Paraforce 7 - Ex Sciente Lux
vier Tagen ... Denk darüber nach. Und was diese Chantalle anbelangt ... Bring sie einfach mit! Eine Liaison zu dritt könnte überaus anregend und ... spannend sein.«
Er steigt in den Helikopter. Nun sehe ich das Emblem auf dem Heck der Maschine. Die Buchstaben ESL, umrahmt von einem Flammenkranz und Lorbeeren.
Ximena keucht heran. Neben mir hält sie inne und schaut der davonfliegenden Maschine nach. »Was ... in aller Welt ... ist passiert? Wer ... war ... das?« Sie ringt um Atem.
»Gib mir deine Brille!«
Kurz darauf schaue ich durch die beschlagenen Gläser des Hightech-Geräts. »Jane, hast du die Bilder, ehe er ...«
»Alles auf Band. Wer war das?«
»Schicke sie Lowe. Und dann ruf Baptiste zu dir, wir haben ein echtes Problem!«
Kapitel 1
Wieder zurück
I
New York City
Die neue Datenbrille ist ein wenig moderner als das alte Modell. Ich erhielt sie gleich nach meiner Rückkehr, um wieder voll einsatzfähig zu sein.
Ximena und Jane sitzen neben mir, Baptiste und Blackstone der Dritte uns gegenüber. Noch ist die Leinwand leer, aber bald wird Lowe dort zu einer Videokonferenz erscheinen.
»Commander, sind Sie völlig übergeschnappt?«, fragt Blackstone, während er eine Akte aufschlägt. »Wissen Sie, gegen wie viele Gesetze Sie in Addis Abeba verstoßen haben? Sie haben einen Polizisten vom Motorrad gestoßen und ihm die Maschine gestohlen! Sie haben jede Verkehrsregel missachtet, Menschen in Gefahr gebracht und Paraforce wie einen Club adrenalingesteuerter Wahnsinniger aussehen lassen! Es kostete mich zwei ganze Tage, um alle Wogen zu glätten.«
Baptiste schaut zu Boden, ich blicke auf die Tischplatte. Eine Erwiderung erhält Blackstone nicht. Obwohl mir sehr viele Dinge einfallen, die ich sagen könnte.
Aber Beleidigungen helfen nicht!
Ximena fühlt sich unwohl, das ist ihr anzusehen. Jane hingegen schaut von mir zu Blackstone, als würde sie auf den Knall warten.
»Und Sie«, fährt der Adlige fort, während er zu meiner Partnerin schaut, »machen es dieser Verrückten auch noch nach. Wir agieren auf sehr dünnem Eis. Solche Dinge können Paraforce leicht die Legitimation kosten!«
»Aber wir mussten doch ...«, will sich Ximena verteidigen, schweigt aber, als ich ihr unter dem Tisch einen Schlag versetze.
Blackstone funkelt uns wütend an, dann springt er auf und verlässt den Raum.
»Jane, gib uns Lowe!«, bitte ich meine Freundin.
Baptiste sagt noch immer kein Wort.
Sekunden später ist mein Vorgesetzter anwesend, wenn auch nur virtuell.
»Ah, Commander Stewart. Zurück aus afrikanischen Gefilden, wie ich sehe.« Sein Lächeln wirkt aufgesetzt. »Ehe wir beginnen – ich soll Ihnen von einem Mitarbeiter des Außenministeriums sagen, dass er Sie für komplett verrückt hält! Sie sollten ernsthaft Ihre Methoden überdenken und Ihre Lizenz keinesfalls überstrapazieren. Offenbar gingen einige Protestnoten ein.«
»Ja, Sir«, erwidere ich.
»Gut, da das erledigt ist ...« Lowe zwinkert mir zu. »Gute Arbeit in Addis Abeba. Auch wenn der Fall eine unglückliche Wendung nahm, haben Sie doch Ihr Können bewiesen.«
»Eine unglückliche Wendung, ja. Sie haben den Film gesehen?«
»Alex Brown. Wir haben ihn bereits von der Gedenkwand streichen lassen. Ich muss sagen, dass mich sein plötzliches Auftauchen doch überraschte.« Er schaut mich ernst an. »Wie geht es Ihnen, Commander?«
»Als habe mir jemand eins mit einem Bügeleisen übergezogen, Sir.«
»Verstehe ich. Ja, das verstehe ich. Sehr unschön. Sehr, sehr unschön. Wir haben inzwischen unsere Maschinerie anrollen lassen. Wie es scheint, hat ESL seinen Hauptsitz in Schottland, unterhält aber weltweit Niederlassungen.«
»Wissen wir schon, wo sich dieser Stab befinden könnte?«, will ich wissen.
»Nein, leider nicht. Das herauszufinden wird Aufgabe von Paraforce sein. Wenn Sie etwas benötigen, Commander ... Sie ... werden den Fall doch bearbeiten, oder?«
»Sie wollen eher wissen, ob ich auf Alex’ Angebot eingehen könnte. Sie sind sich meiner nicht sicher, oder?«
Seine Miene wechselt zu sorgenvoll . »Commander, bei jedem anderen würde ich nicht einmal mit der Wimper zucken. Aber bei Alex Brown ...«
»Keine Sorge, Sir – ich sagte es ihm einmal, und ich werde es ihm stets sagen. Niemals, für niemanden und unter keinen Umständen werde ich mein Land verraten oder im Stich lassen. Sie können sich sicher sein, dass seine Angebote auf taube Ohren stoßen!«
»Schön, das aus Ihrem Mund zu hören,
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