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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hatte.
    Auch von dem heißen Glutwind, der wie aus dem Nichts über diesen Landstrich gefegt war, konnte man nichts mehr spüren. Die Luft war jetzt angenehm frisch.
    Ich atmete tief durch.
    Der Fahrer eines Abschleppwagens begrüßte uns. Es handelte sich um einen jüngeren Mann. Er war sehr groß, mindestens ein Meter neunzig, und sein breites Lächeln entblößte zwei Reihen makelloser Zähne.
    "Hören Sie, was soll ich machen?", fragte er. "Die Kiste da aus dem Graben holen?"
    "Ja", nickte ich.
    "Kein Problem. Ich denke, dass Sie danach allein klarkommen. Sieht mir nicht so aus, als ob viel kaputt wäre. Ich hab' mir den Schlitten mal angesehen..." Er kratzte sich am Hinterkopf. Dann meinte er: "Sagen Sie mal, was machen Sie eigentlich hier in dieser Einöde? Kein Mensch fährt hier hin, außer..."
    "Außer?", fragte ich.
    "Naja, außer diesen übriggebliebenen Hippies, die hier ihre Zeremonien abhalten."
    "Die Leute in Salisbury sind ziemlich abergläubisch, was diesen Ort betrifft", meinte Tom.
    Der Mann zuckte die Achseln. "Ich bin erst seit einem halben Jahr hier, aber ein paar von diesen Ammenmärchen habe ich auch schon gehört..." Er lachte und schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. "Jetzt weiß ich auch, warum die Kollegen plötzlich alle irgendwelche Ausreden parat hatten, als es darum ging, diese Fahrt zu übernehmen." Er schüttelte den Kopf. "Das sind doch Memmen! Lassen sich von Geschichten um den Namenlosen Abt einschüchtern! Aber das ist wie mit diesen Glücksbringern. Man geht lieber auf Nummer sicher und nimmt sie mit, auch wenn man eigentlich nicht dran glaubt!", und dabei fasste er mit Daumen und Zeigefinger das kleine silberne Hufeisen, das er an einem Lederband um den Hals hängen hatte.
    "Der Namenlose Abt?", hakte ich etwas erstaunt nach. Der junge Mann sah mich etwas irritiert an.
    "Eine Schreckgestalt aus der Märchenwelt, mit der man kleine Kinder einschüchtern kann, wenn sie ihren Teller nicht leer essen wollen", meinte er. "Angeblich soll sein Geist noch immer herumspuken und sich von den Seelen derer ernähren, die er mit seiner Zauberkraft tötet..." Er lachte.
    "Sagen Sie bloß, Sie sind ihm hier nicht begegnet?"
     
    *
     
    Der Abschleppwagen zog meinen geliebten 190er aus dem Graben heraus. Der Wagen sprang danach problemlos an und außer einer leicht verbeulten vorderen Stoßstange hatte er keinen Schaden davongetragen. "Wird nicht so leicht werden, ein Ersatzteil zu finden", meinte der Mann vom Abschleppdienst. "Ich habe einen Bekannten in Portsmouth, der sich auf Oldtimer-Teile spezialisiert hat. Soll ich Ihnen mal seine Adresse geben?"
    "Das wäre nett", meinte ich.
    Nachdem wir ihn dann bezahlt hatten, stieg er in seinen Abschleppwagen und fuhr davon.
    "Was schlägst du jetzt vor?", fragte Tom.
    "Wir müssen noch einmal zur Polizei in Salisbury."
    "Dieser Inspector Drake war alles andere als hilfsbereit. Ich weiß nicht, ob es Sinn hat, auf seine Hilfe zu setzen."
    "Tom, ich habe die ganze Szene vor meinem inneren Auge gesehen. Ich weiß, was sich abgespielt hat. Und es gibt einen Zeugen. Jemanden, der mehr wissen muss... Er stand außerhalb des Stein-Hexagons und beobachtete alles, was sich abspielte..."
    "Und diesen Zeugen willst du finden?"
    "Ja. Ich kenne sein Gesicht und mit Hilfe eines Phantombildes müsste er sich identifizieren lassen. Man könnte es in die Zeitung setzen und bekäme dann vielleicht einen Hinweis aus der Bevölkerung."
    Tom zuckte die Achseln.
    "Versuchen können wir es ja. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass Inspector Drake von deiner Idee begeistert ist. Außerdem musst du dir noch etwas einfallen lassen, wie du ihm die Tatsache erklärst, dass du das Gesicht kennst."
    "Das mache ich schon", versprach ich. Wir fuhren zurück nach Salisbury.
    Inspector Drake ließ sich durch den nervösen Constabler verleugnen. Nachdem wir eine gute Stunde hingehalten worden waren, gaben wir schließlich auf.
    "Ein Phantombild bekommen wir auch anders hin", meinte Tom.
    "Harry müsste das hinbekommen..."
    Harry Warren war ein junger Computer-Spezialist, der seit kurzem für die NEWS-Redaktion arbeitete, nachdem es immer wieder Probleme mit unserer EDV gegeben hatte.
    "Ich hoffe nur, dass Swann das Ergebnis am Ende auch druckt..."
    Wir fuhren zurück nach London. Nebel zog auf, je näher wir der großen Metropole kamen. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, als wir in der Lupus Street anlangten. Der Kaffeepulvervorrat unserer Redaktion war verbraucht

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