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Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2

Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2

Titel: Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
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er die Erde näher kommen. Gerne wäre er noch länger so weiter geflogen. Eintausendzweihundert Meter.
    Er hätte noch bis etwa zweihundertfünfundzwanzig Meter den freien Fall genießen können, dann wäre der Öffnungsmechanismus angesprungen. Da er allerdings seinen Landepunkt noch etwas genauer auswählen wollte, öffnete er den Schirm von Hand. Er spürte einen kräftigen Ruck an Rücken und Schultern. Seine Beine schwangen herum und gelangten unter seinen Körper.
    Aus dem rasenden Fall wurde ein sanftes Dahingleiten. Dieses Schweben gefiel ihm und er beschloss, seinen Plan, der unbekannten Frau, die ihm dieses Erlebnis ermöglicht hatte, zu danken, in jedem Fall in die Tat umzusetzen.
    Und auch den Tandemsprung vergaß er nicht.
    Schnee fiel keiner mehr, aber leider war es so dunkel, dass er kaum etwas erkennen konnte. Nur ein paar Häuser, wahrscheinlich Bauernhöfe, die einsam und verlassen unter ihm lagen. Ansonsten glitt sein Blick lediglich über unzählige Baumwipfel, die sich wie ein unendlich erscheinendes Meer unter ihm ausbreiteten.
    Als er tiefer sank, riss für einen Moment die dichte Wolkendecke auf und bleiches Mondlicht erhellte die Landschaft unter ihm. Rechts von sich machte er das Tal aus, das er auf den Karten, die ihm Rick auf den PDA geschickt hatte, als Ziel markiert hatte. Er war doch weiter davon entfernt, als er gedacht hatte. Er würde nach der Landung noch einen ordentlichen Marsch vor sich haben, ehe er sein Ziel erreicht hatte. Aber wenn die Landung gelang und er sie unbeschadet überstand, war ihm alles recht.
    Immer tiefer sank er herab. Die Kälte legte sich mehr und mehr auf sein Gesicht. Gerne hätte er über die Haut gerieben, doch er durfte jetzt die Leinen nicht loslassen. Dreihundert Meter über der Erde begann er die Landung einzuleiten. Dabei versuchte er immer noch, so nah wie möglich an das Tal zu gelangen, in dem das Hexerhaus liegen sollte. Die letzten Meter glitt er mit angezogener Bremse hinab. Als der Boden unter ihm war, bremste er komplett ab und ging ins Laufen über, als seine Füße den Boden berührten. Fast lautlos sank der Schirm hinter ihm auf den Boden hinab.
    » Geil«, entfuhr es ihm, ganz entgegen seiner sonst bemüht gebildeten Ausdrucksweise. » Einfach geil!«
    Er löste die Leinen und orientierte sich, so gut es in der Dunkelheit ging. Den Schirm ließ er einfach liegen. Den Helm legte er dazu, ihn würde er ebenfalls nicht mehr brauchen. Dann steckte er sich das Headset ins Ohr und versuchte eine Verbindung nach New York zu bekommen.
    » Rick? Kannst du mich hören?«
    Ein Rauschen und Knistern antwortete ihm. Dann eine schwache Stimme, die er kaum verstand.
    » ... ganz ... schlecht. Empfang ... nicht weit ... Norden.«
    Dann brach die Verbindung ganz ab. Er versuchte sie wieder herzustellen, doch es gelang ihm nicht. Ricks wenigen Worten entnahm er, dass er nicht weit von seinem Ziel entfernt war. Umso besser. Und jetzt sollte er sich nach Norden wenden. Er holte die Taschenlampe hervor und machte sich auf den Weg.
    ***
    Dank der starken Lampe fand Ali sich gut zurecht. Er bewegte sich immer weiter Richtung Norden. Nach und nach veränderte sich die Umgebung. Zwar war sie bisher schon von Schnee bedeckt gewesen, doch er hatte immer noch Bäume und vor allem Sträucher erkannt, die sichtbare Zeichen von Leben aufwiesen. Je weiter er sich dem Hexerhaus näherte, umso geringer wurde die Abwechslung der Natur. Die wenigen Bäume waren verdorrt und ihre Zweige reckten sich wie Knochenfinger in die Höhe. Dies verriet ihm, dass er auf dem richtigen Weg war. Nach kurzer Zeit erreichte er eine Senke. Der Weg führte steil hinab. Er musste vorsichtig sein, um nicht auf dem Schnee auszurutschen.
    Als er den Boden der Senke erreichte, stutzte er. Hier wuchsen wieder hohe Tannen. Dicht an dicht, fast wie ein kleiner Wald, standen sie. Er schlich zwischen den Stämmen hindurch und entdeckte nach wenigen Minuten das Haus.
    Das Haus von Anatol Anjoshin.
    Es wirkte in seiner Kompaktheit wie ein Widerspruch. Die Fenster waren zerstört, die Eingangstür hing verrottet im Rahmen und an einer Stelle entdeckte Ali sogar ein Loch in der Wand. Der Rest des Steingebäudes allerdings war gut erhalten.
    Ali trat näher an das Loch heran und begutachtete es etwas genauer. Es sah so aus, als wäre es erst vor Kurzem entstanden. Mit den Fingern strich er über die unregelmäßigen Ränder des Loches und hielt plötzlich eine kleine dunkle Metallkugel in der Hand. Eine

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