Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
kleines Dorf in der Nähe. Ausgerechnet dort hatte irgendeine Heizungsanlage den Geist aufgegeben. Eric seufzte.
    Er blickte nachdenklich aus dem Fenster, während der Lieferwagen jetzt von der Straße abbog und eine Art Feldweg entlangfuhr. Zunächst ging es über eine Lichtung, dann wieder durch ein Waldstück. Ganz in der Nähe befand sich die Kultstätte von SixStones, wusste Eric. Jeder hier in der Gegend wusste das. Und natürlich hatte auch jeder von den Toten gehört, die dort gefunden worden waren und deren Schicksal die Polizei noch immer nicht aufgeklärt hatte. Hier draußen hatten sich die Bodennebel der frühen Morgenstunden bis jetzt gehalten. Gespenstisch krochen sie daher...
    Kein Wunder, dass die Leute sich Schauergeschichten über diese Gegend erzählen!, dachte Eric. Seine Großmutter hatte ihm einst als Erste vom Namenlosen Abt erzählt, der angeblich ab und zu zu sehen sei - immer auf der Suche nach Seelen, die er verschlingen konnte. Ein Märchen für ungezogene Kinder!, dachte Eric. Aber die Sache mit den toten Okkultisten beschäftigte auch ihn. Jeder in Salisbury sprach darüber wenn auch oft nur hinter vorgehaltener Hand. Die wildesten Spekulationen kursierten, während die Polizei offenbar nach wie vor völlig im Dunkeln tappte. Es gab noch nicht einmal eine offiziell bekanntgegebene Todesursache.
    Und hier und da konnte man in der Stadt das Gerücht hören, der Namenlose Abt sei tatsächlich zurückgekehrt. Gerufen von dunklen Ritualen oder finsteren Mächten. Jedenfalls war er gekommen, um zu töten, das stand fest. So ein Unsinn!, dachte Eric. Die einzige Sorge, die er hatte war, in dieser einsamen Gegend eine Reifenpanne zu haben... Selbst im Handy-Zeitalter war das hier draußen unangenehm. Der Lieferwagen folgte einer Biegung.
    Und dann trat Will auf die Bremse.
    Die Reifen drehten durch und wirbelten Erde und Schlacke von der ungepflasterten Piste empor. Der Lieferwagen kam zum Stehen.
    "Dieser verdammte Kerl! Was macht der da!", rief Will, dessen Gesicht jetzt feuerrot war. Der Schrecken war ihm ins Gesicht geschrieben.
    Eine Gestalt wankte mitten auf dem Weg daher. Ein Mann.
    Er trug eine Art Mönchskutte. Die Kapuze war nach hinten geschlagen. Das Gesicht wirkte uralt. Mein Gott, dachte Eric, der muss mindestens hundert Jahre alt sein!
    Er trug einen weißen Bart. Die Züge wirkten eingefallen, die Haut aschgrau.
    Mit geschlossenen Augen wankte er dem Lieferwagen entgegen.
    "So etwas hat uns noch gefehlt", maulte Eric.
    "Sei still. Wir müssen dem Mann helfen. Komm, steig aus!"
    "Ja, ja..."
    "Ich frage mich nur, wie der überhaupt hier her kommt!"
    "Vielleicht hat sein Wagen den Geist aufgegeben..." Die beiden Männer stiegen aus.
    Der alte Mann wirkte wie in Trance. Seine Bewegungen waren stockend. Ein nervöses Zittern durchlief seinen Körper.
    "Guten Morgen, Sir!", rief Will. "Können wir Ihnen irgendwie behilflich sein?"
    Es gab keine Antwort.
    Der alte Mann stoppte.
    Eric runzelte die Stirn, als er das Amulett bemerkte, dass diese Gestalt um den Hals trug.
    Ein silbrig glitzerndes Sechseck.
    Genau wie der Namenlose Abt!, durchzuckte es Eric, in dem plötzlich wieder die Erinnerungen an die Erzählungen seiner Großmutter aufstiegen. Ein Gefühl der Beklemmung und des Unbehagens machte sich in ihm breit.
    Irgend etwas stimmte mit diesem Mann nicht... Will trat etwas näher auf ihn zu.
    "Haben Sie verstanden, was ich gesagt habe?", fragte er. Der Uralte reagierte nicht.
    "Der ist völlig weggetreten!", stellte Eric fest. In diesem Moment hob der alte Mann die Arme. Seine Hände, die bislang unter den weiten Ärmeln seiner Kutte verborgen gewesen waren, kamen zum Vorschein. Eric starrte auf die krallenartigen Nägel.
    Der Alte öffnete die Augen.
    Sie waren vollkommen blau.
    Keine Pupillen waren in ihnen zu sehen, nur dieses himmelblaue, magische Leuchten.
    "So etwas gibt es doch nicht...", flüsterte Will. Er wich fassungslos zurück. Eric ebenfalls. Nicht einmal drei Schritte hatten die beiden Monteure zurückgelegt, da zuckten grelle Strahlen aus den Fingerkuppen des Alten hervor. Sie erfassten die beiden Männer, ließen sie mitten in der Bewegung erstarren, bevor sie dann zu Boden sanken, um dort regungslos liegen zu bleiben.
    Der Namenlose Abt senkte die Hände.
    Das blaue Leuchten in seinen Augen erlosch. Sein Gesicht hatte sich verändert. Es war straffer geworden und längst nicht mehr so totenbleich wie zuvor. Seine Augen wirkten wach und lebendig.
    Kraft!, durchfuhr

Weitere Kostenlose Bücher