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Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Titel: Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gregory Browne
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und entgegnete: »Tut mir leid, Miss Marple, aber so viel Glück haben wir nicht. Ich schätze, dass er schon am ersten Stich gestorben ist. Die restlichen waren nur noch eine Zugabe. Da steckte viel Wut hinter. Und sieh dir mal seine Hände und Unterarme an.«
    Blackburn betrachtete sie genauer. »Keine Anzeichen für Gegenwehr.«
    Hansen nickte. »Es ging zu schnell, er hatte keine Zeit, sich zu verteidigen. Außerdem keinerlei Hinweise auf gewaltsames Eindringen oder einen Kampf. Der Typ hat den Angreifer gekannt.« Er zeigte auf eine dunkelrote Schmierspur auf dem Fußboden. »Und hier haben wir wohl den Teil eines Fußabdrucks.«
    »Oh.« Blackburn ging in die Hocke und sah sich die Blutspur an. Er konnte sich allerdings keinen Reim darauf machen. Waren das nun Absätze oder Zehen?
    »Wenn ich sage Fuß, dann meine ich barfuß«, fuhr Hansen fort. »Wer auch immer den Abdruck hinterlassen hat, trug keine Schuhe, und höchstwahrscheinlich handelt es sich um eine Frau.«
    Blackburn betrachtete die Spur noch einmal genauer. Er fragte sich, ob Hansen ebenfalls aufgehört hatte, zu rauchen, denn um all das erkennen zu können, musste man wohl eine ganze Wagenladung Möhren intus haben. Doch wenn Hansen recht hatte, konnte er, Frank, seine gerade erst aufgestellte Theorie von der Tat eines verschmähten schwulen Liebhabers im Klo runterspülen.
    Wie immer begann Hansen seine Auskünfte zu relativieren und sagte, er werde im Labor eine genauere Analyse vornehmen, doch Blackburn hörte nicht mehr zu. Wenn der Mord gegen Mitternacht geschehen war, bestand die Möglichkeit, dass einer der anderen Mieter noch wach gewesen war und etwas gesehen hatte. Zum Beispiel Cinderella, die ohne Schuhe vom Tatort flüchtet. Vielleicht hatte er ja dieses Mal Glück. Er war nicht gerade mit dem Glück per du, aber man konnte nie wissen.
    In diesem Augenblick klingelte sein Mobiltelefon. Es war Kat Pendergast. »Ich werde dir jetzt zwei Worte sagen, die du sicher gern hörst.«
    »Spann mich nicht auf die Folter.«
    »Nackte Frau«, sagte Kate.
    Blackburn zögerte. »Dazu fällt mir so einiges ein. Was genau soll das heißen?«
    »Gerade kam ein Anruf von der Zentrale. Ein Taxifahrer hat zwei Blocks von hier auf der Avenue beinahe eine nackte Frau überfahren. Sie ist voller Blut.«
    Blackburn spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. »Ohne Scheiß?«
    »Ohne Scheiß«, gab Kat zurück. »Und rate mal, was passierte, als der Taxifahrer ihr helfen wollte. Sie hat versucht, ihn zu erstechen.«
    3
    Solomons und Clarences Suche nach Myra war nicht sonderlich erfolgreich verlaufen. Sie hatten die üblichen Örtlichkeiten abgeklappert: Das Einkaufszentrum am Strip mit dem Rite Aid Drugstore, dem Von's Supermarkt, einem China-Schnellimbiss und einem Taco Bell. Anschließend waren sie zu einem dahinter gelegenen 24-Stunden-Waschsalon gegangen, wo sich in kalten Nächten wie dieser eine Menge Leute aufwärmten. Keine Spur von Myra.
    Sie schlurften die Avenue entlang und spähten in die dunklen Eingänge von Discount-Zahnarztpraxen und Pfandhäusern. Nichts. Wo zum Teufel war sie nur? Sie wollten schon aufgeben, da sah Solomon einen Polizeiwagen und einen Krankenwagen mit Blaulicht in der Nähe des DeAnza Drive, dort, wo die Avenue vom Arbeiterviertel ins weiße Yuppie-Paradies führte. Die Rettungssanitäter schoben eine Frau auf einer Bahre in den Krankenwagen. Knochige nackte Beine hingen unter der Decke hervor.
    »Scheiße«, sagte Solomon. »Wir kommen zu spät.«
    »Was?« Clarence starrte in die Dunkelheit. Vor einigen Wochen war seine Brille zerbrochen. Solomon wusste, dass er ohne sie so gut wie nichts sehen konnte. »Ist das Myra?«
    »Wie viele weiße Frauen kennst du denn, die nachts um zwei splitternackt rumlaufen?« Solomon zog Clarence mit sich. »Lass uns nachsehen.«
    Clarence blieb stehen. »Ich geh nicht zu den Bullen rüber.«
    »Die haben alle Hände voll zu tun. Die kümmern sich jetzt nicht um jemanden wie dich.«
    »Stimmt, weil ich nicht so blöd bin, nah genug ranzugehen«, sagte Clarence und wich zurück.
    »Jetzt komm schon, Mann. Warum musst du immer abhauen?«
    »Das hält mich am Leben. Wegen einer Junkie-Schlampe lass ich mich doch nicht hopsnehmen. Erst recht nicht, wenn sie tot ist.«
    »Wenn sie tot wäre, würden sie sie in einen Leichenwagen schieben. Wir können wenigstens rausfinden, wo sie sie hinbringen.«
    »Tu dir keinen Zwang an«, sagte Clarence. »Aber ohne mich.« Er lief über die Straße und

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