach dem Lebenssaft, in ruhigen Phasen später. Hinzu kommt, dass ich anfällig für vampirische Erkrankungen bin; Allergien auf bestimmte Stoffe wie zum Beispiel Silber, hämorrhagisches Fieber oder anaphylaktische Reaktionen auf fremde Keime.
    Chantalle überließ mir eine Liste mit Clubs und Läden, in denen ich mich mit Mischgetränken eindecken kann. Wein, Bier oder auch Softdrinks, versetzt mit Blut. All die mythischen Wesen wie Vampire oder Werwölfe leben im Verborgenen, und doch hat sich eine Industrie entwickelt, welche die speziellen Bedürfnisse dieser Kreaturen befriedigt.
    Chantalle zum Beispiel besitzt eine Reinigungsfirma, die sich speziellen Tatorten widmet. Sie stellt nur Wissende ein. Menschen, aber auch andere Wesen. Auch Werwölfe müssen Miete zahlen …
    »Du kamst nicht dazu?«, ruft Jane aufgebracht. »Ich dachte schon, Chantalle würde mir deine Leiche auf die Fußmatte legen. Was … was in aller Welt hast du getan?«
    Sie kommt näher und versucht, mir in die Augen zu schauen. Doch die Brille ist derart verspiegelt, dass sie meine Pupillen nicht erkennen kann.
    Das ist auch gut so, denn wie ich bei einem Blick in den Spiegel merkte, schimmern meine Augen in einem metallenen Blau.
    »Wir kamen uns näher.« Ich seufze. »Himmel, Jane, du bist eine erwachsene Frau. Was denkst du, was wir getan haben?«
    »Du hast mit ihr zwei Nächte verbracht, um dich zu vergnügen? Du meine Güte!«
    »Ich wäre fast gestorben«, lasse ich sie wissen. »Chantalle rettete mir das Leben. Ich brauchte die Zeit, um mich an die neue Situation zu gewöhnen.« Ich lege meine Hand auf ihre Schulter. »Es tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Die letzten beiden Nächte waren extrem bizarr.«
    Sie nickt und lächelt wieder. »Hauptsache, du lebst und es geht dir gut. Außerdem sollte sich deine Einstellung nun geändert haben, oder?«
    Ich öffne meine Geldbörse und nehme 20 Pfund hervor.
    Sie lacht leise, während sie das Geld einsteckt. Dann schaut sie mich an. »Was machen wir heute? Willst du dich ausruhen? Oder bist du fit?«
    Ich nehme Chantalles Liste zur Hand. »Ich möchte ein paar Dinge einkaufen. Später können wir eine Runde Wii spielen, ich möchte die Zeit bis zum Dienstbeginn nutzen.«
    II
    Der Laden ist klein und unscheinbar. Er schmiegt sich in eine Reihe ebenfalls kleiner, unscheinbarer Läden, die alle seit Jahrzehnten zu existieren scheinen.
    Wer hier sein Geschäft betreibt, der will nicht expandieren oder von jedem neuen Hype profitieren, der aus den Tiefen des Webs aufkommt, die Gedanken der Menschen vernebelt und wieder verschwindet, als sei nichts geschehen.
    Wer hier hinter der eigenen Theke steht, der ist zufrieden mit dem täglichen Auskommen, das ihm die Bewohner der Nachbarschaft garantieren. Kundschaft und Händler altern gemeinsam. Manchmal vollzieht sich auf beiden Seiten ein Generationswechsel, manchmal auch nicht.
    Mein Blick gleitet über die Auslagen im hinteren, den regulären Kunden unzugänglichen Bereich des Shops.
    Zwei Kühlregale stehen hier, in denen verschiedene Getränke angeboten werden. Bud Red ist ebenso dabei wie Weine und Liköre, versetzt mit Blut.
    Ich entscheide mich für ein paar Flaschen Coke Blood sowie einen Sixpack Bud Red. Gerade als ich den zweiten, eher geheimen Verkaufsraum verlassen will, sehe ich einen Ständer mit Magazinen.
    Bites lese ich. Der Titel ist in roter Schrift gehalten, zwei Fangzähne ragen aus dem obersten Bogen des B.
    Der Aufmacher verspricht ein Interview mit einem der

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